Sonsbeck "Taktvoll" bietet Betreuung im Notfall

Sonsbeck · An 365 Tagen im Jahr offeriert der Verein "Besondere Kinder" eine 24-Stunden-Bereitschaft.

Wohin mit dem Kind, wenn man selber von jetzt auf gleich ins Krankenhaus muss oder aus einem anderen Grund ausfällt? Wenn nicht Freunde oder Verwandte parat stehen, ist dieses Problem schon für Eltern mit Kindern ohne Handicaps ein Problem. Ungleich größer wird es, wenn die Kinder eine Behinderung haben, die spezielle Raumverhältnisse, beispielsweise für einen Rollstuhl, oder besondere Pflege notwendig machen. Da Romana Schwickert diese Problematik aus eigener Erfahrung kennt, möchte sie mit "Taktvoll - Das heilpädagogische Haus für besondere Kinder" Notfall-Hilfe bieten.

An 365 Tagen im Jahr offeriert der Verein "Besondere Kinder" seit Juni eine 24-Stunden-Bereitschaft. Kinder können nach Absprache mit den Jugendämtern zu jeder Tages- und Nachtzeit aufgenommen werden. "Kurzzeitpflegeplätze sind oftmals nicht zu bekommen, wenn man in Notsituationen sofortige Hilfe benötigt", erläutert Schwickert. Die Sonsbeckerin kennt das Problem aus allen Sichtweisen, wie sie sagt: "Als Mutter, als Pflegemutter, als Träger sowie durch mein Studium.

Ich habe aus den Nöten, die auch ich hatte, ein Angebot gemacht." Dazu wurde das Haus, Danziger Straße 1, angemietet und entsprechend umgebaut. Sechs Zimmer, somit sechs Bereitschaftsplätze, wurden in der oberen Etage kindgerecht eingerichtet und können dem Alter und den Bedürfnissen des Kindes entsprechend angepasst werden. Es gibt ein Wohnzimmer und eine Küche sowie einen großen Garten. In den unteren Räumen befinden sich die Büros des Vereins.

Zudem wird dort Musikförderung angeboten. So entstand auch der Name des Hauses. "Im Takt der Musik, die die Kinder spielen, sowie der taktvolle Umgang miteinander, da lag der Name QTaktvoll´ nahe." Da Romana Schwickert für sich ein Netzwerk hat, das sie sich auch für andere wünscht, möchte sie "mit einem differenzierten Angebot Eltern von beeinträchtigten Kindern in einer Krise entlasten, sowie Pflegeeltern und auch psychisch oder chronisch kranken Eltern vorübergehende Unterstützung gewähren.

" Bisher gilt das Angebot für Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren. Betreut werden sie im "Taktvoll" von Kinderkranken- und Intensivschwestern, Erziehern oder Sozialpädagogen. Derzeit wünscht man sich noch einen Aufzug. So könnten auch größere Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, aufgenommen werden. "Im Augenblick sind wir noch in manchen Dingen eingeschränkt, aber wir fangen gerade erst an", erklärt Romana Schwickert.

"Aber meine Vision geht ein gutes Stück weiter." Weitere Informationen unter "Besondere Kinder", Telefon 02838 910860-0.

(RP)
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