Lokalsport Zu viele Baustellen beim SV Sonsbeck

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Hinter den Rot-Weißen liegt eine Halbserie zum Vergessen. Der Abgang von Danny Rankl ist fix. Stefan Kapuscinski und Florian Abel wollen ebenfalls in der Winterpause gehen.

 Zum Jubeln gab's in Sonsbeck in den vergangenen Monaten nur wenig Anlass. Auf und neben dem Platz lief einiges schief.

Zum Jubeln gab's in Sonsbeck in den vergangenen Monaten nur wenig Anlass. Auf und neben dem Platz lief einiges schief.

Foto: Fischer (Archiv)

Eine enttäuschende erste Halbserie liegt hinter den Landesliga-Fußballern des SV Sonsbeck. Dass die Mannschaft auf Platz 13 mit nur sechs Punkten Abstand auf den ersten direkten Abstiegsplatz überwintern würde, daran hatte vor Saisonbeginn niemand gerechnet. Der SVS wollte zu den Top 5 der Gruppe 2 gehören. Stattdessen gab's viel Unruhe auf und neben dem Platz. Der neue Trainer Günter Abel musste bald wieder gehen. Torjäger Danny Rankl hat die Nase voll und spielt 2018 beim VfB Homberg weiter. Stefan Kapuscinski möchte sich schnellstmöglich Fichte Lintfort anschließen. Florian Abel ist ebenfalls auf dem Absprung. Er hat um seine Freigabe gebeten.

Platz vier in der Vorsaison reichte Guido Lohmann, dem Sportlichen Leiter, nicht. Nach einer durchwachsenden Rückrunde tauschte er Trainer Sandro Scuderi durch Ex-Profi Abel aus und lotste namhafte Verstärkungen nach Sonsbeck. Mit Rankl und Kai Schmidt sollte die Offensive belebt werden. Für die Defensive wurden Kapuscinski und Georgios Efthimiou verpflichtet. Weil mit Kapitän Stephan Schneider und Marcel Schütze nur zwei Stammspieler gingen, schien der Kader auf dem Papier wesentlich besser aufgestellt.

Von der hoffnungsvollen Vorbereitung blieb jedoch nicht viel übrig. Nach zwei Unentschieden und einer Niederlage wurde erst am vierten Spieltag der erste "Dreier" eingefahren. Die Leistungen schwankten, Mitte Oktober war Abel seinen Job los. Der Coach war überrascht und entgegnete: "Bis zum Saisonende hätte ich die Mannschaft noch unter die ersten fünf Teams bringen können." Abel monierte sich über "das schwierige Umfeld in Sonsbeck". Sein Abschied war der Beginn der Chaostage beim SVS. Keine Woche war vergangenen, als Lohmann mit Thomas von Kuczkowski einen neuen Trainer präsentierte. Zwei Tage später schmiss dann der Sportliche Leiter mit seinen zwei Vorstandskollegen hin. Die drei waren es leid, dass einige ihrer Vorgänger sie ständig kritisierten. Zudem vermissten sie die Wertschätzung ihrer Arbeit sowie die Rückendeckung des Hauptvorstands.

Nach gut 14 Tagen Orientierungslosigkeit präsentierte Vereinschef Marc Lemkens mit Heiner Gesthüsen ein SV-Urgestein, der seitdem die Fußball-Abteilung kommissarisch führt. Ruhe kam nicht rein. Rankl gab kurz darauf seinen Abschied bekannt. Spielmacher Florian Abel, der nicht an die starken Leistungen der vorherigen Saison anknüpfen konnte, wurde wegen disziplinarischer Gründe für die letzten zwei Partien in 2017 freigestellt. Mittlerweile hat er von von Kuczkowski davon in Kenntnis gesetzt, nicht mehr für die Rot-Weißen auflaufen zu wollen. "Wenn er einen Verein bringt, der eine entsprechende Ablöse bezahlt, legen wir ihm keine Steine in den Weg", sagte der Coach.

"Egal, wie die Hinrunde verlief: Wir haben zu wenig Punkte geholt. Die Mannschaft hat sicherlich Qualität. Aber wir dürfen nicht nur immer davon reden, sondern müssen es auch zeigen und umsetzen. Es wird eine knallharte Vorbereitung geben, um die Defizite aufzuarbeiten. Dann werden wir eine bessere Rückrunde spielen", gibt sich Sonsbecks Chefcoach kämpferisch. Am 11. Januar 2018 sieht er seine Spieler zur ersten Trainingseinheit im neuen Jahr wieder.

(aeg)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort