Unsere Woche Wer zahlt die Zeche für die DBX-Affäre?

Xanten · Rat und Verwaltung in Xanten haben möglicherweise jahrelang nicht gemerkt, wie manipuliert wurde. Aber mahnende Stimmen aus der Opposition gab es eigentlich genug.

Zumindest ansatzweise ließ Xantens Bürgermeister Thomas Görtz die Katze in Sachen DBX-Affäre aus dem Sack. Zwar muss er in vielen Punkten immer noch herumeiern und jedes Wort mit Anwälten und Staatsanwaltschaft abstimmen. Aber nun zeigt sich, dass es nicht um einmalige Schmiergeldzahlungen geht oder ein großes Bauprojekt, sondern um den Vorwurf der Korruption über viele Jahre hinweg und viele 100.000 Euro. Vermutlich gab es sogar schon vor Gründung des DBX entsprechende Taten. Wird das alles im Strafprozess bestätigt, wird auch in Xanten zu fragen sein, warum Rat und Verwaltung das über Jahre nicht gemerkt haben. Mahnende Stimmen, die das Konstrukt DBX für nicht genug kontrollierbar hielten, gab es genug. Warum blieben sie ungehört? Und wenn Görtz nun vom Schaden, den die Stadt insgesamt erlitten hat, spricht, muss auch geklärt werden, welchen Schaden die einzelnen Grundstückseigentümer hatten, die wegen der Schmiergelder zu hohe Beiträge für die einzelnen Maßnahmen zahlen mussten.

Gestern überraschte uns der Weggang von Henric Peeters. Wir gönnen ihm den Karrieresprung in die Landeshauptstadt. Der Caritasverband verliert seinen prägenden Kopf. Er hat das Sozialunternehmen deutlich weiterentwickelt. Wünschen wir ihm alles Gute und hoffen, dass er seiner Wahlheimat Xanten verbunden bleibt.

Während wir in diesen Tagen von einigen traditionsreichen Schulen Abschied nehmen, kommt die Nachricht aus Düsseldorf, dass die Sekundarschule Alpen gesichert scheint. Hoffen wir, dass wir mittelfristig auf eine stabile Schullandschaft bauen können. Und unter uns: Es wäre nicht überraschend, wenn die Politik doch noch merkt, dass es nicht ganz ohne gute Förderschulen vor Ort geht.

Trotz alledem - genießen sie Ihr Wochenende!

(RP)
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