Xanten Zweisprachige Traumwelt

Xanten · Von der Decke des Mehrzweckraums baumeln Traumfänger. Auf der Bühne liegt ein riesiges Buch mit dem Titel "Ich habe einen Traum, und du? – J'ai un reve - et toi?". So heißt das Theaterstück, das 32 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 vom Städtischen Stiftsgymnasium Xanten und der französischen Partnerschule in Bavay im Rahmen eines gemeinsamen Projektes erarbeitet haben.

Zweimal zwei Wochen lang wurde in Frankreich und Deutschland an den Texten gefeilt, es wurden Requisiten und Kostüme gebastelt und Szenen eingeübt. "Das was Sie gleich sehen werden, ist ein von den Schülern selbstgeschriebenes Theaterstück", sagte Projektleiterin Dagmar Gisbertz bei der Premiere.

Erzählt wurde die Geschichte vom hungrigen Traumfresserchen, das in der Traumwelt sehnsüchtig darauf wartet, von den Menschen in ihre Welt eingeladen zu werden, um dort Albträume zu vertilgen. "Wenn mich nicht bald jemand zum Essen einlädt, muss ich mich selbst verschlucken", klagt das Traumfresserchen und hält sich vor Hunger den Bauch. Was es nicht weiß: Vier Kinder sind bereits auf dem Weg in die Traumwelt, um Hilfe zu holen. Sie wollen die bösen Träume vertreiben, doch zunächst scheint es, als ob sie selbst in einen Albtraum hineingeraten sind.

Die Zeitschleife

Die Traumwelt wird bevölkert von unheimlichen Gestalten mit grimmigen Masken, aber auch von feenhaften Wesen in luftigen Kleidern und mit Schmetterlingsflügeln. Ein Mädchen wird in einem riesigen Spinnennetz gefangen. Marionetten bewegen sich an Fäden zur Musik, und bunte Bänder wirbeln im Takt durch die Luft. Eine Gruppe reicher Leute sitzt zusammen. Sie hängen in einer Art Zeitschleife fest und durchleben die gleiche Situation immer wieder. Schließlich gelingt es den Kindern doch noch, das Traumfresserchen zu finden und kehren mit ihm in ihre Welt zurück.

Poetische Bilder

Das Theaterstück beeindruckte die Eltern, Lehrer und Mitschüler im Publikum mit poetischen Bildern, einfallsreichen Texten und fantasievollen Kostümen. Beim Maskenbasteln waren die Schüler von Ludger Terlinden unterstützt worden. Das Stück war durch die Zweisprachigkeit für jeden verständlich. Dabei trauten sich die Schüler beider Nationen auch, Texte in der Fremdsprache zu sprechen. Die Arbeit am Projekt hat offensichtlich viel zur deutsch-französischen Freundschaft beigetragen. Gestern reisten die Gymnasiasten nach Bavay, wo sie ihr Stück ein zweites Mal aufführten.

(RP)
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