Xanten Wildvögel im Xantener Dom

Xanten · Zum 34. Mal lud die Kreisjägerschaft ein. Weihbischof Rolf Lohmann zelebrierte die Messe.

 Weihbischof Rolf Lohmann erinnerte an die Entstehung der Hubertuslegende und mahnte die Gläubigen zur Achtung vor Gottes Schöpfung.

Weihbischof Rolf Lohmann erinnerte an die Entstehung der Hubertuslegende und mahnte die Gläubigen zur Achtung vor Gottes Schöpfung.

Foto: Armin Fischer

Zum traditionellen Termin der Kreisjägerschaft Wesel gehört die Hubertusmesse im Xantener Dom. Zum 34. Mal hatten dazu die Kreisjägerschaft und der Hegering Xanten eingeladen. Bereits vor Messebeginn stimmten die Jagdhornbläser mit Jägermärschen, Fanfaren und Jagdsignalen vor dem Dom auf dieses Ereignis ein. Der Dom füllte sich zusehends. Sitzplätze gab es keine mehr, dicht gedrängt standen die Besucher daher im hinteren Teile des Kirchenschiffes. Den musikalischen Part hatten in diesem Jahr die Üfter Jagdhornbläser unter der Leitung von Berthold Westhoff übernommen. Jahr für Jahr wechseln die Bläsercorps sich bei der Gestaltung der Messe ab.

In bewährter Manier hatte der Hegering Xanten die herbstliche Ausschmückung des Altars übernommen. Falkner begleiteten mit ihren Vögeln die Messe. Weit über die Grenze des Kreises hinaus ist diese Messe bekannt und gilt als fester Termin, den nicht nur Grünröcke besuchen. Die besondere Atmosphäre dieser festlichen Messe lockt auch Nichtjäger mit ihren Familien.

Für Weihbischof Rolf Lohmann, der seit Juli als Niederrhein-Bischof seinen Sitz in Xanten hat, war es die erste Hubertusmesse in der Domstadt. Er ging besonders auf den Schutzpatron, den Heiligen Hubertus, ein und mahnte zur Achtung der Schöpfung und vor dem Schöpfer. Lohmann erinnerte an die Entstehungsgeschichte der Hubertuslegende, wonach dem zügellosen Jäger ein Hirsch mit leuchtendem Kruzifix im Geweih erschienen sei. Fortan änderte der seinen Lebensstil radikal und wurde zum Bewahrer der Natur, die Gott den Menschen treuhänderisch anvertraut habe. Für die einen Legende, für die anderen eine Botschaft, den Schöpfer im Geschöpf zu ehren.

Sie gehe im Glauben viel tiefer, so Weihbischof Lohmann. "Eines Tages, da geht es um uns." Jeden Tag stelle sich die Frage, wie der Mensch mit der Schöpfung umgehe. Wenn Menschen bewusster aus dem Glauben als Richtschnur lebten, "dann sehen sie ihr Leben in großen Zusammenhängen und anderen Koordinatensystemen", so der Weihbischof.

Welchen Anklang die Hubertusmesse gefunden hatte, erlebte Alfred Nimphius, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, später beim gemütlichen Beisammensein im Schützenhaus. "Der Weihbischof hat alle Besucher, ob Jäger oder Nichtjäger, mit sensibel mahnenden Worten angesprochen und so einen Bogen geschlagen. Er hat uns allen einen Spiegel vorgehalten", so Nimphius. Jährlich erfreuen sich die Besucher an jagdlicher Musik, die mit Stücken von Stief, Bertram, Frei und Neuhaus erneut großen Raum bei der Messe einnahm. "Wir haben die Musik mehr in den Vordergrund gestellt", so der Kreisvorsitzende.

(sabi)
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