Frank Busemann Wer fit ist, der leistet mehr"

Xanten · Der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet ist einer der Botschafter der Sportabzeichen-Tour. Am 8. Juni ist er in Xanten.

 Beim Weitsprung: Auf der Sportabzeichen-Tour zeigt Frank Busemann, wie's geht.

Beim Weitsprung: Auf der Sportabzeichen-Tour zeigt Frank Busemann, wie's geht.

Foto: Meike Engels

Xanten Am 8. Juni macht die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes Station in Xanten. Zum Anfeuern im Archäologischen Park haben sich drei prominente Sportbotschafter angekündigt. Sympathieträger Frank Busemann, der vor 20 Jahren in Atlanta völlig überraschend olympisches Silber im Zehnkampf gewann, ist einer von ihnen.

Herr Busemann Wie oft haben Sie schon die Prüfung zum Deutschen Sportabzeichen bestanden?

Frank Busemann Wenn ich ehrlich bin, habe ich da Lücken in der Statistik. Als Kind habe ich das Sportabzeichen regelmäßig abgelegt, bis ich mehr Leistungssport gemacht habe. Dann ist es eher eingeschlafen, und im Zuge meiner Botschaftertätigkeit für den Förderer kinder+Sport mache ich es wieder regelmäßig (auf der Tour). Allerdings habe ich zum Beispiel vor zwei Jahren mein Sportabzeichen nicht geschafft, weil ich mir die Silberleistung des 100 Meter-Laufs nicht eintragen lassen wollte. Und dann kam ich nicht mehr dazu. Das nennt man dann wohl Künstlerpech oder Arroganz.

Warum unterstützen Sie die Sportabzeichen-Tour?

Busemann Weil es für Kinder unglaublich wichtig ist, ihren Alltag aktiv zu gestalten. Wer fit ist, der leistet mehr und der wird im Erwachsenenalter auch sportlicher durchs Leben kommen. Zudem versprühen die Kinder bei der Sportabzeichen-Tour eine unglaubliche Begeisterung, die ansteckt.

Was verbinden Sie mit Xanten?

Busemann Ich habe mit dem WDR mal einen Dreh in der alten Römer-Arena gehabt. Ansonsten war ich meines Wissens leider noch nicht in Xanten, was mich deshalb besonders freut, dass mich das Sportabzeichen dorthin bringt.

Wie kann man mehr Kinder und Jugendliche zum Sporttreiben bewegen?

Busemann Sie müssen Anreize und Angebote bekommen, in denen sie Bestätigung sowie eine Herausforderung und ein emotionales Erlebnis bekommen. Das kann zum Beispiel die Sportabzeichen-Tour sein. Das ist im Alltag dann aber der engagierte Trainer beziehungsweise der Verein, der es ermöglicht, dass Kinder regelmäßig zu ihnen kommen. Das ist spielerisch, das ist ein Kräftemessen, das ist die soziale Komponente des Sports. Das ist mit Aufwand und Einsatz verbunden, aber nur so schaffen wir es. Kinder sind in der Gruppe noch stärker. Und wenn wir einen Freund finden, der Sport treibt, ist es für andere viel leichter, einfach mitzukommen.

Muss im Schulsportunterricht die Leichtathletik wieder eine größere Rolle spielen?

Busemann Als Leichtathlet darf ich natürlich nichts anderes sagen. Aber ja, die Leichtathletik ist neben dem Turnen sicherlich die sportliche Grundausbildung schlechthin. Wer dort gut ist, kann fast alles und ist unheimlich fit. Leider findet der Sportunterricht im Allgemeinen zusehends weniger statt. Und Leichtathletik ist oftmals mit der stupiden Qual eines 1000-Meter-Laufes verbunden. Doch das ist nur eine kleine Disziplin.

Welchen Sport treibt Frank Busemann?

Busemann Ich gehe regelmäßig joggen und arbeite leider sehr zielorientiert. Habe ich ein Wettkampf oder Event, dann trainiere ich sehr viel. Und das auch sehr gern. Wenn ich nicht weiß, wofür ich Sport mache, dann habe ich Motivationsprobleme. Deshalb sind Ziele und Etappen so wichtig.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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