Xanten Xantener Schüler wandeln Glück in Kunst

Xanten · Stiftsmuseum zeigt in der Ausstellung "Glückstagebücher" Arbeiten der Jahrgangsstufe 6 des Stiftsgymnasiums.

 Die Klassen 6 a und b des Stiftsgymnasiums haben im Kunstunterricht bei ihrer Lehrerin Kathrin Hermsen (3. von links) ihre persönlichen Glückstagebücher erstellt.

Die Klassen 6 a und b des Stiftsgymnasiums haben im Kunstunterricht bei ihrer Lehrerin Kathrin Hermsen (3. von links) ihre persönlichen Glückstagebücher erstellt.

Foto: Arfi

Selbst ein Buch herstellen? Ja geht denn das? Die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 6 des Xantener Stiftsgymnasiums probierten es aus. Und fanden dabei heraus, dass das Glück viele Formen und Farben hat. Kunstlehrerin Kathrin Hermsen bewegte die Kinder zu einer Entdeckungsreise ins benachbarte Stiftsmuseum. In der historischen Bibliothek fanden sie ungeahnte Bücherschätze, alte Schriftstücke, Urkunden mit Siegeln und wunderschön verzierte Bibeln und Gesangbücher.

Im Kunstunterricht hatten sie zuvor Monogramme und Initialen ihrer eigenen Namen entwickelt. Was lag da näher, als selbst in die Buchproduktion einzusteigen? Die Kinder studierten erst einmal die Geschichte der Buchherstellung, mittelalterliche Handschriften und die Kunst der Buchbinderei.

Die Weihnachtsferien nutzten sie dann für ein eigenes Buchprojekt: Wie wäre es, einmal all die glücklichen Momente während der Ferien zu sammeln? Die Idee der "Glückstagebücher" war geboren.

In Texten und Zeichnungen hielten die Kinder jeden Tag glückliche Gefühle und Begebenheiten fest. Gleichzeitig trugen sie die nötigen Materialien für ihre zukünftigen Glückstagebücher zusammen: Geschenkpapiere, Folien, Verpackungen, bedruckte Stoffe, Pappen, Holzplatten, alte Kataloge, ja sogar alte Taschenrechner sowie Wand- und Acrylfarben.

Was die Form ihrer Bücher betraf, ließen die Kinder ihrer Phantasie freien Lauf. Eine Sportlerin entwickelte ein Buch in Form eines Sportschuhs, ein anderes Buch hat die Form eines Tannenbaums, wieder andere Buchkunstwerke sehen aus wie ein Skateboard, ein Fußballfeld, ein Notenschlüssel oder ein Hufeisen.

Nadel und Faden kamen - wie in der mittelalterlichen Buchbindekunst - ebenfalls zum Einsatz. So nähte ein Schüler Bonbonpapiere zu Buchseiten zusammen.

So vielfältig wie das äußere Erscheinungsbild der Bücher ist auch ihr Inhalt. Hier ein Glück, dass man Freunde traf, dort ein Glück über einen Ausflug mit der Familie. Viele Glücksgefühle kamen auch über lang ersehnte Geschenke auf. Besonders glücklich waren die Kinder, in den Weihnachtsferien einmal richtig Zeit für sich selbst zu haben.

Die jungen Künstler bieten etwa einstündige Führungen an. Termine sind die Samstage, 3. und 10. Dezember, sowie im neuen Jahr der Samstag, 14. Januar, jeweils um 14.30 Uhr.

Das Stiftsmuseum Xanten organisiert während der Ausstellung "Glückstagebücher" außerdem Bastelaktionen für Kinder im Alter von neun bis zwölf Jahren. Es werden lustige Lesezeichen und ein Notizbüchlein hergestellt. Maximale Teilnehmerzahl 12 Kinder, daher bitte anmelden: telefonisch unter 02801 9877820 oder per E-Mail an info@stiftsmuseum-xanten.de. Die Termine sind: 3. und 10. Dezember; 21. und 28. Januar, jeweils 11 bis 12 Uhr. Kosten: zwei Euro pro Kind.

(RP)
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