Fünf Jahre nach Fukushima Japan gedenkt Tsunami- und Atomkatastrophe

Tokio · Japan hat am Freitag der Opfer des Tsunamis und der Atomkatastrophe von Fukushima vor genau fünf Jahren gedacht. Mehr als 18.000 Menschen sind damals ums Leben gekommen. Zum Zeitpunkt des starken Erdbebens vom 11. März 2011 hielten die Menschen in Tokio und an der damals zerstörten Nordostküste um 14.46 Uhr Ortszeit für einen Moment inne.

Kaiser Ahikito, Kaiserin Michiko und Ministerpräsident Shinzo Abe nahmen an einer Zeremonie in Tokio teil.

Das Beben der Stärke 9,0 hatte eine gigantische Flutwelle ausgelöst, die in mehreren Reaktoren des nahe der Küste gebauten Kernkraftwerks Fukushima zur Kernschmelze führte. Wegen der Verstrahlung wurden weite Landstriche evakuiert. Japan schaltete danach alle Atomkraftwerke ab, hat aber inzwischen zwei davon wieder in Betrieb genommen und hält auch an der Technologie fest. Deutschland nahm die Katastrophe von Fukushima zum Anlass, alle Atomkraftwerke bis 2022 endgültig abzuschalten.

Den Gedenktag begingen viele Japaner am Freitag betend. Einige Besucher kamen in die damals völlig verwüsteten Hafenstadt Minamisanriku. Sie versammelten sich an den Ruinen des früheren Katastrophenschutzamts, wo 43 Angestellte in den Tsunami-Fluten starben. Bis heute sind weite Teile der Küstengegend der Region Tohoku nicht wieder vollständig aufgebaut.

Fotos aus der Todes-Zone des Tsunamis
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Foto: dpa, km bjw

Am Vorabend des fünften Jahrestags des Desasters hatte Regierungschef Abe verstärkte Wiederaufbaumaßnahmen vor den Olympischen Spielen 2020 in Tokio angekündigt. "Wir planen ein umfangreiches Budget für Unterstützungsmaßnahmen, um den vom Desaster betroffenen Gegenden wieder auf die Füße zu helfen", sagte Abe.

Die Entseuchungsarbeit in den betroffenen Gebieten nahe Fukushima Daiichi würden beschleunigt, damit mehr Anwohner in ihre Häuser zurückkehren könnten. Schon im März kommenden Jahres sollen alle Evakuierungszonen wieder eröffnet werden, bis auf die engste Umgebung des zerstörten Atomkraftwerks. Zudem gab Abe das ehrgeizige Ziel aus, die zerstörte Eisenbahnlinie entlang der Küste bis 2020 wiederzueröffnen und den Tourismus in Nordjapan massiv zu stärken.

(gol/ap)
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