Zum Sonntag Vergnügt und befreit dank des Glaubens

Xanten · "Ich bin vergnügt, erlöst, befreit..." Diese Zeile aus einem Hüsch-Gedicht ist das Motto der Feierlichkeiten zum Reformationsjubiläum. Sie zeigt, wie froh und unbeschwert der Glauben machen kann.

Zum Sonntag: Vergnügt und befreit dank des Glaubens
Foto: Fischer Armin

Ich bin vergnügt, erlöst, befreit ...

Unter diesem Motto gestalten evangelische Christen im kommenden Jahr die Feierlichkeiten und Gedenkveranstaltungen zum Beginn der Reformation in Deutschland vor 500 Jahren. Dieses Motto selbst ist allerdings kein "lutherisches" oder nur evangelisches. Es ist einem modernen Gedicht von Hanns-Dieter Hüsch entnommen, das dieser in Anlehnung an den 126. Psalm der Bibel formuliert hat. "Ich bin vergnügt, erlöst, befreit, Gott nahm in seine Hände meine Zeit. Mein Fühlen, Denken, Hören, Sagen, mein Triumphieren und Verzagen, das Elend und die Zärtlichkeit" - so fährt er fort.

Und das zeigt: Der christliche Glaube hält für alle eine gute Botschaft bereit, die vergnügt sein lässt, die ihr trauen. Denn die dürfen sich in allen Lebenslagen, egal wie die Einzelheiten sein mögen, unbedingt geliebt und getragen wissen von Gott, ihrem Schöpfer. Dieses Wissen vom unbedingten geschenkten Geliebtsein erlöst vom Druck, sich ständig selbst optimieren zu müssen und selbst ständig ins rechte Licht setzen zu müssen - etwas, worunter viele Menschen heute leiden. Wir sind nämlich jenseits unserer Taten längst hoch "angesehen", weil Gott uns gnädig ansieht. Und weil wir so geliebt und geachtet sind, sind wir auch befreit: Einerseits dazu, uns keinem ängstlich beugen zu müssen, der meint, Macht über uns zu haben. Andererseits auch dazu, uns in freier Selbstbestimmung unserem Mitmenschen zuzuwenden, der neben uns lebt und uns braucht. Noch einmal Hanns Dieter Hüsch: "Was macht, dass ich so unbeschwert und mich kein Trübsinn hält? Weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt." Der Sonntag ist eine gute Gelegenheit, sich an diese Botschaft zu erinnern und sie mit in die neue Woche zu nehmen.

UNSER AUTOR HANS-JOACHIM WEFERS IST SUPERINTENDENT DES EV. KIRCHENKREISES KLEVE.

(RP)
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