Jetzt auch offiziell: Alonso sagt allen ab und bleibt Trainer in Leverkusen
EILMELDUNG
Jetzt auch offiziell: Alonso sagt allen ab und bleibt Trainer in Leverkusen

Tag 2 nach der Katastrophe Atom-Alarm in drei AKW

Tokio (RPO). Japan zittert vor dem atomaren Gau. Drei Tage nach dem Erdbeben kam es am Sonntag in drei AKWs zu Problemen. Die Betreiber versuchen zu beruhigen. Die Aufraumarbeiten zeigen, dass wohl mehr als 10.000 Menschen ums Leben kamen. In Deutschland ist aufs Neue die Atom-Debatte entbrannt. Wir berichten aktuell.

Satellitenfotos zeigen Unglück aus dem All
28 Bilder

Satellitenfotos zeigen Unglück aus dem All

28 Bilder

Tokio (RPO). Japan zittert vor dem atomaren Gau. Drei Tage nach dem Erdbeben kam es am Sonntag in drei AKWs zu Problemen. Die Betreiber versuchen zu beruhigen. Die Aufraumarbeiten zeigen, dass wohl mehr als 10.000 Menschen ums Leben kamen. In Deutschland ist aufs Neue die Atom-Debatte entbrannt. Wir berichten aktuell.

+++ 9.14 Uhr: Die Aktien der deutschen Energieversorger und Akw-Betreiber RWE und Eon gaben jeweils um etwa drei Prozent nach. Auch an anderen europäischen Börsen wurden am Morgen Kursverluste verzeichnet.

+++ 9.12 Uhr: Der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) will die deutsche Atompolitik nach den Katastrophen in Japan grundsätzlich überprüfen. Söder sagte am Montag im Bayerischen Rundfunk: "Ich glaube, dass Japan generell alles ändert, auch bei mir. Wir müssen jetzt unsere Position noch mal grundlegend hinterfragen." Es müssten alle überhaupt möglichen Risiken bedacht werden. Dazu gehörten beispielsweise auch Flugzeugabstürze, sagte Söder weiter. "Wir müssen die Kernkraftwerke so auslegen, dass sie auch gegen einen Absturz eines Verkehrsflugzeuges absolut sicher sind."

+++ 9.09 Uhr: Erwartungsgemäß haben auch die deutschen Aktienmärkte am Montagmorgen deutlich verloren. Der Dax gab zum Handelsstart um 1,3 Prozent nach und steht kurz nach Handelsstart bei 6888 Punkten

+++ 8.27 Uhr: In der von einem Erdbeben verwüsteten Küstenregion Japans sind nach Polizeiangaben weitere 1000 Leichen gefunden worden.

+++ 8.25 Uhr: Die US-Streitkräfte haben am Montag damit begonnen, Schiffe und Flugzeuge aus dem unmittelbaren Umkreis des von einer möglichen Kernschmelze betroffenen japanischen Kernkraftwerks abzuziehen. Grund sei eine geringfügige Belastung durch radioaktive Strahlung. Der Flugzeugträger "USS Ronald Reagan" habe sich rund 160 Kilometer vom Unglücksort entfernt befunden, als die leicht erhöhte Strahlenbelastung gemessen worden sei.

+++ 8.18 Uhr: Bei den Explosionen im Reaktor 3 des vom Erdbeben schwer getroffenen japanischen Atomkraftwerks Fukushima 1 ist der Reaktorbehälter nicht beschädigt worden. Dies teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Montag in Wien unter Berufung auf die japanische Atomaufsicht mit. Auch sei der Kontrollraum für den Reaktor weiter voll einsatzfähig.

+++ 7.44 Uhr: EU-Energiekommissar Günther Oettinger schließt als Konsequenz aus der Atomkatastrophe in Japan die vorzeitige Schließung älterer deutscher Kernkraftwerke nicht aus. Die alten Kraftwerke seien zwar ständig und umfassend nachgerüstet worden, dennoch müsse ohne jede Vorbedingung deren Sicherheit geprüft werden, sagte Oettinger am Montag im Deutschlandfunk. "Ich schließe gar nichts aus", sagte er auf die Frage nach einem Abschalten von Anlagen.

+++ 7.38 Uhr: Im vom Erdbeben schwer getroffenen japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 ist in einem weiteren Reaktor das Kühlsystem zusammengebrochen. Die Kühlung von Reaktor 2 funktioniere nicht mehr, teilte der Kraftwerksbetreiber Tepco am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Jiji mit. Zuvor hatte es in dem Kraftwerk erneut Explosionen gegeben.

+++ 7.17 Uhr: Singapur will wegen der Probleme in den japanischen Atomanlagen die Einfuhr von Nahrungsmitteln aus Japan auf mögliche Verstrahlungen untersuchen. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme und es würden Proben der importierten Ware genommen, erklärte die Nahrungsmittelbehörde des Stadtstaates am Montag. Bei der Untersuchung auf eine mögliche radioaktive Verstrahlung hätten frische Produkte wie Fisch Vorrang. In Singapur gibt es zahlreiche japanische Restaurants, besonders Sushi ist bei den Menschen sehr beliebt.

