Xanten Xanten soll fahrradfreundlicher werden

Xanten · Die Verwaltungsspitze machte sich mit dem ADFC auf Erkundungstour. Fazit: Radweg ist nicht immer die beste Lösung.

 Sie haben die Radwege in Xanten abgefahren und getestet (v. l.): Tobias Fuß, Bürgermeister Thomas Görtz, Niklas Franke und Jean-Pierre Van Aerde vom ADFC.

Sie haben die Radwege in Xanten abgefahren und getestet (v. l.): Tobias Fuß, Bürgermeister Thomas Görtz, Niklas Franke und Jean-Pierre Van Aerde vom ADFC.

Foto: Arfi

Es bleibt dabei: Die Innenstadt ist von 8 bis 20 Uhr für Fahrradfahrer tabu - es sei denn, sie schieben ihren Drahtesel. Allerdings missachtet die Mehrheit der Radfahrer das Gebot immer noch. Aber: "Wenn ein Verbot nicht eingehalten wird, heben wir es eben wieder auf? Das kann es nicht sein", so Bürgermeister Thomas Görtz in einem Pressegespräch, in dem er gemeinsam mit dem Technischen Dezernenten Niklas Franke, Tobias Fuß als Leiter des Fachbereiches Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung, und Jean-Pierre van Aerde vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC Alpen-Sonsbeck-Xanten das "Fahrradklima" in der Domstadt thematisierte.

Zusammen mit Frank Seitz, verkehrspolitischer Sprecher beim ADFC, sind die vier mit dem Fahrrad die Innenstadt abgefahren und haben neuralgische Punkte angesteuert: den Europaplatz, den Bürgermeister-Schless-Platz, den Kreisverkehr an der Heinrich-Lensing-Straße, die Boxteler Bahn, die Lüttinger Straße ab Kreisverkehr Viktorstraße bis zum Ärztehaus und weiter den Kreisel am neuen Baugebiet Dombogen. Ihr Fazit: "Wir müssen die Radfahrer innerorts wieder auf die Straße bringen, so wie vor 40 Jahren".

Denn Radfahrer und Autofahrer sind im Straßenverkehr gleichberechtigt, die Straße gehört innerorts nicht demjenigen, der PS unter der Motorhaube hat. "Radwege neben der Fahrbahn sind gefährlich, vor allem an Einmündungen", so Niklas Franke. Jean-Pierre van Aerde bestätigt, dass es deutlich besser und sicherer sei, auf Straßen durch Markierungen ein Stück für Radfahrer "abzutrennen" (Beispiel: Sonsbecker Straße). "Dafür muss die Fahrbahn allerdings eine gewisse Breite haben", machte Tobias Fuß deutlich, dass dies nicht überall machbar ist.

Gleichwohl gilt ab sofort in Xanten: Die Benutzungspflicht für Radwege ist aufgehoben. Nur innerorts wohl gemerkt. Und auch für Radfahrer gilt das Rechtsfahrgebot. "Viele Schüler fahren Richtung Lüttingen links auf dem Radweg am Ärztehaus entlang. Das geht nicht", so Frank Seitz, der die Radfahrer auch am Europaplatz gerne auf die Straße holen möchte, damit sie vom Autofahrer besser wahrgenommen werden.

Dass sich Thomas Görtz, Niklas Franke, Jean-Pierre van Aerde und Tobias Fuß überhaupt mit dem Fahrradklima beschäftig haben, hat einen Grund: Xanten soll fahrradfreundlicher werden. Und die Stadtvorderen wollen, dass Xanten Mitglied im AGFS in NRW wird, in der "Arbeitsgemeinschaft für Fußgänger- und Fahrradfreundliche Städte".

Die hat sich nämlich die Nah-Mobilität auf die Fahnen geschrieben und vergibt entsprechende Zertifikate an Städte, die hier vorbildlich sind. Und ein solches Zertifikat stünde dem Luftkurort Xanten auch gut zu Gesicht.

(jas)
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