Xanten Weihbischof Theising verlässt Xanten

Xanten · Der 54-Jährige wird in Vechta neuer Offizial des Offizialatsbezirks Oldenburg. Für seine Nachfolge hat Bischof Genn bereits einen Vorschlag mit drei Namen eingereicht. Papst Franziskus entscheidet.

 Wilfried Theising war seit 2010 als Weihbischof in Xanten für die Region Niederrhein zuständig.

Wilfried Theising war seit 2010 als Weihbischof in Xanten für die Region Niederrhein zuständig.

Foto: Van Offern

Weihbischof Wilfried Theising verlässt Xanten. Im Kolpinghaus Vechta gab Bischof Dr. Felix Genn bekannt, dass der 54-Jährige neuer und zwölfter Offizial des Offizialatsbezirks Oldenburg im Bistum Münster wird. Als Offizial leitet Theising das Bischöflich Münstersche Offizialat (BMO) in Vechta. Dieses nimmt die bischöfliche Amtsgewalt für den niedersächsischen Teil der Diözese Münster wahr - eine kirchenrechtlich weltweit einmalige Konstruktion. Im Offizialatsbezirk leben von Wangerooge bis Damme rund 265.000 Katholiken in 40 Pfarreien.

In einem Schreiben wandte sich Theising gestern an die Pfarreien in den Kreisdekanaten Kleve und Wesel. "Der Wechsel fällt mir nicht leicht, da mir die Region und vor allem die Menschen am Niederrhein sehr ans Herz gewachsen sind", schrieb er. Xanten und die Region seien ihm "zu einer echten Heimat" geworden.

Wilfried Theising wurde 1962 in Wettringen im Kreis Steinfurt auf einem Bauernhof geboren. Er ist dem ländlichen Leben eng verbunden. Eigentlich, so sagte er vor seinem Amtsantritt in Xanten unserer Redaktion, sollte und wollte er den elterlichen Hof übernehmen. Als die Eltern ihn aber aufs Gymnasium schickten und er in die katholische Jugendarbeit hineinwuchs, sei die Entscheidung für den Priesterberuf gefallen. Nach seinem Theologiestudium in Münster und Wien und der Priesterweihe 1989 folgten Kaplansjahre in Beckum und Münster.

Er war auch Diakon in Geldern-Veert. 1997 übernahm er die Pfarrstelle in Metelen. 2010 ernannte ihn Benedikt XVI. zum Weihbischof. Theising vereinte in seinem Wappen die Farben des Bistums Münster mit denen seiner Heimatgemeinde, seiner Familie und dem blau-silbernen Band seiner Wirkungsstätte am Niederrhein. Er hatte seinen Bischofsdienst unter den Wahlspruch "In verbo tuo" - "auf Dein Wort hin" aus dem Lukasevangelium 5,5 gestellt. Als Nachfolger von Weihbischof Heinrich Janßen aus Kevelaer ist er seitdem mit Sitz in Xanten für die Region Niederrhein zuständig.

Vor dem Umzug in die Immunität des Doms war er Propst und Kreisdechant in Borken. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er den Kommissionen für Ehe und Familie sowie für Wissenschaft an. 2014 wurde Theising in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen. In seiner Freizeit geht der Musikliebhaber schon mal ins Theater oder in die Oper. Entspannung finde er auch beim Holzhacken, sagte Theising unserer Redaktion. "Das ist mein Sport."

Theising geht davon aus, dass der Amtsantritt im Laufe des Januars sein wird. Bis zum 1. Advent wird Prälat Peter Kossen, ständiger Vertreter des Offizials, die Kirchenbehörde in Vechta leiten.

Für den Niederrhein wird es in der Nachfolge von Weihbischof Theising auch künftig einen Weihbischof geben. Bischof Genn, hat bereits einen Vorschlag mit drei Namen (Terna) beim Nuntius, dem Vertreter des Heiligen Stuhls in Deutschland, Erzbischof Nicola Eterovic, eingereicht. Vom Nuntius geht der Dreiervorschlag nach Rom, wo letztlich Papst Franziskus über den künftigen Weihbischof in Xanten entscheiden wird.

(RP)
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