+++ 7.05 Uhr: Die vom 21. bis 27. März geplanten Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Tokio sind auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben worden. Das meldet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo. Eine offizielle Bestätigung seitens des Veranstalters und des Eislauf-Weltverbandes ISU stand am frühen Montagmorgen noch aus. Die ISU hat für Montag eine Entscheidung angekündigt.

+++ 6.26 Uhr: Viele Unternehmen in Japan mussten wegen der Zerstörungen die Produktion in wichtigen Fabriken einstellen. So blieben alle Toyota-Werke in Japan am Montag geschlossen. Die Aktie gab um 7,9 Prozent nach. Honda-Papiere lagen ebenfalls mit 7,9 Prozent im Minus. Sony-Aktien gaben um 9,3 Prozent nach.

+++ 6.12 Uhr: Der umweltpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, hält einen schnellen Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland für möglich. "Bevor Schwarz-Gelb die Laufzeitverlängerung durchgesetzt hat, war der Atomausstieg bis 2020 geplant. Aber der Anteil der erneuerbaren Energie wächst sogar noch schneller als Rot-Grün erwartet hat. Deshalb denke ich, dass wir noch früher von Atomenergie unabhängig werden können", sagte Matthias Miersch der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse".

+++ 6.06 Uhr: Kabinettssekretär Yukio Edano bestätigte den Zwischenfall im dritten Reaktorblock des Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi. Die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Co teilte mit, die Strahlenbelastung am Explosionsort bewege sich mit 10,65 Mikrosievert deutlich unter dem Grenzwert von 500 Mikrosievert.

+++ 5.47 Uhr: Angesichts des Ausmaßes der Erdbebenkatastrophe in Japan hat der Aktienmarkt in Tokio am Montag starke Kursverluste verzeichnet. Der Nikkei-Index mit den 225 wichtigsten Werten fiel bis zum frühen Nachmittag (Ortszeit) um sechs Prozent auf 9631 Punkte. Beim breiter gefassten Topix betrug der Verlust sogar 7,4 Prozent. Die Betreiberfirma mehrerer havarierter Reaktoren, Tepco, wurde wegen einer Fülle von Verkaufsaufträgen vom Handel ausgesetzt.

+++ 5.30 Uhr: Die Behörden in Japan haben am Montag eine erneute Tsunami-Warnung für die Nordostküste des Landes offiziell aufgehoben. Der Fernsehsender NHK hatte kurz zuvor unter Berufung auf die Feuerwehr berichtet, in Folge des schweren Nachbebens vor der Küste Japans rolle eine Tsunami-Welle auf das Land zu, die bis zu drei Meter hoch sein könne.

+++ 5.15 Uhr: Bei der Explosion im Reaktorblock drei wurden nach Angaben der Atomsicherheitsbehörde sechs Arbeiter verletzt. Die Betreibergesellschaft Tokyo Electric Power Co hatte zuvor von drei verletzten und sieben vermissten Personen gesprochen.

+++ 5.10 Uhr: Die japanische Regierung hat eine für Montag geplante dreistündige Stromabschaltung in Tokio und anderen Städten abgesagt. Kabinettssekretär Yukio Edano rief alle Bürger stattdessen zum Energiesparen auf. Sollte das nicht reichen, werde die angekündigte Stromrationierung in acht Präfekturen umgesetzt.

+++ 5 Uhr: Bei der Explosion im Reaktor 3 im Atomkraftwerk Fukushima I wurden nach Mitteilung der Betreiberfirma Tepco drei Menschen verletzt und sieben werden noch vermisst.

+++ 4.45 Uhr: Nach der Explosion im Atomkraftwerk Fukushima I gibt es nach Angaben der Regierung keine veränderten Strahlenwerte um den Komplex. Bei dem Vorfall am Montag seien sechs Menschen verletzt worden.

+++ 4.30 Uhr: Wegen des schweren Tsunamis berät die japanische Notenbank Kreisen zufolge über eine weitere geldpolitische Lockerung. Ein entsprechendes Treffen sollte am frühen Morgen (MEZ) beginnen. Zuvor hatte die Notenbank der Finanzbranche bereits 15 Billionen Yen zur Verfügung gestellt, um die Märkte zu beruhigen. Japanische Aktien verzeichneten am Montag starke Verluste. Der Nikkei lag über fünf Prozent im Minus. Die Leitzinsen liegen in Japan bereits bei fast null Prozent. Experten zufolge hat die Notenbank deswegen wenige Optionen und sollte sicherstellen, dass den Geschäftsbanken das Geld nicht ausgeht, wenn viele Sparer Beträge abheben.

+++ 3.50 Uhr: An der Küste der Präfektur Miyagi werden nach einem Bericht der Agentur Kyodo etwa 2000 Leichen gefunden.

+++ 3.41 Uhr: Trotz der erneuten Explosion im Atomkraftwerk Fukushima I ist nach Angaben der Regierung die Hülle um den betroffenen Reaktor offenbar noch intakt. Es sei unwahrscheinlich, dass eine größere Menge Radioaktivität ausgetreten sei.

+++ 3.31 Uhr: Die japanische Wetterbehörde teilt mit, dass kein Tsunami registriert worden sei.

