Xanten Viersener bietet 500.000 Euro für Schloss Lüttingen

Xanten · Auch in Runde drei der Zwangsversteigerung gab es keinen Zuschlag. Im Juni wird es nun ernst.

 Schloss Lüttingen: Im Juni folgt bereits die vierte Runde der Zwangsversteigerung.

Schloss Lüttingen: Im Juni folgt bereits die vierte Runde der Zwangsversteigerung.

Foto: Fischer (Archiv)

Schloss Lüttingen die dritte: Heinz-Gerd Schlootz, Unternehmer aus Viersen, hat im Amtsgericht Rheinberg beim dritten Zwangsversteigerungstermin für das historische Gemäuer, eine halbe Million Euro geboten. Ein taktischer Schachzug: Der Verkehrswert der Immobilie mit ihren zahlreichen Einzelgrundstücken - es handelt sich um das ehemalige Hofgut "Scholtenhof" mit Herrenhaus und atriumförmig umgebenden landwirtschaftlichen Gebäuden - ist auf 1,8 Millionen Euro festgesetzt worden. Rechtspflegerin Ursula Bürike verweigerte diesmal noch den Zuschlag, weil bei der Versteigerung mindestens die Hälfte der Summe auf den Tisch hätte kommen müssen.

Hätte, wie gesagt. Denn durch sein Gebot hat der Geschäftsleiter der Firma TectoRent, die seit 35 Jahren alte Häuser und Denkmäler saniert, modernisiert und einer anderen Nutzung zuführt, die Wertgrenze quasi kaputtgemacht.

Für wie viel Geld das alte Schloss dann beim nächsten Versteigerungstermin im Juni "weggeht", ist nun völlig offen: Es gibt ab jetzt keine gerichtlich festgelegte Wertgrenze mehr. Dann kann nur noch die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe ihre Zustimmung verweigern, sollte das Gebot für sie zu niedrig sein.

Sie ist Hauptgläubigerin, macht Forderungen in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Euro geltend. Als Eigentümer im Grundbuch eingetragen ist der Amerikaner Patrick Mc Farlane, der das Anwesen im Sommer 2007 gekauft, fünf Jahre auch bewohnt und umfangreich saniert und modernisiert hatte. Das Objekt steht mittlerweile unter der Zwangsverwaltung von Rechtsanwalt Manfred van Oyen.

Was Heinz-Gerd Schlootz von der Firma TectoRent in Viersen mit dem Schloss plant, sollte er es im Juni ersteigern können, verrät er nicht: "Die Lage ist gut", befand er lediglich. Wichtig für den Unternehmer ist, dass die Baugenehmigung für den Ausbau von 28 Wohneinheiten "im Bereich der in nördlicher und westlicher Richtung umliegenden wirtschaftlichen Gebäude" noch besteht - das tut sie, konnte ihm Rechtspflegerin Bürike versichern.

Auch die Stadt Xanten meldet übrigens Ansprüche an: Sie klagt rückständige Grundbesitzabgaben(zum Beispiel Kanalbenutzungsgebühren) plus Zinsen an. Gesamthöhe bis zum heutigen Tag: 29.110 Euro.

(jas)
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