Xanten Virtuose Studenten begeistern am Flügel

Xanten · Boguslaw Jan Strobel ist Professor an der renommierten Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Und wenn Strobel einmal im Jahr an den Niederrhein ruft, dann kommen sie (fast) alle, die jungen Pianisten und Streicher, denen eine große Zukunft vorausgesagt wird.

Eine Woche lang unterrichten Strobel, der aus einer bedeutenden Danziger Musikerfamilie stammt, und andere namhafte Dozenten beim Musiksommer "Campus Cleve" in der Wasserburg Rindern Studenten aus den Niederlanden und Deutschland. In diesem Jahr reisen auch solche aus Belgien, China, Großbritannien, Polen und Spanien an. Abends schwärmen die Musiker alle aus und geben Konzerte - im niederländischen Grenzbereich ebenso wie in Gemeinden zwischen Kranenburg und Xanten.

Drei Konzerte gab es bei der ersten Ausgabe, im vorigen Jahr waren es 84, bei der aktuellen 9. Auflage werden es 91 sein, kündigte Strobel an, der nicht nur sein Klavier-Konzertexamen machte, sondern sechs Jahre später auch den Magister der Philosophie. Für seine Idee, dem Nachwuchs, Musikschaffenden und -interessierten Räume zu geben, in denen "Musik gelebt wird" dreht der mehrfach ausgezeichnete Professor seit 25 Jahren am Rad. Die Streicher-akademie Stringtime Niederrhein und die Kaffeekonzerte in Goch, der Kompositionswettbewerb "Musik in europäischen Gärten" und die Serenadenkonzerte im Schlösschen Borghees gehen ebenso auf sein Konto wie das Euregio Rhein-Waal Studentenmusikfestival.

In Xanten gab es erst drei, dann vier und fünf Konzerte - jetzt gar sechs. Begründet ist der Zuwachs in Strobels neuer Idee: Dem Studentenmusikfestival schickt er ein Nachwuchsfestival für Zwölf- bis 17-Jährige voraus. Das Wort "Wunderkinder" mag Strobel zwar nicht, wer aber die 15-jährige Yumeka Nakagawa (19. Juli), Tessa Boschkor (12 Jahre) und die 14 Jahre junge Alexandra Kozloeska (20. Juli) sowie Zhuotao Huang (17) am 21. Juli im Rathaussaal erleben wird, der wird wissen, warum bei den drei Deutschen und der Polin Alexandra der Ausdruck doch treffend ist. In der darauffolgenden Woche (Dienstag bis Donnerstag) gastieren Pawel Motyczynski aus Polen (26. Juli), der Freiburger Musikstudent Max Philip Klüser (27.) und Pauline Gropp von der Musikhochschule Düsseldorf (28. Juli) in Xanten. Sie alle haben ihre Konzerte bereits zum Beispiel für Prüfungen vorbereitet, so Strobel. Ein Programm sei aber erst dann fertig, wenn es mindestens sechs Mal vorgestellt worden ist. Auch deshalb ist die Akademie eine Riesenchance - "abgesehen von den nicht unwichtigen Freundschaften, die unter den Musikern entstehen".

Der Eintritt zu allen Konzerten (Beginn jeweils 19 Uhr, Rathaussaal) ist frei. Altbürgermeister Alfred Melters, eine Art Mentor der Xantener Konzerte, wird in seiner Begrüßung jedoch auf seine unwiderstehliche Art darauf hinweisen, dass Spenden zur Finanzierung der für die Teilnehmer möglichst kostenlosen Reihe sehr willkommen sind.

(RP)
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