Xanten Zeitreise durch Geschichte der Martinschule

Xanten · Die Ausstellung "Erinnerungen an die Schulzeit in Vynen" ist noch an den kommenden drei Samstagen geöffnet.

 Wie die Zeit vergeht: Das älteste Bild in der Ausstellung zeigt die Schülerinnen und Schüler des Jahres 1927 (l.), in der Mitte die Klasse mit Hauptlehrer Karl Alt - auf jeden Fall vor 1965, weil noch kein Anbau zu sehen ist. Das erste Schuljahr 1979 baute sich mit Frau Hahne fürs Erinnerungsbild auf (r.).

Wie die Zeit vergeht: Das älteste Bild in der Ausstellung zeigt die Schülerinnen und Schüler des Jahres 1927 (l.), in der Mitte die Klasse mit Hauptlehrer Karl Alt - auf jeden Fall vor 1965, weil noch kein Anbau zu sehen ist. Das erste Schuljahr 1979 baute sich mit Frau Hahne fürs Erinnerungsbild auf (r.).

Foto: Ausstellung

Beim Gang entlang der Schautafeln ziehen in Schulchroniken, Klassenfotos und Zeitungsartikeln von 1927 bis zum vergangenen Sommer fast 90 Jahre Schulgeschichte vorbei. Von Schwarz-Weiß-Bildern zur Digitalfotografie. Von Holzschuhen, Schürzen und braven Flechtfrisuren zu Sneakers und bunten Scouttornistern. Und auch die Lehrer haben sich verändert: "Heute tragen sie Jeans im Unterricht, früher wäre das undenkbar gewesen", sagt Veronika Frerix, während sie ein altes Foto eines Lehrers im Anzug betrachtet. Die Geschäftsführerin des Heimatvereins Vynen hat über mehrere Monate an der Vorbereitung der Ausstellung gearbeitet. Sie hat Bilder von ehemaligen Schülern und Lehrern gesammelt, geordnet und laminiert. Und auch die Schulchronik gelesen, die der erste Nachkriegs-Schulleiter ab Januar 1948 handschriftlich verfasst und zehn Jahre später mit "Karl Alt, Hauptlehrer" unterzeichnet hatte, bevor sie von seinem Nachfolger Herbert Göbel bis 1992 weitergeführt wurde. Jetzt stehen die Originale in einem verschlossenen Glaskasten: "Wir hüten sie wie Schätze, was sie ja auch sind", so Frerix. Die alten Schulchroniken seien vielmehr Dorfchroniken, auch Goldhochzeiten oder Jubiläen hatte Alt eingetragen.

Herbert Göbel war auch dabei, als die Ausstellung unter dem Motto "Erinnerungen an die Schulzeit in Vynen" in dem ehemaligen Schulgebäude eröffnet wurde. Rund 150 Besucher waren der Einladung gefolgt. Dabei ergaben sich auch zufällige Klassentreffen: "Aus dem Einschulungsjahrgang 1978 haben sich gleich sechs alte Klassenkameraden wiedergetroffen, die haben sich sehr gefreut", erzählt Leni Döll, zweite Vorsitzende des Heimatvereins.

In einem nachgestellten alten Klassenzimmer mit Kinderholzstühlen, Lesefibeln und Rechentafeln konnten die Ehemaligen in Erinnerungen schwelgen. Einige Familien waren mit drei Generationen gekommen und hatten sich auf den ausgestellten Fotos gesucht: Großeltern, Eltern, Enkel - alle waren mal Schüler der Grundschule gewesen. Es herrschte keine melancholische Stimmung, sondern Freude über die wertvollen Erinnerungen und Fotografien. "Als ich die Begeisterung in den Gesichtern der Menschen gesehen hab, wusste ich, die Mühe hat sich gelohnt", sagt Frerix, die selber nie Schülerin der Martinschule war: "Nur mein Mann und meine Kinder", sagt sie.

Die Ausstellung ist noch bis Samstag, 21. November, immer samstags von 9 bis 12 Uhr, im früheren Schulgebäude an der Hauptstraße 18 a in Vynen geöffnet. Gleichzeitig kann auch das Dorfcafé im Altbau der Schule besucht werden.

(RP)
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