Xanten Unterwegs zur künftigen Badlandschaft

Xanten · Rainer Kusch etabliert sich als Vordenker für den Sport in Rheinberg. Der "Pakt für den Sport" wird von der Politik begrüßt und soll bald unterschrieben werden. Er trägt seine Handschrift. Kusch schreibt auch das Bäderkonzept.

 Das idyllische Underbergbad wollen die Sportpolitiker als besonderes Pfund besser ins Spiel bringen, um noch mehr auswärtige Gäste anzulocken. RP-Foto: Stoffel

Das idyllische Underbergbad wollen die Sportpolitiker als besonderes Pfund besser ins Spiel bringen, um noch mehr auswärtige Gäste anzulocken. RP-Foto: Stoffel

Foto: Stoffel Arnulf

Der Sport in der Stadt hat einen bedeutsamen Kopf, der hinter den Kulissen die Richtung vordenkt, in die sich dieses unzweifelhaft bedeutsame Feld künftig entwickelt: Nach dem Stadtsportverband hat sich auch das Stadthaus die Dienste von Rainer Kusch aus Duisburg gesichert. Er gilt nach 25 Jahren als Sportentwickler beim Landesportbund als ausgewiesener Fachmann und genießt in Rheinberg inzwischen einiges Ansehen. In der Sondersitzung des Sportausschusses signalisierten gestern alle Fraktionen, dass der neue "Pakt für den Sport" noch in diesem Jahr unterzeichnet werden soll. Der Pakt trägt maßgeblich Kuschs Handschrift und soll eine verlässliche Basis dafür sein, dass sich die 21 Vereine, Verwaltung und Politik zum Wohle der Sportstadt Rheinberg auf Augenhöhe begegnen.

Zudem gab's für den Berater Vorschusslorbeer für seinen Fahrplan zum Bäderkonzept. Die Zuversicht ist groß, dass es nach vielen Jahren nun endlich was wird. Kusch will sein Konzept für die städtische Bäderlandschaft in drei Stufen entwickeln. Er will "in standardisierten Gesprächen" mit potenziellen Badnutzern - und auch denen, die in Rheinberg nicht mehr baden gehen - zunächst ein Ziel entwickeln und daraus ein Positionspapier ableiten. In einem zweiten Schritt sollen die Eckpunkte festgelegt, mit den Nutzergruppen harmonisiert und letztlich als Zielkonzept festgezurrt und politisch abgesegnet werden.

Auf der Basis sollen bis zu drei Szenarien entwickelt werden, wie die Bäderlandschaft der Zukunft aussehen und wer sie pflegen, beziehungsweise betreiben soll. Danach soll das favorisierte Modell grob geplant, die Arbeitsschritte, die Zeitschiene und die Finanzierung festgelegt werden.

Das klingt gut, bleibt aber arg theoretisch. Dennoch. Die Fraktionssprecher äußerten sich allesamt zufrieden mit der Vorlage. Für Erich Weisser (CDU) zeigt der skizzierte Weg, "wie man an ein Konzept rangeht". Er schlug vor, das Rad nicht in allen Punkten neu zu erfinden, sondern sich das Bädergutachten der Enni für Moers zu besorgen. Dort habe man "über den Tellerrand" geblickt und sich auch das Bäderangebot im Umfeld angeschaut. Überall würden andere Schwerpunkte gesetzt. "Es macht keinen Sinn, das anzubieten, was der Nachbar schon hat", so Weisser. "Wenn die Henne schon ein Ei gelegt hat, sollten wir es mitbetrachten."

Dem Berater gefiel das Bild: "Egal ob gelegte, ungelegte, faule oder verworfene Eier - alles, was da ist, wird mitgedacht", sagte er. Das gefiel auch Ulrich Hecker, Vorsitzender des Stadtsportverbandes. Für Michael Parzotka-Lipinski (SPD) wäre ein eierlegender Wasservogel passender gewesen. Doch auch er lobte den Ansatz.

Dietmar Heyde (Grüne) strich die Zugkraft des Underbergbades heraus und fragte danach, ob's auch überregional beworben werde. Das geschehe schon, hieß es von der Verwaltung. Viele Besucher aus dem nahen Ruhrgebiet würden das idyllische Parkbad schätzen. Außerdem seien Flyer und Eintrittskarten an Erstsemester der Hochschule Rhein-Waal verteilt worden. Dennoch könne man die Marketingschiene noch besser auslasten. So sollen im nächsten Sommer stündlich aktuelle Infos übers Bad im Internet auftauchen. Dann soll auch das Babybecken wieder klar sein, das wegen einer kaputten Umwälzpumpe zuletzt gesperrt war. Von Bernfried Paius

(RP)
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