Lokalsport Zusatztraining in der Fußballschule

Orsoy · Am Montag schaute MSV-Ikone "Ennatz" Dietz beim SV Orsoy vorbei. Über 40 Kinder nehmen am Feriencamp teil.

 Bernard Dietz (r.) gastiert mit der gleichnamigen Fußballschule seit gestern Morgen auf dem Orsoyer Rasen. Thomas Sliwa (l.) ist einer der Übungsleiter.

Bernard Dietz (r.) gastiert mit der gleichnamigen Fußballschule seit gestern Morgen auf dem Orsoyer Rasen. Thomas Sliwa (l.) ist einer der Übungsleiter.

Foto: Armin Fischer

Besuch von einem leibhaftigen Europameister hat am Montag der SV Orsoy bekommen. Bis Mittwoch gastiert die Fußballschule von Bernard Dietz in der Adalbert-Hoffmeier-Sportstätte. Über 40 Jungen und Mädchen begrüßte der Ex-Profi, der zwölf Jahre lang das Trikot des MSV Duisburg trug und 1980 als Kapitän die deutsche Nationalmannschaft zum EM-Titel führte, bei besten äußeren Bedingungen.

Bernard Dietz, der die Leitung seiner Fußballschule inzwischen an seinen Sohn Christian übergeben hat, kam nicht alleine vorbei. Frank Saborowski, ebenfalls ein ehemaliger Profi des MSV, wird noch bis Mittwoch mit den Nachwuchskickern trainieren. Er möchte wie die anderen seinen Beitrag dazu leisten, dass die Talente drei intensive Tage erleben. Zum Übungsleiter-Team in Orsoy gehören zudem Manfred Wölper, der derzeit den Oberligisten Schwarz-Weiß Essen coacht, und A-Lizenz-Inhaber Thomas Sliwa. Sie gestalten die Einheiten der drei nach Alter unterteilten Gruppen. Das Trio legt großen Wert auf die Technik, aber auch auf die Disziplin ihrer Schützlinge. So ließ ein Denkanstoß vor versammelter Mannschaft sowie deren Eltern für Hannah und Indi nicht lange auf sich warten. Die Mädchen waren zu spät zum vereinbarten Treffpunkt erschienen. Der kleine Christiano hatte ganz andere Probleme. Sein Vorname auf den spendierten Trikots war glücklicherweise richtig geschrieben. "Ansonsten hätte er die Spielkleidung nicht angezogen", wusste Johannes Strohscheidt, Jugend-Obmann des SV Orsoy, zu berichten.

Währenddessen plauderte der Namensgeber der Fußballschule mit den Trainern des Gastgeber-Vereins. Große Taktiktafeln benötigt die MSV-Ikone nicht. Für Dietz, dessen Spitzname "Ennatz" das gestreifte Maskottchen des Zweitligisten aus Duisburg trägt, reichte auch die Aschenbahn. Mit ein paar Strichen erläuterte er Spielzüge und Mannschaftsaufstellung. Von der Fußball-Bundesliga-Bühne hatte der inzwischen 69-Jährige 1988 Abschied genommen. Vor den Ball tritt er schon länger nicht mehr. "Die Knie machen nicht mehr mit." 17 Jahre Profi-Fußball haben Spuren hinterlassen. Mit Schwimmen hält sich Dietz, dessen vier Verteidiger-Tore in einem Spiel gegen Bayern München noch heute nicht nur die Anhänger des MSV Duisburg ins Schwärmen bringen, fit.

Dass sich im Zuge der Fußballschule neue Kinder in Orsoy anmelden könnten, das erwartet Strohscheidt nicht. "Für die meisten ist es eine gelungene Abwechselung in den Ferien. Und da die Saison im Nachwuchsbereich schon eine Woche nach dem Schulstart beginnt, auch zusätzliches Training", ergänzte der Obmann. Gut, dass Strohscheidt eine Ehefrau hat, die sich mit hungrigen Fußball-Kindern auskennt. Jedenfalls liegt die Zubereitung der Mittagessen bei Gabi Strohscheidt in besten Händen. Am Montag gab's zweierlei Nudelgerichte. Was sie an den beiden anderen Tagen auftischen möchte, wurde nicht verraten.

Fest stand aber schon, dass die Talente mit vollem Einsatz auf dem Rasen dabei sind. "Ennatz Dietz nahm's mit Freude zur Kenntnis. "Du musst mehr tun als andere" lautet sein Leitspruch, der ihn schon als Spieler und Trainer begleitete.

(JS)
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