Sonsbeck Wasserverband: Neue Zentrale spart Kosten

Sonsbeck · Der Wasser- und Bodenverband Kervenheimer Mühlenfleuth, zu dem auch Teile Sonsbecks gehören, hat seine Geschäftsstelle eingeweiht. Von hier aus wird die Reinigung der Gräben koordiniert.

 Der Wasser- und Bodenverband sorgt dafür, dass die Gräben wie hier in Kervenheim gereinigt werden.

Der Wasser- und Bodenverband sorgt dafür, dass die Gräben wie hier in Kervenheim gereinigt werden.

Foto: Latzel

Wenn es ans eigene Geld oder Grundstück geht, dann sorgt das nicht unbedingt für Applaus. Dass das auch früher nicht anders war, machte Heinrich Terhoeven bei der Einweihung der neuen Geschäftsstelle des Wasser- und Bodenverbandes (WBV) Kervenheimer Mühlenfleuth, zu dem auch Teile Sonsbecks gehören, deutlich. Der aktuelle Verbandsvorsteher zitierte aus einer Urkunde für den ersten Verbandsvorsteher, in der deutlich durchklang, dass auch damals viele nicht davon begeistert waren, Gebühren entrichten zu müssen.

 Mit vielen Gästen feierte Verbandsvorsteher Heinrich Terhoeven (2. v. r.) die Einweihung der neuen Geschäftsstelle in Boemsfeld.

Mit vielen Gästen feierte Verbandsvorsteher Heinrich Terhoeven (2. v. r.) die Einweihung der neuen Geschäftsstelle in Boemsfeld.

Foto: Seybert

Es habe sogar Stimmen gegeben, die den Verband am liebsten aufgelöst hätten. Doch der Verband ist geblieben und mit ihm die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Ackerflächen entwässert werden. Und solange das Wasser nicht plötzlich bergauf fließe, werde sich an dieser Aufgabe wohl nichts ändern, hieß es bei der Feierstunde mit vielen Gästen. Anlass, die wichtigsten Fragen rund um den WBV zu erläutern. Der Verband Der WBV Kervenheimer Mühlenfleuth wird im nächsten Jahr 130 Jahre alt.

In seiner jetzigen Form besteht er seit 1972, als sich unter einem Dach diverse Nachbarverbände zusammenschlossen. Das Gebiet des Verbands erstreckt sich über Teile der Kommunen Kevelaer, Sonsbeck, Uedem und Weeze. Die Aufgabe Der WBV ist für die Gewässerunterhaltung zuständig. Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich die ganz praktische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass der Abfluss des Wassers in den Gräben gewährleistet ist.

Dafür sind schweres Gerät und Maschinen notwendig. Diese werden in der Halle der neuen Geschäftsstelle gelagert. Die Gräben sorgen dafür, dass das Wasser von den Ackerflächen ablaufen kann. Wie ein Spinnennetz zieht sich das Grabensystem durch das gesamte Verbandsgebiet. Es ist vor vielen Jahrzehnten angelegt worden, um den Sumpf trocken zu legen und auf den Flächen Landwirtschaft treiben zu können. Die Finanzierung Zuständig für die Entwässerung sind die Kommunen.

Diese haben diese Aufgabe an den WBV übergeben. Betroffene Landwirte müssen einen Beitrag von 18,90 Euro pro Hektar im Jahr bezahlen. Natürlich profitieren auch Hausbesitzer davon, dass das Gelände entwässert wird. Direkte Beiträge wie etwa bei einem Deichverband müssen Hausbesitzer nicht zahlen. Sie finanzieren den WBV über die Abwassergebühren mit. Um die Beiträge stabil zu halten, ist die neue Geschäftsstelle für 313.

000 Euro gebaut worden. Bislang war diese in gemieteten Räumen untergebracht. Auf Dauer sei ein eigenes Gebäude kostengünstiger. Die Wasserrahmenrichtlinie Diese Regelung hat auch beim WBV für Diskussionen gesorgt. Hintergrund ist nämlich, dass jetzt auch die Gräben ökologisch bewirtschaftet werden sollen. Stichwort: Renaturierung. Das führt dazu, dass mehr Fläche nötig wird, die dann den Bauern verloren geht.

Die haben zudem die Befürchtung, dass das Wasser länger auf den Äckern steht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort