Königlicher Besuch George und Charlotte verzaubern Kanada

Victoria · Bei ihrem ersten offiziellen Auslandstermin stahlen Klein-George und seine Schwester Charlotte ihren Eltern, Herzogin Kate und Prinz William, die Show. Die Briten feiern den Auftritt als beste Werbung für die Monarchie.

Prinz George und Prinzessin Charlotte feiern eine Party
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George und Charlotte feiern eine Party

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Foto: rtr, SMC

Charlotte plappert. Die ersten öffentlichen Worte der kleinen britischen Prinzessin, und das im fernen Kanada - dankbar tragen die britischen Medien das Ereignis um die Welt. Ein helles Kleidchen trägt die kleine Prinzessin zur Kinderparty am Donnerstag, darüber ein blaues Jäckchen. Diesmal spielt sie die Hauptrolle - und nicht ihr großer Bruder, der dreijährige George.

Selbst die ansonsten hochseriöse BBC mischt bei der Lautanalyse des jüngsten Mitglieds der königlichen Familie mit. "Pop", soll die 16 Monate alte Charlotte beim Anblick der bunten Luftballons gesagt haben, stolz und wohlgefällig schauten Mutter Kate und Vater William zu. Es ist keine Übertreibung: Der Auftritt der Kleinen ist der Höhepunkt der einwöchigen Kanadareise der Royals. Niemand ist derzeit zur Imagepflege der britischen Monarchie besser geeignet als Charlotte und George.

George soll König von Kanada und Großbritannien werden

Zuviel Bohei um die Kinder? Weit gefehlt, meinen die Hofanalysten in London, nur scheinbar handele sich bei dem Auftritt der Kleinen um ein "weiches Thema", im Kern gehe es um die Zukunft der britischen Monarchie. Schließlich soll der kleine George König von Kanada und Großbritannien werden, wenn er einmal erwachsen ist.

"Die Macht der Bilder ist beträchtlich", analysiert Peter Hunt, Hofkorrespondent der BBC, den PR-Effekt des Kinderfests. Beinahe raunend fügt er hinzu: "Die Kinder repräsentieren die Zukunft der Monarchie in einem Land, das sich eines Tages für einen anderen Weg entscheiden könnte."

Die Zukunft der Krone also. Zwar gebe es derzeit keine Anzeichen, dass die Mehrheit der Kanadier sich von London abwenden könnte. Lediglich ein paar Dutzend Republikaner, wie sich die Anti-Royalisten in dem Commonwealth-Territorium nennen, hatten diesmal gegen Prinz William, Nummer zwei in der britischen Thronfolge, und Herzogin Kate demonstriert. Noch bei deren erster Kanada-Reise 2011 schwenkten Demonstranten Plakate mit der Aufschrift "Parasiten - geht nach Hause".

Streichelzoo, Seifenblasen und Luftballons

Zurück zum Kinderfest: Alles gibt es für die Kleinen, sogar einen Streichelzoo. Gefeiert wird mit Sprösslingen kanadischer Soldatenfamilien. Charlotte bestaunt ein schwarz-weißes Kaninchen, darf sich kurz auf einen Hund setzen. Der große Bruder, mit kurzen Hosen und Kniestrümpfen, besteigt ein Pony und deckt ansonsten Papa und Schwesterchen mit Seifenblasen ein. Die Macht der Bilder eben.

Ansonsten verlief die Reise eher ohne große Höhepunkte. Auftritte vor atemberaubend schöner Landschaft in Yukon, kurzes Plaudern mit Mountainbikern, William mitunter etwas steif und ungelenk. Hinzu kommen Bootsfahrten, Treffen mit schwangeren Drogenabhängigen und mit Flüchtlingen aus Syrien. Das geplante Treffen mit indigenen Ureinwohnern wurde dagegen zum Flop - ein wichtiger Indianerhäuptling hatte zwei Mal hintereinander abgesagt. Umso wichtiger für die Eltern, dass sie George und Charlotte mit dabei hatten.

(sb/dpa)
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