Jugendfußball Zuschauer erleben dramatischen Pokalabend

Sonsbeck · Niederrhein-Pokal Halbfinale: Die A-Junioren des SV Sonsbeck mussten sich Fortuna Düsseldorf mit 6:7 n. E. (1:1, 2:2) geschlagen geben.

 Die A-Junioren des SV Sonsbeck lieferten der Düsseldorfer Fortuna im Halbfinale des Verbandspokals einen aufopferungsvollen Kampf.

Die A-Junioren des SV Sonsbeck lieferten der Düsseldorfer Fortuna im Halbfinale des Verbandspokals einen aufopferungsvollen Kampf.

Foto: Olaf Ostermann

Mit tosendem Applaus der noch gut 250 Zuschauer wurden die Spieler des Sonsbecker A-Jugend nach dem Ende des Elfmeterschießens im Halbfinale des Niederrheinpokals vom Platz begleitet. Da spielte es keine Rolle, dass der SVS den Kunstrasen als Verlierer und nicht als Sieger verließ. Gewürdigt wurde viel mehr die aufopferungsvolle und taktisch starke Leistung der Hausherren, die dem Bundesligisten aus Düsseldorf sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung alles abverlangt hatten. Im Elfmeterschießen schließlich war es Kapitän Robin Schoofs, der als fünfter Sonsbecker Schütze am Schlussmann der Fortuna scheiterte. Nachdem zuvor alle Spieler verwandelt hatten, machte Taylan Duman anschließend den Sieg für die Gäste perfekt.

Fast drei Stunden zuvor hatte die Partie vor etwa 400 Zuschauern wie erwartet begonnen. Die Fortuna bestimmte das Spiel und hatte stets viel Ballbesitz. Der erste gefährliche Abschluss gelang den Düsseldorfern aber erst nach 25 Minuten, als sich SVS-Schlussmann Jonas Grüntjens nach einem Fernschuss zum ersten Mal auszeichnen konnte. Es sollte nicht die letzte Großtat von Grüntjens am gestrigen Abend bleiben.

Die Chance wirkte als eine Art Wachmacher für die Gäste, die im Anschluss daran noch zwei gute Chancen für sich verbuchen konnten (29./31.). Angriffsbemühungen der Sonsbecker suchten die Zuschauer bis dahin vergeblich. Doch dann schlug die große Stunde von Jan Pimingstorfer. Der Stürmer bekam 40 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball, sah, dass der Schlussmann der Fortunen zu weit vor seinem Tor stand, und traf aus großer Distanz zum umjubelten 1:0. Es gelang den Hausherren jedoch nicht, die Führung in die Pause zu retten. Nur zwei Minuten später verwandelte Duman seinen ersten Elfmeter des Tages. Dominic Albers bekam den Ball nach einer Ecke an die Hand, und Schiedsrichter Lars Aarts zeigte sofort auf den Punkt. "Zweifelhaft", fand das SVS-Trainer Thomas Geist, der eine Schutzbewegung seines Abwehrmannes sah.

Nach dem Seitenwechsel dann weiter das gewohnte Bild. Düsseldorf hatte den Ball, doch die Sonsbecker standen gut geordnet in der Defensive. Und so konnten die Gäste im zweiten Durchgang kaum noch für Torgefahr sorgen. "Wir haben gegen einen Bundesligisten extrem wenig zugelassen. Das haben die Jungs wirklich stark gemacht", fand Trainer Geist ausnahmslos lobende Worte für die Leistung seiner Mannschaft.

Erst in der Verlängerung stand das Tor der Sonsbecker wieder im Fokus. Emmanuel Iyoha fasste sich ein Herz und traf sehenswert aus halblinker Position zur Düsseldorfer Führung (108.). Doch der SVS schüttelte sich nur kurz und kam drei Minuten später mit dem dritten Torschuss des Abends zum Ausgleich. Luca Terfloth traf per Freistoß aus erneut großer Distanz. Der Torhüter der Gäste beschwerte sich anschließend so lautstark, dass er eine Fünf-Minuten-Strafe aufgebrummt bekam. Die Hausherren versuchten, daraus Profit zu schlagen, konnten aber bis zum Abpfiff der Verlängerung keinen Treffer mehr erzielen.

So musste schließlich die Partie zwischen dem Bundesligisten und dem Team aus der Leistungsklasse in der "Lotterie" Elfmeterschießen entschieden werden. "Da hatte Düsseldorf dann einfach Glück. Eigentlich hätten wir es nach dem Spiel verdient gehabt, zu gewinnen", fand Geist. Und so überwog nach der Niederlage nicht nur bei den Zuschauern der Stolz auf das Sonsbecker Team. Das dürfte auch der zunächst tief enttäuschte Kapitän Robin Schoofs nach einer sicherlich unruhigen Nacht so sehen. Der Unglücksrabe des Elfmeterschießens hatte zuvor maßgeblichen Anteil an der starken Defensivleistung seines Teams gehabt.

(jhei)
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