Sonsbeck Tebart ermöglicht den Blick in die Backstube

Sonsbeck · Zum 135-jährigen Bestehen des Traditionsunternehmens luden Dirk Rosentreter und Nicola Tebart-Rosentreter ihre Kunden ein.

 Auch Marzipanmodelleur Hans Grüntjens wurde bei der Arbeit in der Backstube von Tebart von vielen interessierten Kindern genau beobachtet.

Auch Marzipanmodelleur Hans Grüntjens wurde bei der Arbeit in der Backstube von Tebart von vielen interessierten Kindern genau beobachtet.

Foto: Fischer

"Wir machen durch bis morgen früh" verkündete die Rückenaufschrift auf den T-Shirts der Bäcker und Konditoren. Anlässlich des 135-jährigen Firmenbestehens hatten Dirk Rosentreter und Nicola Tebart-Rosentreter mit ihrem Team zur "Backnacht" in die Backstube Tebart geladen. Mittels einer Aktionswoche waren die Kunden auf das Jubiläum eingestimmt worden. Wo sonst ein vielfältiges Sortiment aus rund 40 Brotsorten vorrätig ist, gab es zu Wochenbeginn ein auf sieben Brotsorten reduziertes Angebot. Bekam man doch beispielsweise 1950 auch "nur" drei Sorten Brot: Schwarzbrot, Weißbrot und Graubrot, da der Verkaufsschwerpunkt damals auf der Brötchenproduktion lag. Dafür waren in der Jubiläumswoche Milchbrötchen, Möppkes oder auch "Apfel im Schlafrock", aus dem Ofen statt aus der Fritteuse, im Angebot. Auch das früher zur Tasse Tee genossene "Teebrot" lag im Regal.

Wie "toll sie das fand", darauf sprach eine Kundin Dirk Rosentreter eigens an. Die meisten Kunden jedoch freuten sich zwar über die Extra-Offerten, mochten aber auf die gewohnte Vielfalt nicht verzichten, so dass man bereits Mitte der Woche zum üblichen Sortimentsumfang zurückkehrte.

Die Nacht der offenen Tür und damit die Gelegenheit, den Bäckern einmal über die Schulter zu gucken, ließen sich Freunde und Kunden nicht entgehen. Das Rahmenprogramm hatten sich Ehepaar Rosentreter und ihre Mitarbeiter gemeinsam überlegt. Neben "essen, trinken, Musik und einem warmen Zelt" zeigten Spinnerin Ruth Zurek und Korbflechterin Margret Schiffer ihr Handwerk. Die Kinder konnten sich schminken lassen. Somit sahen die Gesichter vieler Jungen und Mädchen, die Marzipanmodelleur Hans Grüntjens zusahen, so farbenprächtig aus wie dessen "Nachtschwärmer". Kaum hatte er die Marzipanfiguren mit Lebensmittelfarbe besprüht, waren die von seiner Frau Marlies eingepackten Figuren auch schon wieder vergriffen. Die Jugend durfte nicht nur zusehen, sie durfte auch selber mit Teig arbeiten. Zudem war neugieriges Fragen ausdrücklich erlaubt. Während sich die Kinder oft mehr für die Brötchenstraße interessierten, hinterfragten die älteren die Technik der Maschinen wie der alten Teigteilwirkmaschine. Trotz aller maschineller Unterstützung bleibt das Bäckerhandwerk ein körperlich anstrengender Beruf, wie die Besucher feststellten. Konditorin Laura Zythen flämmte gerade eine "13", die später eine Torte zieren sollte, während eine geführte Gruppe an ihr vorbeizog. Die Torte, die Jörg Meesters mit Fondant verkleidete, war an diesem Abend nur aus Styropor. Der ehemalige Tebart-Azubi zeigte, wie man Torten mit der Zuckermasse überziehen und kunstvoll verzieren kann. Nele (8) fand es klasse, "einmal zu sehen, wie eine Bäckerei von innen aussieht und wie die Bäcker arbeiten." Auch Lena (11) staunte, "dass die Bäcker das alles gleichzeitig machen."

(rim)
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