Xanten Wasserversorgung: Nitrat-Belastung macht Gutachtern Sorgen

Xanten · Diplom-Geologin Christiane Nienhaus empfahl dem DBX-Verwaltungsrat, die Zusammenarbeit mit den Landwirten zu intensivieren.

Die Versorgung mit Trinkwasser ist in der Domstadt für die kommenden Jahrzehnte gesichert. Soweit die gute Nachricht. Doch Christiane Nienhaus, Diplom-Geologin, schob im Verwaltungsrat des Dienstleistungsbetriebs Xanten ein Aber hinterher, als sie die Ergebnisse ihrer Untersuchung über die Ist-Situation vorstellte und einen Ausblick in die Zukunft gab. Sorgen bereitet nach wie vor die Belastung durch Nitrate. Sie gelangen vor allem durch die Düngung der Äcker in den Boden und sickern dann in Richtung Grundwasser durch. Hier regte die Gutachterin eine intensivere Zusammenarbeit mit den Bauern und eine ständige Beobachtung der Werte an.

Der Wasserverbrauch wird in den nächsten Jahren stagnieren, prognostizierte Nienhaus. Ein Grund ist eine fast gleichbleibende Bevölkerungszahl beziehungsweise sogar ein leichter Rückgang bis zum Jahr 2040 um etwa 500 Personen auf dann knapp 20.900 Menschen. Beim Bedarf liegt Xanten derzeit mit 124 Litern pro Kopf und Tag nur knapp über dem Bundesdurchschnitt von 121 Litern. 80 Prozent liefert das Kommunale Wasserwerk KKW, 20 Prozent im Norden der Stadt stammen aus den Rohren der Stadtwerke Kalkar. Dazu kommen 179 private Brunnen von Eigennutzern. "Der Bedarf ist auch künftig ausreichend abgedeckt", erläuterte die Diplom-Geologin.

Aber sie erkannte bei der Wasserversorgung auch Gefährdungspotential. So können zum Beispiel Verkehrsunfälle mit wassergefährdenden Stoffen auf Straßen wie der B 57 und der K 32 drohen, aber auch Brüche in den Leitungen, zurückgehende Pumpleistungen in den Brunnen durch Einbrüche von Sand infolge von Korrosion und bei klimatischen Veränderungen eine vermehrte Entnahme von Wasser für die Äcker. Ein besonderes Augenmerk müsse man auf die Nitrate im Grundwasser legen, erklärte Christiane Nienhaus, "und die Kooperation mit der Landwirtschaft intensivieren". Sie regte eine laufende Überwachung der Werte und regelmäßige Kontrollen an.

Das gesamte, rund 100-seitige Gutachten für die vier Kommunen Alpen, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten wird voraussichtlich in der kommenden Woche auf der Homepage der Stadt Xanten online gestellt. Die politischen Ausschüsse werden sich in der nächsten Sitzungsrunde mit der Unterlage beschäftigen.

(pek)
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