+++ 3.23 Uhr: Die japanische Notenbank erhöht ihre Geldspritze für den Markt nach einem Bericht der Agentur Kyodo auf 15 Billionen Yen (131,6 Milliarden Euro).

+++ 3.10 Uhr: Im japanischen Unglückskraftwerk Fukushima I hat sich am Montag nach offiziellen Angaben erneut eine Wasserstoffexplosion ereignet. Betroffen sei der Reaktor 3 der Anlage, teilte die Atombehörde mit. Zuvor war einem Fernsehbericht zufolge Rauch aus dem Reaktor aufgestiegen.

+++ 3.08 Uhr: Der Wirtschaftsprofessor von der Saitama-Universität, Koetsu Aizawa, sagt ein pessimistisches Szenario voraus: "Kurzfristig wird der Markt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit leiden und Aktienwerte werden fallen. Die Menschen könnten ein bereits geschwächtes Japan erleben, überschattet von einem wachsenden China, das von diesem Erdbeben den Todesstoß versetzt bekommt."

+++ 3.06 Uhr: Die japanische Zentralbank reagierte mit einer Rekordfinanzspritze in Höhe von sieben Billionen Yen (61,4 Milliarden Euro) für die Geldmärkte. Die Bank kündigte weitere Finanzhilfen an.

+++ 3 Uhr: Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo wird an der Küste der Präfektur Fukushima ein weiterer Tsunami erwartet. Er soll drei Meter hohe Wellen mit sich bringen.

+++ 1.57 Uhr: Das US-Finanzministerium kündigt an, die Märkte wegen der Krise in Japan genau zu beobachten.

+++ 1.42 Uhr: Die Situation in dem japanischen Katastrophen-AKW bleibt nach den Worten von Ministerpräsident Naoto Kan besorgniserregend. Man tue alles, um Schäden zu verhindern.

+++ 0.33 Uhr: Die Strahlung im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi liegt weiterhin über den gültigen Grenzwerten. Es gebe aber keinen Grund zur Panik, sagte ein Sprecher der japanischen Atomsicherheitsbehörde, Naoki Kumagai, am Montag. Stünde der Reaktor kurz vor einer Kernschmelze, wäre die Strahlung wesentlich höher, betonte er.

+++ 0.39 Uhr: Die Strahlenbelastung am Kraftwerk Fukushima I ist auf 751,2 Mikrosievert pro Stunde gestiegen. Das entspräche der Strahlung bei einer Röntgenaufnahme, sagte eine Sprecherin des Betreiberunternehmens. Dieser Wert ist deutlich höher als die letzten veröffentlichten Messwerte. Die lagen bei etwa 50 Mirkosievert pro Stunde.

+++ 0.00 Uhr: Der Landtagswahlkampf hat jetzt endgültig das Thema Atomkraft. Baden-Württembergs SPD-Spitzenkandidat Nils Schmid hat angekündigt, im Falle eines Regierungswechsels die beiden ältesten Atommeiler im Land bis Jahresende abzuschalten. "Ich werde in Baden-Württemberg alles in Bewegung setzen, die beiden ältesten Meiler in unserem Land bis Jahresende stillzulegen", sagte Schmid unserer Redaktion. Betroffen davon wären die Reaktoren Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1.

+++ 23.50 Uhr: Die BBC berichtet, dass die Strahlung im Kraftwerk Fukushima trotz aller Maßnahmen weiter erhöht sei. Das hätten die Betreiber der Anlagen mitgeteilt. Im Kraftwerk Tokai sei zwar die ursprüngliche Kühlanlage ausgefallen, aber das Notsystem funktioniere problemlos.

+++ 23.10 Uhr: Die Internationale Atomenergiebehörde informiert, dass nach japanischen Angaben die Werte für die Radioaktivität in der Umgebung des Kraftwerks Onagawa wieder auf normale Werte zurückgegangen seien. Dort war mehrfach erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Diese Strahlung soll durch den Wind nach dem Druckablassen im Unglücksreaktor Fukushima freigesetzt worden sein soll.

+++ 22.40 Uhr: Die ehemalige Direktorin für Reaktorsicherheit bei der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien, Annick Carnino, sieht die Auswirkungen eines Tsunamis in der Prüfung der Reaktoren zu gering berücksichtigt. Ein Tsunami dieser Größe sei in Japan als Gefahr nicht berücksichtigt worden, sagte sie dem "Standard" in Österreich. Sie bestätigte, dass in diesem Jahr eine Entscheidung fallen sollte, ob der 40 Jahre alte Unglücksreaktor weiter laufen darf.

+++ 22.14 Uhr: Im ZDF-Heute-Journal werden Rückkehrer aus Japan am Frankfurter Flughafen befragt. Ein Notfallmediziner berichtet von mangelnder Organisation der Helfer. Er habe als Arzt helfen wollen, es gebe auch genug zu tun, aber niemand kümmere sich um externe Helfer und koordiniere deren Einsatz. Auch andere deutsche Helfer kehrten unverrichteter Dinge zurück.

