US-Fernsehen Warum tragen alle Moderatorinnen dieses Kleid?

Düsseldorf · Die Meteorologinnen der amerikanischen Nachrichtensender sind sich in Geschmacksfragen offenbar einig – zumindest ähneln sich ihre Outfits verdächtig. Auslöser für den Trend: ein Facebook-Post. Was war da los?

 Dieses Kleid ist momentan bei Meteorologinnen in den USA sehr beliebt.

Dieses Kleid ist momentan bei Meteorologinnen in den USA sehr beliebt.

Foto: Screenshot Angebot Amazon

Die Meteorologinnen der amerikanischen Nachrichtensender sind sich in Geschmacksfragen offenbar einig — zumindest ähneln sich ihre Outfits verdächtig. Auslöser für den Trend: ein Facebook-Post. Was war da los?

Wem steht es besser? Kann die das überhaupt tragen? Mit diesen Fragen spielt vor allem die Klatschpresse gerne, wenn Stars auf einer Veranstaltung im gleichen oder einem ähnlichen Outfit über den roten Teppich laufen. TV-Meteorologinnen in den USA haben diese Kleider-Spielchen nun auf eine neue Dimension gehoben. Gleich 43 Mal traten Moderatorinnen innerhalb weniger Wochen im gleichen Kleid — in unterschiedlichen Farben — vor die Kamera. Eine Fotocollage zum "Trend" machte schnell die Runde in den sozialen Netzwerken:

Der Grund ist ganz einfach: Das Kleid war im Sonderangebot. Shelby Hays, Moderatorin des Senders KOCO, sprach mit Journalisten der Internetseite "Tech Insider": Eine Kollegin habe den Amazon-Link zu dem "Schnäppchenkleid" in einer gemeinsamen Facebook-Gruppe gepostet. "Jede sah sofort, wie gut es aussieht", sagt Hays, "und für 23 Dollar konnten wir gleich mehrere Kleider zu einem Preis bestellen, den wir sonst für eines bezahlen." In den folgenden Wochen hätten immer mehr Frauen das Kleid bestellt und Fotos von den Live-Auftritten im neuen Outfit gepostet.

Eine Kollegin fasste die Bilder schließlich in einer Collage zusammen. Daraufhin posteten die Gruppenmitglieder sie bei Twitter und Reddit.

Strikte Anweisungen bei der Kleiderwahl

Doch hinter der Collage steckt ein reales Problem. Die meisten Wetterfrauen würden von ihren Sendern weder eingekleidet noch erhielten sie ein Budget für Kleidung, erklären Meteorologinnen im Gespräch mit dem Onlinemagazin "Slate". Die Anforderungen bei der Kleiderwahl seien strikt: "Nicht zu alt aussehen oder zu jung. Zu eng sieht aus, als wolle man tanzen gehen. Zu weit sieht altbacken aus. Täglich Schwarz ist langweilig. Muster sind schwer mit Licht und Kamera zu vereinbaren", sagt Jen Carfagno vom Weather Channel. Da wird die Auswahl ziemlich eingeschränkt.

Vor allem Farben seien ohnehin ein schwieriges Thema. "Erinnern Sie sich an das gold-blau-schwarze Kleid? Das passiert ständig, dass die Farben im TV anders aussehen als in Wirklichkeit", sagt Stephanie Abrams, ebenfalls vom Weather Channel. "Ich habe sechs lilafarbene Kleider, die im Fernsehen alle blau aussehen."

Sie beschreibt weiter, dass es schwierig und kostenspielig sei, sich einen Kleider-Vorrat anzulegen, der sowohl den Ansprüchen des Senders, als auch denen der Zuschauer entspreche. "Ich tausche meine Kleider deswegen häufig mit einer Kollegin."

Zurzeit ist das bei den Wetter-Moderatorinnen so beliebte Kleid übrigens ausverkauft.

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