Kylie Minogue, James Blunt und jede Menge Pferde Eine Mega-Show zum 90. Geburtstag der Queen

London · Vier Tage lang dauerten die Paraden zum 90. Geburtstag von Elizabeth II., jetzt gab es den großen Schlussakkord: Vor 6000 Zuschauern sang Shirley Bassey ihren James-Bond-Hit "Diamonds are forever". Es blieb nicht der einzige Höhepunkt der Megaparty.

Geburtstag der Queen: So war die Show für Elizabeth II.
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Bilder der Abschluss-Show zum 90. Geburtstag der Queen

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Foto: afp

Kylie Minogue, Gary Barlow, James Blunt und Andrea Bocelli - für die finale Show zum 90. Geburtstag der britischen Königin am Sonntagabend waren etliche internationale Stars nach Windsor gekommen. Ob es sie gestört hat, dass sie nur das Rahmenprogramm beisteuern durften? Anmerken konnte man ihnen das jedenfalls nicht.

Wer die eigentlichen Stars des Abends waren, wurde schon klar, als die Queen mit Prinzgemahl Philip in einer schwarzen Kutsche in die Arena im Park von Schloss Windsor vorfuhr: ihre geliebten Pferde.

Ganz in Türkis, aber ohne Hut erschien Elizabeth II. vor den knapp 6000 wartenden Zuschauern. Eskortiert von berittenen Gardesoldaten.
Prinz Charles begrüßte sie mit Handkuss. Er und seine Frau Camilla waren kurz vor der Ankunft der Queen nicht aus einer Kutsche, sondern aus einem Geländewagen gestiegen. Prinz William, Herzogin Kate und Prinz Harry hatten bereits diskret auf der Ehrentribüne Platz genommen.

Choreographie mehrerer Jaguar-Rennwagen

Dann übernahmen die Pferde: Englische Pferde, arabische Pferde, schottische Pferde. 900 sollen bei der Show dabei gewesen sein.
Geritten von Gardesoldaten oder Kunstreitern. Nur Gary Barlow sang zu einer tollkühnen Choreographie mehrerer Jaguar-Rennwagen mit Union-Jack-Lackierung. Die anderen begleiteten Formationsritte und Reiter-Kunststücke.

Die australische Popsängerin Kylie Minogue trat in einem strahlend weißen Kleid auf. Zu ihrer melancholischen Hymne "I believe in you" ließ Dresseur Jean-François Pignon seine Pferde Pirouetten drehen.
Von dem Franzosen hatte sich die Queen schon vorab eine private Vorführung geben lassen, berichteten britische Medien. Ihre Pferdeliebhaberei kennt kaum Grenzen. Selbst im Alter von 90 Jahren steigt die Königin auch selbst noch in den Sattel.

Etwas einfallslos kamen nachgespielte Szene aus dem Leben der Königin daher. Zum Beispiel wenn Schauspieler im 50er-Jahre Outfit ihre Taschentücher hinter einer vergoldeten Kutsche hinterher schwenkten, um an die Krönung der Königin im Jahr 1953 zu erinnern.

Die Menschen im Publikum schien das nicht zu stören. Sie klatschen dabei genauso Beifall wie beim Auftritt der "Royal Canadian Mounted Police" oder als die königliche Kavallerie aus Oman in 1001-Nacht-Kostümen mit Dudelsäcken, Pfeifen und Trommeln über den Sandplatz trabte.

Ein bisschen wie Karneval? Nein, so kam die Show Peter Roycroft überhaupt nicht vor. "Die Pferde, die Kostüme. Das gehört einfach dazu", sagte der 73-Jährige aus Bath. Er hatte es sich mit seiner Frau und einem befreundeten Ehepaar an einem Campingtisch im Public-Viewing-Bereich des Schlossparks gemütlich gemacht. Mit der Queen zu feiern, so wie es ihr gefällt, das sei doch eine Ehre.

Und die Queen machte durchaus den Eindruck, dass ihr das Spektakel gefallen hatte. Mehrmals klatschte sie engagiert Beifall.

Schauspieler wie Helen Mirren, die für ihre filmische Darstellung der Queen einen Oscar gewonnen hatte, sprachen über das Leben der Monarchin, die seit 64 Jahren im Amt ist.

Zum Abschluss der Veranstaltung sang Shirley Bassey ihren James-Bond-Hit "Diamonds are forever". Anschließend stimmten die Zuschauer "Happy Birthday" an, gefolgt von der Hymne "God Save the Queen".

Als die letzten Töne daraus verklungen waren, kam die Monarchin hinunter und schüttelte jedem der Musiker zum Dank die Hand. Die hatten sich brav unterhalb der Ehrentribüne aufgereiht - und sahen glücklich aus, dass sie an diesem Abend dabei sein durften.

(rls/dpa/AFP)
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