+++ 22 Uhr: Die wirtschaftliche Entwicklung Japans bereitet Sorgen. Die Ratingagentur Moody's bleibt jedoch gelassen. Um eine drohende Bonitäts-Herabstufung zu verhindern, komme es nun auf eine Reduzierung des Haushaltsdefizits an. "Die Regierung eines großen und reichen Landes sollte in der Lage sein, örtlich begrenzte Naturkatastrophen zu bewältigen", sagte der Moody's-Japanexperte Tom Byrne am Sonntag.

+++ 21.36 Uhr: Nach dem verheerenden Erdbeben in Japan steht offenbar der Motorrad-Grand-Prix am Ostersonntag (24. April) vor der Absage. Wie die Fachzeitschrift "Motorsport aktuell" berichtet, sind Teile der Rennstrecke in Motegi aufgerissen, auch die Honda Collection Hall soll beschädigt worden sein. Außerdem sei die Infrastruktur in der Umgebung des "Twin-Rings" völlig zerstört. Die Rennstrecke liegt nur 200 Kilometer von Sendai entfernt.

+++ 21.33 Uhr: Als Reaktion auf den schweren Atomunfall in Japan will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) voraussichtlich am Dienstag mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Atomkraftwerken über die Sicherheitslage in Deutschland beraten. Es müsse überlegt werden, was Deutschland aus den Ereignissen in Japan lernen könne, sagte Merkel am Sonntagabend im ARD-Fernsehen. Es müsse dabei auch über eine "Sicherheitüberprüfung" der deutschen Kernkraftwerke geredet werden.

+++ 21.21 Uhr: Die US-Atomaufsichtsbehörde geht nicht davon aus, dass auf Hawaii und die US-Westküste gesundheitsschädliche radioaktive Belastungen aus Japan zukommen. Der Wind soll weiterhin nach Osten wehen. Eine atomare Wolke würde zunächst auf den Pazifik hinausgetrieben.

+++ 20.55 Uhr: Die versicherten Schäden des Erdbebens in Japan könnten sich nach Schätzung der Risikoexperten von AIR Worldwide auf bis zu knapp 35 Milliarden Dollar belaufen. Diese Berechnung berücksichtige allerdings nicht die Auswirkungen des auf das Beben folgenden Tsunami und einer etwaigen Atomkatastrophe, teilte die auf die Berechnung von Naturkatastrophen-Schäden spezialisierte US-Firma am Sonntag mit.

+++ 19.54 Uhr: Die zehn Deutschen, die während des Erdbebens in Japan auf dem Gelände des Atomkraftwerks Fukushima I tätig waren, sind auf dem Rückweg nach Deutschland. Nach Auskunft eines Sprechers des Kraftwerkherstellers Areva waren sie bei dem japanischen Kraftwerksbetreiber Tepco, um ein Prüfsystem vorzustellen. Die zehn Mitarbeiter des Unternehmens seien unverletzt, es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. Während des Bebens hätten sie sich in Block 4 des Atomkraftwerks aufgehalten, der nicht in Betrieb gewesen sei. Zu den näheren Umständen sagte der Sprecher nichts.

Am Montag solle es eine Pressekonferenz geben, auf dem sich mindestens einer der Betroffenen äußern werde.

+++ 18.46 Uhr: Für deutsche Unternehmen ist die Erdbeben-Katastrophe von Japan bislang relativ glimpflich verlaufen. Sprecher mehrerer deutscher Konzerne sagten der Nachrichtenagentur dapd am Wochenende, ihre Angestellten seien wohlauf und die Anlagen weit von dem beschädigten Atomkraftwerk in Fukushima entfernt. Zehn deutsche Mitarbeiter des Kraftwerkherstellers Areva, die während des Erdbebens auf dem Gelände des Unglücksreaktors Fukoshima I arbeiteten, sind nach Medieninformationen "gesund und wohlauf".

+++ 18.37 Uhr: Der Betreiber des AKW Tokai südlich von Fukushima bestätigt einen "teilweisen" Ausfall des Kühlsystems. Anlass zur beunruhigung sieht er nicht. Die Reparatur sei derzeit im Gange. Eine Kühlpumpe sei ausgefallen, eine Zusatzpumpe arbeite jedoch und kühle den Reaktor.

+++ 18.08 Uhr: Der Betreiber des Atomkraftwerks Onagawa hat nach Angaben der IAEA die niedrigste Notfallstufe ausgerufen. "Die Warnung wurde ausgesprochen, nachdem Radioaktivitätsmessungen in der Umgebung des Kraftwerks die zulässigen Werte überschritten hatten", teilte die IAEA mit.

+++ 17.33 Uhr: In Japan ist offenbar in einem dritten Atomkraftwerk das Kühlsystem ausgefallen. Betroffen sei die Atomanlage Tokai, meldete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Feuerwehr.

+++ 17.21 Uhr: Die Achse der Erdrotation wurde durch das Japan-Beben nach Berechnungen von Wissenschaftlern um rund 10 Zentimeter verschoben.

+++ 17.11 Uhr: Der Wind am Krisen-Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi wird in den kommenden Tagen nach Nordosten wehen, also weg von den Bevölkerungszentren aufs Meer.

+++ 17.07 Uhr: In Fukushima waren auch mehrere deutsche Techniker im Einsatz. Die zehn Techniker befinden sich aber bereits seit längerer Zeit in Sicherheit.

