Xanten Xantens neue Pastoralreferentin

Xanten · Christiane Flüchter kümmert sich um die Katholische Kirchengemeinde St. Viktor - von der Taufe bis zur Bahre.

 Christiane Flüchter ist die neue Pastoralreferentin in Xanten.

Christiane Flüchter ist die neue Pastoralreferentin in Xanten.

Foto: Armin Fischer

Ein Theologiestudium, das war es eigentlich immer schon, was sie gedanklich mit sich herumtrug. Bei den Beratern in der Arbeitsverwaltung kam sie damit allerdings nicht an. "Das sollte ich bleibenlassen, da hätte ich als Frau sowieso keine Chance, wurde mir gesagt", erinnert sich Christiane Flüchter. Und so bedurfte es erst eines Umwegs, bis sie ihren Berufswunsch doch noch umsetzen konnte. Seit zwei Monaten ist sie nun Pastoralreferentin in der Xantener Propsteigemeinde - und "richtig zufrieden, weil ich Menschen auf ihrem ganzen Lebens- und Glaubensweg begleiten kann".

Das ist denn auch durchaus folgerichtig: Geboren ist Christiane Flüchter, die noch drei jüngere Schwestern hat, in Rees-Millingen, einem Ortsteil, der unter anderem in der Schützenszene einen Namen hat. Millingen, so wird kolportiert, habe mehr Schützen als Einwohner. So ganz stimmt das nicht. Die Quirinus-Bruderschaft zählt "nur" um die 900 Mitglieder - alles Männer übrigens. Rund um die Quirinus-Kirche gibt es zudem ein reges Gemeindeleben. Die Messdiener gehören dazu. Und diese Kinder- und Jugendarbeit hat die heute 37-Jährige geprägt. Der liturgische Dienst, die Gruppenarbeit, Zeltlager: Lange, lange Jahre ging Christiane Flüchter in dieser Aufgabe auf. Nach dem Abitur am Reeser Gymnasium Haus Aspel kam die zunächst wegweisende Studienberatung und von Millingen ging es zum Studium nach Essen: Lehramt, Primarstufe. "Doch irgendwann habe ich dann doch gemerkt, dass es das für mich nicht ist", sagt Christiane Flüchter. Und dann nahm sie es doch auf, das Theologiestudium in Münster, das sie - wie im Übrigen auch Priester - mit dem Diplom abschloss. Dass sie als Frau einen anderen Weg gehen musste als diese, daran hat sie nie gezweifelt: "Frauen werden in der katholischen Kirche keine Priester - das ist halt so." Aber auch als Laie gibt es genug Arbeit in den Gemeinden - zumal es immer weniger Priester gibt. Diplomierte Theologen können als Pastoralreferenten (fast) das gesamte Spektrum der Gemeindebegleitung übernehmen - vom Kindergarten bis zur Beerdigung, vom Schulunterricht über die Kommunion- und Gottesdienstvorbereitung, von der Begleitung von Gesprächs- und Liturgiekreisen bis zur Arbeit im Pfarreirat und im Gemeindeausschuss. Da ist Christiane Flüchter derzeit besonders in St. Pantaleon in Lüttingen aktiv, begleitet dort auch die Gottesdienste und die Projekte der katholischen Hagelkreuz-Grundschule.

"Gelernt" hat sie dies nach dem Studium vier Jahre lang in Geldern. An der Liebfrauen-Mädchenrealschule gab sie Religionsunterricht, legte dort ihre entsprechenden Prüfungen ab. Als Pastoralassistentin lagen ihre Aufgabenschwerpunkte in der Jugend- und Messdienerarbeit sowie eben in der Sakramentenkatechese. Einmal im Monat ging es zur Studienwoche nach Münster, wo zum Beispiel Pastoraltheologie und -psychologie auf dem Stundenplan stand - Gesprächsführung zum Beispiel, Selbstreflexion, Supervision . . .

Auch wenn sich vieles noch einspielen müsse: In der Viktor-Gemeinde sei sie jedenfalls angekommen, sofern man das nach doch so kurzer Zeit so sagen könne. "Mir wird es aber leicht gemacht: Ich werde vom Team und in allen Ortsteilen immer überaus herzlich aufgenommen", freut sich Christiane Flüchter, der von Anfang an klar war, das so ein Arbeitstag als Pastoralreferentin ganz schön lang ist einschließlich Vorbereitungs- und Büroarbeit in ihrem Raum im Michaelshaus: "Die Ehrenamtlichen haben eben erst abends Zeit, sich zum Beispiel zum Familiengottesdienstkreis zu treffen."

Und wenn doch mal Zeit bleibt? "Langeweile", sagt Christiane Flüchter und lacht, "Langweile kommt nie auf." In der Freizeit liest sie alles, was ihr so in die Hände kommt - einschließlich Krimis und lustigen Romanen. Und Rees-Millingen ist schließlich auch nicht weit: "Da sind meine Familie und Freunde, die treffe ich nach wie vor so richtig gern."

(RP)
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