Xanten Zwei Musiker starten neues Jazz-Festival

Xanten · Felix Hecker und Jens Lammert wollen die Moerser Festivalszene mit einem neuen Format bereichern: Das MOJAZZ-Festival feiert heute Abend im Moerser Jugendkulturzentrum Bollwerk 107 Premiere. "Slik Tiger" geben dort ihr Debüt.

 Felix Hecker (24, links) und Jens Lammert (23) sind die beiden Macher des neuen MOJAZZ-Festivals, das bald Premiere feiert.

Felix Hecker (24, links) und Jens Lammert (23) sind die beiden Macher des neuen MOJAZZ-Festivals, das bald Premiere feiert.

Foto: Klaus Dieker

Das MOJAZZ wollen Felix Hecker und Jens Lammert nicht als Gegenposition zum Moers Festival verstanden wissen. Ganz im Gegenteil: "Es ist quasi eine Erweiterung, die einen Monat vor dem Moers Festival junge Leute vielleicht anfixt, sich auch dort die Konzerte anzuhören", erklären die jungen Musiker. Für sie sei es einfach jetzt an der Zeit, etwas Neues in Moers zu schaffen. Und auch ein Zeichen zu setzen, seitdem in Zeiten knapper Kulturkassen mehr und mehr Kultur verlorenzugehen droht. "Wir haben vor zwei Jahren ein Funk-Fusion-Event im Moerser Bollwerk 107 realisiert, das ein voller Erfolg war und uns darin bestätigt hat, eine Festivalreihe zu starten."

Die MOJAZZ-Premiere heute Abend ist zugleich Debüt für eine neue Band: Sie heißt "Slik Tiger", und zwei der Protagonisten sind Felix Hecker und Jens Lammert. Diese Band existiert erst seit zwei Monaten: "Wir haben die Semesterferien damit verbracht, die Songs zu schreiben und einzustudieren", erzählt Jens Lammert. Die Band ist die Nachfolgeband von "The Funked Up Soundation", die ihr letztes Konzert im Januar im Rheinberger Zuff gespielt hat.

"Slik Tiger" wird das neue Festival eröffnen. Hecker und Lammert haben sich für die Band mit einer Sängerin, einem Saxofonisten und einem Trompeter verstärkt. Und als besonderer Gast stößt die aktuelle Improviser in Residence, Carolin Pook, zur Band. Für die Zusammenarbeit hat sie sogar einen Flug früher aus New York gebucht. Sie kam erst gestern an. "Es wird ein schönes Ding, mit ihr zu spielen." Ihre Musik bezeichnen die jungen Festivalmacher neu als "Power Funk" und freuen sich darüber, dass man sie damit in keine Schublade stecken kann. Dahinter verbergen sich Funk, Jazz und "eine Prise Fusion". "Sie ist gut anzuhören und tanzbar." Da sich MOJAZZ nicht aber allein um "Slik Tiger" drehen soll, haben Hecker und Lammert drei Bands zum Festival ins Bollwerk eingeladen.

Es spielt "Pulsar Tales", eine junge Band aus Köln, die Pop und Jazz erfolgreich mixt und kürzlich im WDR-Rockpalast auftreten durfte. Die Band arbeitet mit Bläsern und Streichern und einer Sängerin. Hauptgruppe des Abends ist "Marutyri", die die beiden Festivalmacher auf dem Jazzfestival in Rotterdam entdeckt haben. Die Musiker stammen alle vom Rotterdamer Konservatorium. "Wir fanden sie so toll, dass wir sie auf Facebook angeschrieben haben." Auf den iTune-Jazz-Charts haben sie laut Hecker und Lammert auch schon gestanden. Das Publikum im Bollwerk 107 werde tanzbare Instrumentalmusik mit "Percussions und treibenden Grooves" erleben. Die Band "Relaèn" beschließt das Festival mit einer After-Show-Party. Die Musik ist eine Mischung aus Jazz, Soul und Hip Hop. Der Kontakt entstand über Gregor Polzin, Referent im Jugendkulturzentrum Bollwerk 107. Die Einrichtung bietet vielen jungen Musikern eine Plattform für ihre Veranstaltungen. Lammert und Hecker wollen MOJAZZ, das sich selbst trägt, langsam und kontrolliert wachsen lassen. Schon heute steht aber fest, dass es einmal im Jahr stattfinden soll. Die Initiatoren sind selbst begeisterte Musiker. Lammert schloss zuerst das Studium in International Business ab. Jetzt studiert er Jazz-Gitarre am Institut für Musik und Medien in Düsseldorf. Felix Hecker hat am Schlosstheater eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker absolviert. "Ich war dort der erste Auszubildende." Aktuell bereitet er sich für die Aufnahmeprüfung am Institut für Musik und Medien vor. Er spielt E-Bass.

(RP)
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