+++ 17.05 Uhr: Im Akw Fukushima versuchen Experten die Kühlung jetzt mit einer Mischung aus Meerwasser und Borsäure herbeizuführen.

+++ 16.41 Uhr: Der Schaden durch das schwerste Erdbeben in der Geschichte Japans wird Versicherer nach Einschätzung von Experten bis zu 34,6 Milliarden Dollar (25,1 Milliarden Euro) kosten. Mindestens lägen die versicherten Schäden an Privatgebäuden bei 14,5 Milliarden Dollar, teilte die Risikoanalysegesellschaft AIR Worldwide am Sonntag mit.

+++ 16.20 Uhr: Rund 15 Kilometer vor der Küste Japans ist am Sonntag ein Mann vom im Meer treibenden Dach seines Hauses gerettet worden. Zwei Tage befand sich der 60-Jährige auf See, bevor ein Schiff der japanischen Marine ihn vor der Nordostküste auf Höhe der Stadt Minamisoma entdeckte, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums berichtete.

+++ 15.55 Uhr: Nach Angaben der Uno sind in Japan sowie wegen des dadurch ausgelösten Atomunfalls bisher fast 600.000 Menschen evakuiert wurden.

+++ 15.30 Uhr: Beben wichtiger als Politik. China schlägt gegenüber dem Rivalen versöhnlichere Töne an. Bereits kurz nach der Katastrophe am Freitag bot der chinesische Verteidigungsminister seinem japanischen Kollegen die Unterstützung der Volksbefreiungsarmee an. Bei einem Telefongespräch mit dem japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan bekundete der chinesische Regierungschef Wen Jiabao sein Beileid und bot Hilfe an.

+++ 15.11 Uhr: Im Südwesten der Insel hat am Sonntag der Vulkan Shinmoedake Asche und Gestein in die Atmosphäre geschleudert. Die Asche sei dabei bis in eine Höhe von 4000 Metern gelangt, teilten die Behörden mit.

+++ 15.07 Uhr: Behörden haben in einem weiteren Atomkraftwerk den nuklearen Notstand ausgerufen. Für das Kraftwerk Onagawa sei wegen überhöhter Werte von Radioaktivität die niedrigste Notstandsstufe erklärt worden, teilte die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) am Sonntag in Wien mit.

+++ 15.01 Uhr: Die Regierung in Tokio hat 100.000 Soldaten für den Hilfseinsatz mobilisiert in der Krisenregion.

+++ 14.58 Uhr: Die Tokioter Börse und die anderen japanischen Finanzmärkte werden laut Börsenaufsicht FSA am Montag wie gewohnt arbeiten.

+++ 14.35 Uhr: Der Atomexperte Mycle Schneider gibt eine nüchterne Einschätzung der Situation um Japans Atomreaktoren: "Die Entscheidung mit Meerwasser zu fluten, um die Reaktoren zu kühlen, war die letzte Maßnahme und bedeutet, dass die Anlage aufgegeben wurde." Es gehe nur noch darum, ein Durchschmelzen des Reaktorkerns zu verhindern und die Emissionen gering zu halten. Die Anlage wird dabei ruiniert. "Wenn Sie den Reaktordruckbehälter mit einem Schnellkochtopf vergleichen, heißt das, der wird jetzt nicht mehr etwas gekühlt, sondern komplett in der Badewanne versenkt", erklärte Schneider.

+++14.14 Uhr: Unter den Opfern der Tsunami-Katastrophe in Japan sind möglicherweise auch Deutsche. Die Bundesregierung habe noch nicht zu allen in dem betroffenen Gebiet lebenden 100 Deutschen Kontakt aufnehmen können, sagte Außenminister Guido Westerwelle am Sonntag. Bisher gebe es aber keine konkreten Hinweise, dass Deutsche zu Schaden gekommen sind. "Ausschließen kann ich es in Anbetracht dieser enormen Naturkatastrophe natürlich nicht", fügte Westerwelle hinzu.

+++14.03 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben am vergangenen Freitag hat das US-Außenministerium eine Reisewarnung für Japan herausgegeben. Mitarbeiter von US-Behörden sollten alle nicht unbedingt notwendigen Reisen nach Japan verschieben, hieß es in der Mitteilung am Sonntag. US-Bürger wurden aufgefordert, auf Urlaubsreisen und Besuche in dem Land vorerst zu verzichten.

+++13.50 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben wird in Japans Hauptstadt Tokio die Elektrizität rationiert. Dabei werde es vorübergehend zu vollständigen Stromausfällen kommen, wie das Versorgungsunternehmen der Stadt mitteilte. Ab Montag werde auch in anderen Städten des Landes der Strom zeitweise abgestellt.

+++ 13.33 Uhr: Japan bereitet sich auf ein weiteres schweres Beben vor. Es gebe eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent, dass das Land in den kommenden drei Tagen von einem Erdbeben der Stärke "sieben oder mehr" erschüttert werde, sagte Takashi Yokota von der Wetterbehörde. Ein solches Beben könnte erneut Gebäude zerstören und einen Tsunami auslösen.

