Artenschutz UNO verabschiedet Resolution gegen Wilderei

New York · Die UNO hat am Donnerstag erstmals eine Resolution zum Kampf gegen Wilderei und den illegalen Handel mit Wildtieren verabschiedet. Mehr als 70 Staaten billigten bei dem Votum in der Vollversammlung den von Deutschland und Gabun eingebrachten Entwurf.

Löwe Cecil: Trauer und Wut nach seinem Tod
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Trauer und Wut nach dem Tod von Löwe Cecil

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Die nicht bindende Resolution fordert die betroffenen Länder auf, "wirksame Maßnahmen" zu ergreifen, um Wilderei und Schmuggel zu verhindern und zu bekämpfen.

Der Text richtet sich sowohl an die Regionen in Afrika, in denen die bedrohten Tiere wie Elefanten und Nashörner vorkommen, als auch an die Seite der Konsumenten, die oft aus Asien stammen. Die Nachfrage nach Elfenbein und de Hörnern des Nashorns ist dort sehr hoch. Schätzungen zufolge werden auf dem gesamten afrikanischen Kontinent für den Elfenbeinhandel jährlich rund 30.000 Elefanten gewildert.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) erklärte zu der Resolution, der Kampf gegen Wilderei und den illegalen Handel mit Wildtieren sei "nicht nur eine Aufgabe des Artenschutzes, sondern auch der Außen- und Sicherheitspolitik". Mit den Erlösen würden vielfach auch "terroristische Aktivitäten finanziert". Das gefährde die Entwicklung vieler afrikanischer Staaten.

Der Außenminister von Gabun, Emmanuel Issoze-Ngondet, betonte den Willen seines Landes, "die Wilderei zu beseitigen" und auch gegen den Schmuggel vorzugehen. Die Resolution habe eine "moralische Kraft" und könne konkrete Maßnahmen anstoßen.

Das UN-Votum fiel mitten in die Debatte über die Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe. Dessen tragisches Ende als Jagdtrophäe eines Großwildjägers aus den USA erzürnt derzeit Tierschützer rund um den Globus.

(AFP)
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