Reitsport Wie Max und Moritz keinen Staub angesetzt

Xanten · Intaktes Vereinsleben: Nach dem zweitägigen Osterturnier wurde auf dem Gelände am Bergweg im und neben dem Festzelt gefeiert.

 Festlicher Aufmarsch: Anlässlich des 150-jährigen Vereinsbestehens des RV Eintracht sendeten gestern 13 Vereine ihre Standartenreiter nach Veen.

Festlicher Aufmarsch: Anlässlich des 150-jährigen Vereinsbestehens des RV Eintracht sendeten gestern 13 Vereine ihre Standartenreiter nach Veen.

Foto: Armin Fischer

Als die sechs Bläser des Hegering Rheinberg die Jubiläumsfeierlichkeiten eröffneten, wuchs bei einigen der kleinsten Mitglieder des RV Eintracht Veen am anderen Ende des Festzelts nochmals die Anspannung. 14 Kinder und Jugendliche hatten zwei Monate lang, mehrmals in der Woche für ihren großen Auftritt trainiert, der am frühen Nachmittag auf dem Springplatz folgen sollte.

Auch Angela Hügen, Marion Verhülsdonk, Susanna Schubert und Reinhild Hahlen, die mit ihnen die Steckenpferd-Quadrille einstudierten, fieberten diesem Programmpunkt entgegen. Doch zuvor galt es, die Aufregung zu überspielen und den Worten der Festredner zu lauschen.

Vor 150 Jahren, als ein gewisser Wilhelm Busch seine Geschichte von Max und Moritz erstveröffentlichte, wurde der Reiterverein Eintracht Veen gegründet und dieses Ereignis gestern im und neben dem Festzelt auf dem Turnierplatz am Bergweg gefeiert. Kassiererin Stephanie Keisers führte durchs Programm, in dem sie aus der Vereinschronik zitierte und mit humorvollen Seitenblicken in die Vergangenheit für so manche Lacher sorgte. Der Vorsitzende Heinz-Gerd Giesen schaute am Rednerpult ebenfalls zurück und war glücklich darüber, feststellen zu können, dass "der Reiterverein Veen ein hohes Ansehen über die Gemeindegrenzen hinaus" genießt. Und er sprach über die Herausforderung, den Nachwuchs weiter begeistern zu wollen. So soll der RV Veen auch in Zukunft für "alle ein zu Hause sein".

Als Schirmherr war ein Nichtreiter angekündigt. Bürgermeister Thomas Ahls hielt es mit Wilhelm Busch und verpackte seine Rede in eine Buben-Geschichte - allerdings ohne Streiche. Er stand selber im Mittelpunkt und verband seinen Weg als gebürtiger Marienbaumer von Xanten nach Veen geschickt mit den jüngsten Kapiteln aus der Historie des Reitervereins. "Wenn ein Verein 150 Jahre alt wird, dann muss vieles in der Vergangenheit richtig gut gelaufen sein", sagte Ahls und hob unter anderem den Bau der Reithalle als wichtiger Treffpunkt für die Bürger im Krähendorf hervor. Er lobte den Zusammenhalt der Mitglieder und appellierte, "trotz Durststrecken" weiterhin an einem Strang zu ziehen. Laut Aloys van Husen (Vertreter der Vereine) sei der RV Eintracht "eine tragende Säule" im dörflichen Vereinsleben. Da schlossen sich die nachfolgenden Redner von den Kreisreiterverbänden Wesel und Kleve sowie Johannes Pellander vom RV Sonsbeck gerne an.

Nach dem Aufmarsch der Standarten aus 13 Vereinen, dem Wortgottesdienst, der Pferdesegnung und der Hengstschau durfte dann die Vereinsjugend zeigen, was sie in den vergangenen Wochen einstudiert hatte. Ging die Generalprobe noch daneben, präsentierten die Kinder und Jugendlichen gestern Nachmittag in den knapp vier Minuten eine perfekte Steckenpferd-Quadrille, die mit viel Applaus und Goldschleifen belohnt wurde.

(RP)
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