Xanten Superintendenten für acht Jahre gewählt

Xanten · Hans-Joachim Wefers bleibt Superintendent im Kirchenkreis Kleve mit Xanten. Das Wahlergebnis wird getrübt durch ungültige Stimmen. Für den Kirchenkreis Moers mit Rheinberg setzte sich 52-jährige Wolfram Syben durch.

 Wolfram Syben war zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Oberhausen und dann 15 Jahre Schulpfarrer am Moerser Adolfinum.

Wolfram Syben war zwölf Jahre Gemeindepfarrer in Oberhausen und dann 15 Jahre Schulpfarrer am Moerser Adolfinum.

Foto: Klaus Dieker

Der Xantener evangelische Pfarrer Hans-Joachim Wefers bleibt für weitere acht Jahre Superintendent und damit Dienstherr der evangelischen Pfarrer. Das hat der Kirchenkreis am gestrigen Abend mitgeteilt, nachdem am Wochenende die Wahl angestanden hatte. Das Wahlergebnis wurde allerdings leicht getrübt: Von den 73 Wahlberechtigten in der Synode erhielt Wefers 60 Ja-Stimmen. Es habe einige ungültige Stimmen gegeben, teilte Wefers auf Anfrage mit. Ebenso die erforderlichen Stimmen (61) vereinigte Pfarrerin Rahel Schaller (Goch) als neue Skriba (Schriftführerin) auf sich. Sie folgt auf Pfarrer Ralf Streppel, der nicht mehr kandidierte. Auf Schallers bisherige Position der zweiten stellvertretenden Skriba wurde Pfarrerin Ulrike Dahlhaus (Xanten) mit 61 Ja-Stimmen gewählt.

Für Diskussionen hatten die im Vorfeld geführten Interviews des Kreissynodalvorstands zum Pfarrstellenrahmenkonzept gesorgt. Es spiegelt eine Stimmungslage der Gemeindepresbyterien und Funktionspfarrstellen, die sich mittelfristig vor großen Aufgaben gestellt sehen. Bis 2030 gehen in der rheinischen Kirche 1200 von 1700 Pfarrer in den Ruhestand. Fusionen werden kaum zu vermeiden sein.

 Hans-Joachim Wefers Appell: Muslimen mit Offenheit begegnen, aber nicht missionieren.

Hans-Joachim Wefers Appell: Muslimen mit Offenheit begegnen, aber nicht missionieren.

Foto: Arfi

Wefers äußerte sich auch zum Verhältnis zu den Muslimen. Er plädierte dafür, Muslimen mit Offenheit zu begegnen, ohne sie zum christlichen Glauben missionieren zu wollen. "Fundamentalistische Ausprägungen sind gefährlich. Grenzen des Tolerierbaren müssen sowohl von der Kirche als auch vom Staat markiert und durchgesetzt werden", so der Superintendent.

Der neue Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Moers, zu dem auch Rheinberg und Alpen gehören, heißt Wolfram Syben. Er folgt auf Ferdinand Isigkeit, der nach 15 Jahren in dem Amt ins Landeskirchenamt nach Düsseldorf wechselt. Während der Kreissynode, die am Wochenende in Essenberg-Hochheide stattfand, wurde der 52-jährige von den 130 Synodalen aus 28 Kirchengemeinden und weiteren stimmberechtigten Mitgliedern gewählt. Syben setzte sich in zweiten Wahlgang mit 71 zu 57 Stimmen gegen Thorsten Maes durch. Der Pfarrer der Moerser Stadtkirche bekleidet damit das Amt des Synodalassessors, welches dem eines Stellvertreters entspricht. Als Skriba (Schriftführer) wählte die Synode Matthias Immer, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Homberg. Teil des Bewerbungsverfahrens waren unter anderem eine Predigt und ein zehnminütiger Vortrag mit anschließender Fragerunde vor der Synode gewesen.

Wolfram Syben stammt aus Mönchengladbach und ist Familienvater mit drei Kindern im Alter von 21, 19 und 17 Jahren. Er war zwölf Jahre lang Gemeindepfarrer in Oberhausen-Sterkrade und ist seit fast 15 Jahren als Schulpfarrer am Gymnasium Adolfinum tätig. Diese Arbeit sei für ihn äußerst spannend und lehrreich gewesen. Die Begegnung mit unterschiedlichen Familien, die zum Teil wenig mit der Kirche zu tun hätten, habe ihm einen weiten Blick über den Tellerrand gegeben. Da er bereits seit acht Jahren das Amt des Skriba ausfülle und zudem stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Nordrhein sei, fühle er sich gut vorbereitet auf das Amt des Superintendenten, sagte er am Rande der Synode.

(RP)
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