+++ 13.20 Uhr: Als Folge der Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi können hunderttausende evakuierte Menschen auf absehbare Zeit nicht in ihre Heimatorte zurückkehren. Der Grund dafür ist, dass aus den Reaktoren zur Druckentlastung kontaminierter Dampf abgelassen werden muss, sagte der Atomexperte Mycle Schneider am Sonntag.

"Es ist völlig unklar, wie viel radioaktiv verseuchter Dampf abgelassen werden muss. Es ist völlig unklar wie hoch die Strahlung ist, wie groß die Konzentration strahlender Spaltprodukte ist und wie oft in den nächsten Tagen, Wochen oder Monaten noch kontaminierter Dampf aus den Druckbehältern abgelassen werden muss", sagte Schneider, der international als Gutachter für Atomanlagen tätig ist. Vielleicht müsse "noch viel weitflächiger evakuiert werden als bisher".

+++13.05 Uhr: Die japanische Polizei bestätigte, dass nach der verheerenden Katastrophe inzwischen landesweit 1000 Tote gefunden worden seien. Allerdings geht der Polizeichef der Präfektur Miyagi allein in seiner Region von einer Zahl von mehr als 10.000 zu befürchtenden Todesopfern aus. Bisher konnten die Retter laut Premierminister Naoto Kan mehr als 12.000 Menschen lebend aus den Trümmern bergen.

+++12. 40 Uhr: Papst Benedikt XVI. betet für die Opfer des Tsunami in Japan. Beim Angelusgebet am Sonntag auf dem Petersplatz bekundete er dem japanischen Volk seine Verbundenheit. Der getroffenen Nation sprach er Anerkennung aus für den Mut und die Würde, mit der sie die Situation meistere. Zugleich rief er international zur Hilfe für die Opfer auf.

+++12.32 Uhr: Nach Angaben der japanischen Atomaufsichtsbehörde NISA (Nuclear and Industrial Safety Agency) wollen Sicherheitsexperten an der Nuklearanlage Fukushima Daini Sicherheitsventile öffnen und Dampf ablassen, um den Druck in den Reaktoren 1, 2 und 4 zu senken. Ein NISA-Mitarbeiter sagte, die Vorbereitungen für die Entlastungsaktion seien im Gange.

+++12.29 Uhr: Zehntausende Katholiken auf den Philippinen haben am Sonntag der Opfer des Tsunami in Japan gedacht. Zugleich dankten die Gläubigen in den Gottesdiensten für die Verschonung vor der Flutwelle, die am Freitag Japan heimgesucht hatte. Zu den Gebeten hatten die Bischöfe des südostasiatischen Inselstaats aufgerufen.

+++12.24 Uhr: Laut dem Fernsehsender NHK sind etwa 380.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht, viele ohne Kontakt zu Hilfskräften und abgeschnitten von der Stromversorgung. Nach Schätzungen der Behörden sind bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mindestens 1,4 Millionen Haushalte ohne Wasser und 2,5 Millionen Haushalte ohne Strom.

+++11.56 Uhr: Japans Ministerpräsident Naoto Kan bezeichnet die Erdbebenkatastrophe als größte Krise des Landes seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Probleme in den japanischen Atomanlagen unterschieden sich aber grundlegend von der Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl, wo vor 25 Jahren das Atomkraftwerk explodierte.

+++11.27 Uhr: Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack (Linke) fordert von der Bundesregierung ein Umdenken in der Kernenergiefrage. "Atomenergie ist als Zukunfts- und Brückentechnologie ungeeignet. Die Risiken müssen neu bewertet werden", sagte Tack in Potsdam. Die Lage im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi mache auf erschreckende Weise deutlich, dass es keine absolute Sicherheit gebe.

+++10.57 Uhr: Nach dem Atomunfall hat die Regierung in Tokio vor einer Stromknappheit gewarnt, die eine Rationierung des Stroms nötig machen werde. Industrieminister Banri Kaieda forderte vor allem Unternehmen auf, ihren Stromverbrauch auf das "strikte Minimum" zu reduzieren.

+++10.45 Uhr: Das Dach seines Hauses hat einem 60-jährigen Japaner das Leben gerettet. Zwei Tage lang trieb Hiromitsu Shinkawa auf dem Trümmerteil des Dachs vor der Küste der Provinz Fukushima im Meer, nachdem der durch das schwere Erdbeben ausgelöste Tsunami seinen Heimatort Minamisoma überrollt hatte. Die Marine zog den 60-Jährigen am Sonntag 15 Kilometer vor der Küste des Landes aus dem Wasser, wie die Nachrichtenagentur Jiji unter Berufung auf die Behörden berichtete. Er war demnach bei Bewusstsein und in "guter Verfassung" und wurde per Helikopter in ein Krankenhaus gebracht.

+++9.54 Uhr: Das Unternehmen Tokyo Electric Power (TEPCO), das den Unglücksreaktor Fukushima I betreibt, hat nach Angaben der Zeitung Nikkei in den kommenden Tagen vor massiven Blackouts in ganz Japan gewarnt und ruft zum Stromsparen auf. Auch Japans Industrieminister rief die Bevölkerung auf, Strom zu sparen. Zudem kündigte TEPCO ab morgen (Montag) rotierende Blackouts an.

