Sonsbeck Unfall A 57: Polizei nimmt 23-jährigen Mülheimer fest

Sonsbeck · Der Mann hat keinen Führerschein. Die Ermittler finden Joint im Auto.

Zwei Tage nach dem Massenunfall auf der A 57 zwischen Sonsbeck und Uedem hat die Polizei den mutmaßlichen Unfallverursacher ermittelt. "Es ist der Halter des Fahrzeugs, der allerdings noch nie einen Führerschein hatte", sagt Markus Niesczery von der Pressestelle der Autobahnpolizei Düsseldorf auf Anfrage unserer Redaktion. Dabei handelt es sich um einen 23 Jahre alten polizeibekannten Mann aus Mülheim.

Der Mann soll am Mittwoch den Massencrash auf der A 57 Richtung Niederlande verursacht haben und geflüchtet sein. Den Ermittlungen der Polizei zufolge hatte der mutmaßliche Unfallverursacher den Wagen nahezu unverletzt verlassen und war zu Fuß geflüchtet. In dem Wagen fanden die Ermittler einen Joint. Entsprechend wurde ihm nach seiner Festnahme eine Blut-, Haar- und Urinprobe entnommen. Ein Richter ordnete zudem Untersuchungshaft an. Welche Strafe der 23-Jährige bekommt, ist unklar: "Das ist jetzt Sache der Justiz", so Niesczery.

Die Polizei hatte den Halter des Wagens schon kurz nach dem Unfall ausfindig gemacht, allerdings galt der Mann zunächst nicht als verdächtig. "Wir haben ihn nie in seiner Wohnung angetroffen", berichtet Niesczery. Weil er aber polizeibekannt ist, ordnete ein Richter einen Durchsuchungsbefehl an. "In seiner Wohnung fanden wir Hinweise auf sein persönliches Umfeld. Ein Bekannter gab uns dann auch den entscheidenden Tipp", berichtet Niesczery. In einer Wohnung eines Bekannten nahmen die Beamten den 23-Jährigen am Donnerstagabend widerstandlos fest.

Der Fahrer des blauen BMW mit Mülheimer Kennzeichen war am späten Dienstagabend auf der A 57 Richtung Niederlande unterwegs. Etwa 1000 Meter vor der Abfahrt Uedem prallte das Fahrzeug gegen die Mittelplanke. Nach Zeugenaussagen verließ der Mann ohne das Auto zu sichern die Unfallstelle. In Folge dessen fuhren sieben weitere Autos und ein Lastwagen auf. Es gab zwei Leichtverletzte und zwei Schwerverletzte. Ein Mann, ein Niederländer, wurde sogar mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Duisburger Klinik geflogen. Bis in die frühen Morgenstunden im Einsatz waren etwa 30 bis 40 Ersthelfer sowie 60 bis 70 Feuerwehrleute aus Region.

(RP)
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