Per Brief an die chinesische Regierung 134 Nobelpreisträger fordern Freilassung von Liu Xiaobo

Washington · Mehr als hundert Nobelpreisträger haben in einem gemeinsamen Brief an Chinas neue Führung die Freilassung des Schriftstellers und Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo gefordert.

Das ist Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo
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Das ist Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo

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In ihrem am Dienstag veröffentlichten Schreiben an den neuen Chef von Chinas Kommunistischer Partei, Xi Jinping, äußerten die 134 Unterzeichner die Hoffnung, dass die neue Führung in Peking "konkrete Entscheidungen zur Achtung der Grundrechte aller chinesischer Bürger" ergreife. "Eine erste wesentliche Etappe ist die sofortige und bedingungslose Freilassung von Liu Xiaobo und seiner Frau Liu Xia."

Zu den Unterzeichnern gehören Nobelpreisträger in sechs Disziplinen, darunter der Literaturnobelpreisträger von 2010, Mario Vargas-Llosa, und der Friedensnobelpreisträger von 1996, José Ramos-Horta. An der Spitze der Initiative für Lius Freilassung steht der südafrikanische Bischof Desmond Tutu, der 1984 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war. Der diesjährige Friedensnobelpreis wird am kommenden Montag der Europäische Union verliehen.

Der heute 56-jährige Liu war an Weihnachten 2009 wegen Untergrabung der Staatsgewalt zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Seine Haft wird äußerst strikt gehandhabt, es gibt kaum Informationen über sein Schicksal. 2010 wurde der Mitverfasser der Charta 08, die tiefgreifende politische Reformen in China fordert, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, konnte ihn aber nicht selbst entgegennehmen. Peking reagierte auf die Auszeichnung erbost. Xi ist seit Mitte November neuer Chef der KP. Es gilt als sicher, dass er im März Hu Jintao als Staatschef ablöst.

(AFP)
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