Griechenland Bombenanschlag auf Wirtschaftsverband in Athen

Athen · Auf das Gebäude des Verbands der griechischen Industrie (SEV) in Athen ist am frühen Dienstagmorgen ein Bombenanschlag verübt worden, heißt es aus Polizeikreisen. Verletzt wurde niemand.

Athen: Bombenanschlag auf Gebäude von Wirtschaftsverband
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Bombenanschlag mitten in Athen

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Der Sprengsatz soll in einem Rucksack vor dem Gebäude abgestellt und per Zeitzünder zur Explosion gebracht worden sein. Dabei seien Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Vor dem Anschlag gab es den Insidern zufolge auch eine telefonische Warnung, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

In Griechenland kommt es seit Jahrzehnten immer wieder zu politisch motivierter Gewalt. Angriffe auf Banken, Politiker, Journalisten und Geschäftsleute sind nicht selten. Auch der Industrieverband SEV geriet nicht zum ersten Mal in den Fokus von Attentätern: Im Jahr 2010 wurde auf die SEV-Zentrale ein Brandanschlag verübt. Damals bekannte sich die Organisation "Zero Tolerance" zu dem Attentat. Bei der Gruppe handelt es sich nach Medienberichten um eine Art linksextreme Stadt-Guerilla, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder zu Brandanschlägen auf Büros griechischer Politiker und Institutionen bekannt hat.

Der Anschlag vom Dienstag war aber die erste derartige Tat seit dem Amtsantritt des linken Regierungschefs Alexis Tsipras im Januar. Tsipras hatte sich im Sommer trotz anderslautender Wahlversprechen mit den internationalen Gläubigern auf ein drittes Hilfspaket geeinigt und im Gegenzug Sparauflagen akzeptiert. Am vergangenen Donnerstag billigte das Athener Parlament ein neues, umstrittenes Reformpaket.

(lsa/REU)
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