Xanten Wie das Herrchen, so der Hund

Xanten · Auf reges Interesse stieß Günther Bloch mit seinem Vortrag über das Aggressionsverhalten von Hunden im Xantener Schützenhaus. Kern seiner Botschaft: Der Mensch ist die Leitfigur des Hundes – auch wenn es um Aggressionen geht.

Auf reges Interesse stieß Günther Bloch mit seinem Vortrag über das Aggressionsverhalten von Hunden im Xantener Schützenhaus. Kern seiner Botschaft: Der Mensch ist die Leitfigur des Hundes — auch wenn es um Aggressionen geht.

Wenn es um den besten Freund des Menschen geht, ist das Interesse von Hundebesitzern riesig. Deshalb kamen Hundefreunde aus der ganzen Region zum Schützenhaus am Fürstenberg, um einen Vortrag des Wolfsforschers und Hundeexperten Günther Bloch zum Thema "Aggressionsverhalten von Hunden" zu verfolgen. Er veranschaulichte witzig und spannend im ersten Teil seines Vortrags, dass Hunde prinzipiell nicht aggressiv seien und der Mensch dem Hund ein Leitbild sein müsse. Anhand von Filmen über Wölfe und über das Verhalten von Dingos im Zusammenleben mit Aborigines, den Ureinwohnern Australiens, zog Bloch immer wieder Parallelen zu den heutigen Haushunden, die anders als Wölfe und Dingos nicht die territorialen Revierkämpfe kennen. Heutzutage wohnen Hunde in Siedllungen in direkter Nachbarschaft, haben laut Bloch keine großen Reviere zu verteidigen. Die Freunde der Vierbeiner waren von den Tipps und Tricks, die Bloch vermittelte, angetan.

Das Bauchgefühl fehlt

Die beiden Hundetrainerinnen Claudia Loomans und Claudia Tellegen kamen eigens aus Krefeld, um Bloch zu hören. Sie waren begeistert: "Es ist genauso, wie Bloch meinte — über das Aggressionsverhalten von Hunden wird viel Unsinn verbreitet", so Claudia Loomans. Ihre Kollegin Claudia Tellegen stimmte zu: "Bloch hat es mit dem Video des Aborigines gut veranschaulicht, der den Dingo instinktiv in seine Schranken verwiesen hatte, als er Nahrung klauen wollte. Uns ist das Bauchgefühl verloren gegangen. Viele Hundebesitzer verniedlichen das Verhalten ihrer Vierbeiner, vergessen dabei, dass sie das Vorbild für den Hund sein müssen."

Der Wolfsforscher und Hundeexperte wies explizit darauf hin, dass der Mensch dem Hund als Leitfigur diene. Wichtig sei, dass das eigene Verhalten bei der Sozialisation eine immense Rolle spiele: "Das eigene Territorialverhalten übernimmt der Hund von seinem Eigentümer." Auch die Streitkultur in der Familie mache den Hund konfus und könne in Aggression umschlagen. Der Hundeeigentümer solle als Leitfigur vor allem sein eigenes Aggressionsverhalten überprüfen, welches der Hund nachahme.

Weiterbildung

Auch die Xantener Hundebesitzerin des einjährigen "Cavalier King Charles Spaniels" Kimi stimmte Bloch zu: "Ich bin gekommen, um mehr über Hunde zu erfahren als in Hundeschulen vermittelt wird. Außer den Befehlen ,Sitz' und ,Platz' lernt man da nicht viel. Vielmehr kommt es auf die Sozialisation zwischen Mensch und Tier an." Es fanden sich noch viele Hundebesitzer und Trainer, die dem Experten zustimmten. Auch Christian Görtz vom Deutschen Retriever Club, Bezirksgruppe Niederrhein, verfolgte den Vortrag gespannt: "Er bringt das gut rüber, sehr wissenschaftlich. Für uns ist der Vortragsabend eine Weiterbildung."

(RP)
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