Friedensprozess Afghanistan will Gespräche mit Taliban rasch fortsetzen

Kabul · Die afghanische Regierung will so bald wie möglich wieder mit den Taliban verhandeln. Man hoffe, dass das am Freitag gekippte Treffen rasch nachgeholt werde, erklärte das Außenministerium am Freitag in Kabul.

 Die afghanische Regierung will die Friedensgespräche mit dem Nachfolger von Mullah Omar möglichst bald fortsetzen.

Die afghanische Regierung will die Friedensgespräche mit dem Nachfolger von Mullah Omar möglichst bald fortsetzen.

Foto: dpa, gh jai

Die Chance auf Friedensgespräche sei größer denn je. Die Taliban hatten die für Freitag vorgesehene, zweite Verhandlungsrunde in Pakistan abgesagt, nachdem Afghanistan den Tod von Taliban-Führer Mullah Omar gemeldet hatte. Mit einem Tag Verzögerung hatten die radikalen Islamisten Omars Tod am Donnerstag bestätigt und den bisherigen Stellvertreter Mullah Achtar Mansur als Nachfolger benannt.

In einer Erklärung priesen die Taliban am Freitag den neuen Kopf ihrer Bewegung. Mansur sei bereits seit einigen Jahren der "aktive Direktor" des Dschihad. Omar soll bereits seit zwei Jahren tot sein. Zur Todesursache äußerten sich die Taliban nicht. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat den Friedensprozess mit den radikalen Islamisten zur Priorität erklärt. Anfang Juli kam es zu ersten direkten Gesprächen.

Die Taliban beherrschten Afghanistan von 1996 bis zur US-Invasion 2001. Danach begannen sie einen Aufstand gegen die westlichen Truppen im Land. Seit dem Abzug der Nato-Kampfeinheiten Ende 2014 weiteten sie ihre Aktionen noch einmal aus und verbuchten zuletzt militärische Erfolge.

(ap)
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