Argentinien Mutmaßliches Nazi-Versteck im Urwald entdeckt

Buenos Aires · Archäologen haben in einem abgelegenen argentinischen Urwald ein mutmaßliches Versteck deutscher Nationalsozialisten gefunden. Der Unterschlupf soll Teil eines großangelegten Geheimprojekts der Nazis gewesen sein.

Bei der Untersuchung von drei Gebäuderuinen im Provinzpark Teyu Cuare im Norden Argentiniens nahe der Grenze zu Paraguay fand ein Team der Universität von Buenos Aires fünf deutsche Münzen aus der Zeit zwischen 1938 und 1941 sowie ein Porzellanstück mit der Aufschrift "Made in Germany", wie die Zeitung "Clarín" am Sonntag berichtete.

Offenbar hätten die Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs ein geheimes Projekt gehabt, für den Fall einer Niederlage Zufluchtstätten für ihre Anführer zu bauen, sagte der Leiter des Archäologen-Teams, Daniel Schávelzon, der Zeitung. Diese Verstecke seien in abgelegenen Gegenden gebaut worden, "an unerreichbaren Orten, mitten in Wüsten, Gebirgen, an einer Klippe oder wie hier mitten im Dschungel", sagte Schávelzon.

Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen nach Angaben des Simon-Wiesenthal-Zentrums tausende deutsche Nazis sowie kroatische und italienische Faschisten nach Argentinien, wo ihnen Präsident Juan Perón Zuflucht gewährte. 1960 wurde Adolf Eichmann, der die Massenvernichtung der Juden maßgeblich mitorganisierte, in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires von einem israelischen Spezialkommando gefasst und später in Israel zum Tode verurteilt.

(AFP)
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