Xanten Xanten hat einen neuen Dom-Kantor

Xanten · Matthias Zangerle ist Konzertmusiker - an der Orgel und als Bariton. Seine Erfahrungen, auch als Leiter zweier Chöre in Krefeld, möchte der 52-Jährige auch in der Viktor-Gemeinde einbringen.

 "Ich bin hier von Propst Wittke und den Sängern richtig herzlich aufgenommen worden": Matthias Zangerle bei seiner ersten Chorprobe im Haus Michael.

"Ich bin hier von Propst Wittke und den Sängern richtig herzlich aufgenommen worden": Matthias Zangerle bei seiner ersten Chorprobe im Haus Michael.

Foto: Fischer

Er ist Organist und hat Gesang studiert. An der Düsseldorfer Musikhochschule bildet er angehende Sänger aus; er ist Chorleiter und als Bariton auch bei Konzerten im Ausland tätig. Und er sagt: "Xanten, das ist eine echte Herausforderung. Matthias Zangerle, 52 Jahre jung, ist der neue Domkantor und Nachfolger von Wolfgang Schwering, der in den Ruhestand getreten ist.

Seine Stelle hat Zangerle zu Beginn des Monats angetreten. Die ersten beiden Proben mit dem Domchor hat er auch schon gehabt. Und er hat auch schon erfahren, was es heißt, zwischen Krefeld und Xanten zu pendeln. Denn sein Diensthaus in der Immunität wird jetzt erst einmal "winterfest" gemacht. So schön es dort ist: Es gibt für Handwerker eine Menge Arbeit. Allein durch die längst in die Jahre gekommenen Fenster zieht es wie Hechtsuppe. Bis November muss Zangerle halt mit seiner Notensammlung aus der Kiste leben. Verpackt sind die Blätter nämlich schon, sagt Zangerle, der mit seiner Frau Elisabeth im hübschen Krefelder Stadtteil Hüls wohnt, wo er (nach einer ersten Stelle in der Düsseldorfer Innenstadt) bislang als Kantor an der katholischen Pfarrgemeinde St. Cyriakus tätig war. Die drei erwachsenen Kinder sind (weitgehend) aus dem Haus. Mit der Stelle in Xanten findet eine "klassische Musikerlaufbahn" einen neuen Höhepunkt. Zangerle ist in Essen-Werden geboren und in Herten aufgewachsen. Der Opa war Lehrer, seine Mutter Sportlehrerin, der Vater Kreisveterinärmediziner. Klein-Matthias lernte mit fünf Jahren Blockflöte, saß ein Jahr später am Klavier und wiederum drei Jahre später auf der Orgelbank, als die Füße endlich auch die Pedale erreichten, gab's auch richtigen Unterricht. Seine Frau lernte er im Kirchenmusikstudium in Aachen kennen. Sie unterrichtet heute an der bischöflichen Liebfrauen-Mädchenrealschule - natürlich Musik (unter anderem).

Matthias Zangerle hingegen schloss ein Orgelsolostudium in Düsseldorf mit dem Konzertdiplom ab, studierte (bis 1994) Gesang und hat im In- und Ausland seither so gut wie alle relevanten Oratorien gesungen. Für einen Chorleiter, so sagt er, sei das von großem Vorteil: Es helfe beim Dirigieren und beim Einstudieren, "weil ich es ja vorsingen kann und weiß, wo wie geatmet werden kann und muss".

Dass er durch seine Konzerttätigkeit auch den einen Künstler kennt, den er demnächst dem Förderkreis Geistliche Konzerte in Xanten "andienen" könnte, kommt da fast ganz nebenbei zur Sprache. Erst, so sagt er, wolle er mit den Chören ("auf Ad Sanctos freu' ich mich sehr") arbeiten und vielleicht noch die eine oder andere Stimme hinzugewinnen - mit seiner Frau Elisabeth an der Seite, die ihn bereits jetzt bei Proben in Xanten unterstützt. An erster Stelle aber stehe der tägliche Dienst in Messen, Andachten, bei Trauungen und Beerdigungen sowie bei der Ausbildung von Laien-Kirchenmusikern. Aber jetzt müsse er erst mal ankommen.

(RP)
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