+++9.52 Uhr: Die japanische Regierung veruscht die Menschen weiterhin, zu beruhigen. Sie hält nach wie vor eine weitere Explosion in der Atomanlage Fukushima 1 für möglich. "Wir können nicht ausschließen, dass sich im Bereich des Reaktors 3 wegen einer möglichen Ansammlung von Wasserstoff eine Explosion ereignen könnte", sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Sonntag. Sollte dies eintreten, werde dies aber "kein Problem" für den Reaktor selbst bedeuten. Auch für die Bevölkerung bestehe keine gesundheitliche Gefahr.

+++9.21 Uhr: Nach Meldungen des Fernsehsenders n-tv sind für Japan erneut Warnungen vor weiteren starken Erdbeben ausgesprochen worden.

+++8.40 Uhr: Die Stadt Miyagi war von dem Erdbeben sowie von dem anschließenden Tsunami am Freitag besonders schwer getroffen worden. Offiziell bestätigt sind in der Miyagi-Region erst 379 Tote. Wie der Polizei-Sprecher Go Sugawara aber mitteilte, sagte der Leiter der Behörde vor einer Versammlung von Rettungskräften, er schätze die Zahl der Opfer auf mindestens 10.000. Im gesamten Katastrophengebiet sind bisher 801 Leichen gefunden worden.

+++8.35 Uhr: Auch die japanische Polizei rechnet eigenen Angaben zufolge mit mehr als 10.000 Todesopfern in der Region Miyagi. Die Stadt war von dem Erdbeben der Stärke 9,0 sowie von dem anschließenden Tsunami am Freitag besonders schwer getroffen worden.

+++8.21 Uhr: Der japanische Fernsehsender NHK berichtet, dass bei dem schwersten Erdbeben in der Geschichte Japans und dem dadurch ausgelösten Tsunami sind womöglich mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sind.

+++8.12 Uhr: Die japanische Regierung hält eine weitere Explosion in der Atomanlage Fukushima 1 für möglich. "Wir können nicht ausschließen, dass sich im Bereich des Reaktors 3 wegen einer möglichen Ansammlung von Wasserstoff eine Explosion ereignen könnte", sagte Regierungssprecher Yukio Edano am Sonntag. Sollte dies eintreten, werde dies aber "kein Problem" für den Reaktor bedeuten.

+++7.55 Uhr: Ein japanischer Regierungssprecher hat am Sonntag vor einer möglichen Explosion in einem weiteren Atomkraftwerk gewarnt.

+++7.14 Uhr: Die japanische Polizei hat nach eigenen Angaben in dem von dem Erdbeben und dem Tsunami betroffenen Küstenstreifen im Norden des Landes weitere 200 Tote gefunden. Die Leichen würden jetzt geborgen, sagte ein Polizeisprecher in der Stadt Miyagi am Sonntag. Nähere Einheiten nannte er zunächst nicht. Die Behörden gehen offiziell von mehr als Tausend Toten aus, fast 10.000 Menschen gelten noch als vermisst.

+++6.45 Uhr: Die Stärke des Erdbebens vom Freitag in Japan ist von den örtlichen Behörden auf 9.0 nach oben korrigiert worden. Das teilte das Meteorologische Amt Japans am Sonntag mit. Es hatte die Stärke zuvor mit 8,9 angegeben. Die US-Erdbebenwarte maß eine Stärke von 8,9. Sie änderte ihre Angaben bislang nicht.

+++6 Uhr: Die japanische Regierung sieht inzwischen Anzeichen für eine Kernschmelze in zwei Reaktoren des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima 1. Regierungsprecher Yukio Edano sagte am Sonntag in Tokio, sowohl bei Block 1 als auch bei Block 3 der Anlage bestehe die Möglichkeit, dass dieser Fall eingetreten sei.

+++5.29 Uhr: Die Erde kommt in Japan nach dem verheerenden Erdbeben vom Freitag nicht zur Ruhe. Am Sonntag erschütterte wieder ein starkes Nachbeben der Stärke 6,2 Teile des Landes. In Tokio schwankten einige Häuser, Berichte über Schäden oder neue Opfer lagen aber nicht vor. Das Beben vom Sonntag hatte sein Zentrum rund 180 Kilometer östlich von Tokio. Seit Freitag gab es schon mehr als 150 Nachbeben.

+++4.59 Uhr: In einem zweiten Atomreaktor des Kernkraftwerks Fukushima in Japan ist es nach Angaben der Regierung offenbar zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen. Die Radioaktivität im Atomkraftwerk sei kurzzeitig über das zulässige Niveau gestiegen, danach aber wieder deutlich zurückgegangen, erklärte Kabinettssekretär Yukio Edano am Sonntag. Bei drei Reaktoren des Kernkraftwerks ist nach dem verheerenden Erdbeben vom Freitag die Kühlung ausgefallen.

+++4.03 Uhr: In einem zweiten Atomreaktor ist es nach Angaben der japanischen Regierung offenbar zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen.

