Xanten Wardter Matrosinnen treiben es närrisch hart

Xanten · Freunde des selbstgemachten närrischen Frohsinns kamen bei der Sitzung der katholischen Frauengemeinschaft voll auf ihre Kosten.

 Hinreißend: Die Wardter Frauen beim Heimatlied: Die Nordseeküste ließ grüßen.

Hinreißend: Die Wardter Frauen beim Heimatlied: Die Nordseeküste ließ grüßen.

Foto: Olaf Ostermann

Die katholische Kirche ist sicherlich nicht bekannt für besonders ausgelassenen Humor, auch wenn der eine oder andere Geistliche durchaus verschmitzte Seiten an den Tag legt. In der fünften Jahreszeit ist das anders, und dafür sorgen landesweit die kfd-Frauen mit ihren karnevalistischen Veranstaltungen. Eine davon findet traditionell im Wardter Landhaus statt und ist längst kein Geheimtipp mehr für Freunde des selbst gemachten närrischen Frohsinns.

Auch in diesem Jahr haben sich die neun Wardter kfd-Frauen ein abwechslungsreiches Programm für ihre Damensitzung ausgedacht. Statt ellenlange Schunkelrunden und professionelle Büttenreden setzen die Waerdterinnen seit Jahren überwiegend auf gespielte Sketche, flotte Tänze und Lieder mit selbst gedichteten Texten. Die werden bei einem konspirativen Treffen im November ausgesucht, dann in kleinen Gruppen ein paar Mal geprobt und fertig.

Im kleinen Saal der Gaststätte mit Blick auf die Xantener Nordsee sind zahlreiche Stammgäste, das nimmt den Akteuren die Nervosität vor dem Auftritt. "Bei uns steht der Spaß im Vordergrund. Wenn wir uns mal verplappern, macht das nichts; die Damen nehmen es mit Humor" erzählt Brigitte Jansen.

Bevor die Sitzung beginnt, gibt es traditionell Kaffee, Kuchen und wenn keiner hinguckt, auch mal ein Likörchen zur Einstimmung. Das schmeckt und lockert die Lachmuskeln. Wie wichtig das ist, wird gleich zu Beginn deutlich. Wenn eine Sitzung einen Steinwurf vom Nordseestrand entfernt stattfindet, stellt sich die Frage nach dem Kostüm gar nicht erst.

So kamen die kfD-Damen als schmucke Matrosinnen auf die Bühne und sangen das Lied von der Nordseeküste. Den Text dazu hatte Manuela Wagner verfasst und der hatte es in sich. "Zwischen Nord- und Südsee, im Landhaus in Wardt, treffen sich alle Frauen und treiben es hart", klang es aus 80 närrischen Kehlen.

Zum Mitsingen animiert wurde das bunt kostümierte Publikum auch durch Ralf Mölders und Andreas Sackers vom Duo "The Moonlights". Moderiert wurde die Damensitzung von Barbara Kocea, die immer wieder einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte. Dass Vorfreude die schönste Freude sein kann, machten Uschi Janßen, Gisela Rösen und Silvia Mölders in dem Sketch "Hotelzimmer" deutlich. Einmal den Schock überwunden, dass sie ihr Doppelzimmer mit einem fremden Mann teilen soll, erkennt Uschi Janßen schnell die sich bietende Gelegenheit. Voller Freude auf die gemeinsame Nacht mit dem schmucken Gast erklärt dieser am Ende der amourösen Verhandlungen: "Opa, du kannst reinkommen, das Bett ist frei."

Für einen weiteren Höhepunkt sorgte im Anschluss die Kindergarde des XCV mit ihren sehenswerten Showtänzen. Da endete so manche Figur knapp unter der Saaldecke. Nach weiteren gelungenen Sketchen brachten die kfd-Damen den Saal am Ende so richtig zum Kochen. Als Nonnen unter der Leitung von Oberin Brigitte Jansen ließen sie bei einem Can-Can gekonnt die Beine fliegen.

Am Ende der rundum gelungenen Damensitzung durften dann tatsächlich noch Männer auf die Bühne, allerdings nur in Strumpfhosen. Das "Flönsballett" des XBK riss die Närrinnen buchstäblich von den Stühlen und erntete dafür eine letzte Rakete.

(erko)
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