Leichenteile in Wohnung aufbewahrt 15-Jährige unter zerstückelten Opfern in Japan

Tokio · Unter den neun zerstückelten Leichen, die in einer Wohnung in Japan entdeckt wurden, ist laut Berichten eine 15-Jährige als eines der Opfer identifiziert worden. Es handele sich um eine Jugendliche, die seit Ende August vermisst worden war, heißt es unter Berufung auf Polizeikreise.

 Das Wohnhaus in Zama, in dem die zerstückelten Leichen von neun Menschen gefunden wurden.

Das Wohnhaus in Zama, in dem die zerstückelten Leichen von neun Menschen gefunden wurden.

Foto: dpa, hjb

Einige, aber noch nicht alle neun Opfer, seien anhand von Bankkarten, anderen persönlichen Gegenständen oder mithilfe der Telefondaten identifiziert worden, hieß es in den Berichten weiter. Mindestens zwei weitere Opfer seien Schülerinnen gewesen. Der 27-jährige Takahiro S. werde verdächtigt, seine Opfer erhängt oder erdrosselt zu haben.

Die acht jungen Frauen unter den Opfern soll der Verdächtige über den Kurzbotschaftendienst Twitter wegen ihrer Suizid-Gedanken angesprochen und so kennengelernt haben. Bei dem männlichen Todesopfer handelt es sich um den Freund von einer der getöteten Frauen.

Laut dem japanischen Sender Fuji sagte S. aus, seine Opfer hätten lediglich über ihre Suizid-Gedanken sprechen, diese aber nicht in die Tat umsetzen wollen. "Tatsächlich wollte keine (der getöteten Frauen) sterben", sagte der 27-Jährige laut Fuji den Ermittlern.

Die japanische Polizei hatte in der kleinen Ein-Zimmer-Wohnung des 27-Jährigen im Tokioter Vorort Zama in großen Kisten sterbliche Überreste von neun Menschen gefunden. Bei zwei Toten waren die Köpfe abgetrennt, diese lagen in einer Kühlbox.

Die anderen Leichenteile in den Kisten waren mit Katzenstreu bedeckt, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Den Ermittlern zufolge wurden etwa 240 Knochenteile gefunden. S. habe außerdem einige Leichenteile mit dem Hausmüll entsorgt.

Eine etwa 20-jährige Frau sagte dem Sender Fuji, dass sie für den Tag nach der Festnahme von S. mit diesem verabredet gewesen sei. Sie habe mit ihm schon seit zwei Monaten per E-Mail und Telefon in Kontakt gestanden. Eines Abends im vergangenen Monat habe sie bei einem Telefonat mit dem 27-Jährigen geglaubt, im Hintergrund das Stöhnen einer Frau zu hören. Er habe sich aber geweigert, sich dazu zu äußern.

Weiter berichtete die Frau, S. habe ihr "zwei Optionen" gegeben. "Die erste war, mich mit einem Strick zu erdrosseln, nachdem er mich mit Schlafmitteln in Schlaf versetzt hat. Die andere war, mich überraschend zu erdrosseln, während ich zum Beispiel Fernsehen schaue." Die Frau entkam nach eigener Einschätzung knapp dem Tode. "Wenn ich ihn getroffen hätte, wäre ich vielleicht wie die anderen Opfer zerstückelt worden."

(csr)
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