+++ 3.25 Uhr: Am Block 3 des Fukushima-AKW ist offenbar radioaktive Strahlung entwichen, teilten nun Tepco und die japanische Regierung mit. Der Pegel des Kühlwassers sei dort so stark gesunken, dass die Brennstäbe nunmehr drei Meter aus dem Wasser ragten. Einsatzteams pumpten Meerwasser in die beschädigten Reaktoren und versuchten, so den Ausfall der Kühlsysteme zu kompensieren. Am Samstag hatte es in Block 1 eine Explosion gegeben, die das Gebäude rund um den Reaktorblock 1 zerstörte.

+++ 3 Uhr: Ein Erdbeben der Stärke 6,2 hat am Sonntag Japan erschüttert. In Tokio schwankten einige Häuser. Es handelte sich um ein Nachbeben, das sein Zentrum rund 180 Kilometer östlich von Tokio hatte. Seit Freitag gab es schon mehr als 150 Nachbeben.

+++ 2.55 Uhr: Am vom Erdbeben beschädigten japanischen Atomkraftwerk Fukushima hat die radioaktive Strahlung die zulässigen Höchstwerte überschritten. Das teilte die Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) am Sonntag mit, wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete.

+++ 1.40 Uhr: Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Kyodo sind in ganz Japan 300.000 Menschen auf der Flucht. Viele von ihnen harren in Notunterkünften aus. Fünfeinhalb Millionen Menschen hätten keinen Strom. In normalerweise betriebsamen Vierteln in der Hauptstadt Tokio herrschte am Samstagabend Leere.

+++ 1.20 Uhr: Einwohner in einem Umkreis von 20 Kilometern rund um den Komplex Fukushima I mussten das Gebiet verlassen. Für eine weitere Anlage in der Gegend, Fukushima II, gilt ein Evakuierungsradius von Zehn Kilometern.

+++ 1.05 Uhr: Der US-Flugzeugträger "Ronald Reagan" ist am Sonntagmorgen vor der Küste Japans eingetroffen, um den japanischen Einsatzkräften bei den Bergungsarbeiten in den Erdbebengebieten zu helfen. Japan habe darum gebeten, den Flugzeugträger für die Betankung seiner Helikopter nutzen zu können, teilte die US-Marine auf ihrer Facebook-Seite mit.

Auch seien die USA um Unterstützung beim Transport der Einsatzkräfte in die Katastrophengebiete gebeten worden. Nach Angaben des Außenministeriums in Tokio wurden am Sonntag auch 144 Mitarbeiter der US-Entwicklungsorganisation USAID im nordjapanischen Misawa erwartet, um bei den dortigen Bergungsarbeiten zu helfen.

+++ 0.55 Uhr: Nach der Explosion im AKW Fukushima sollen Medienberichte zufolge 15 Menschen verstrahlt worden sein. Am Abend hatte ein Behördenvertreter in Fukushima bestätigt, dass bei drei der evakuierten Anwohner des Kraftwerks erhöhte Strahlungswerte festgestellt wurden.

+++ 0.40 Uhr: Der durch das schwere Erbeben in Japan ausgelöste Tsunami hat an der Pazifikküste Nord- und Südamerikas nur wenige Schäden angerichtet. Zwar stiegen selbst im viele Tausende Kilometer entfernten Chile am Samstag die Pegel. Die befürchteten Überschwemmungen blieben aber aus. Die Behörden hatten vorsorglich viele Bewohner der Küsten aufgefordert, die Gebiete zu verlassen.

In Crescent City in Nordkalifornien wurden 35 Boote beschädigt. An der Mündung des Klamath-Flusses wurde ein 25-jähriger Mann wurde von der Welle erfasst und ins Meer getrieben.

+++ 0.30 Uhr: Nach Angaben der japanischen Behörden soll sich die Explosion im Gebäude von Block 1 des Fukushima-AKW nicht das Reaktorgehäuse selbst zerstört haben.

+++ 0.25 Uhr: Im japanischen Atomkomplex Fukushima I soll aus einem weiteren Reaktor radioaktiver Dampf abgelassen werden. Ein Sprecher der Betreiberfirma Tepco sagte am Sonntag, die Menge der Strahlung sei klein und beeinträchtige die Gesundheit von Menschen nicht. Behörden hatten zuvor berichtet, dass nach Angaben des Betreibers die Notkühlfunktion in dem Reaktor ausgefallen sei. Bereits aus einem anderen Reaktor der Anlage wurde am Samstag Druck abgelassen. Auch dabei wurde Strahlung freigesetzt. Am Sonntag gelang es schließlich, den Reaktor mit Wasser zu bedecken, um ihn zu kühlen.

+++ 0.10 Uhr: Zehn deutsche Energietechniker des Kraftwerkherstellers "Areva" haben einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge während des schweren Erdbebens in Japan auf dem Gelände des Unglücksreaktors Fukoshima I gearbeitet, in dem jetzt eine Kernschmelze droht. Das bestätigte der Leiter der Unternehmenskommunikation, Mathias Schuch, der Zeitung. "Sie haben das Kraftwerk nach dem Beben sofort verlassen und sind ins Landesinnere geflohen. Alle zehn sind gesund und wohlauf", sagte er. Die Techniker hätten in dem Reaktorblock 4, der schon vor dem Beben abgeschaltet worden war, Wartungsarbeiten durchgeführt.

(Mit Agenturmaterial)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort