Lokalsport TuS Xanten startet einen Neuanfang

Xanten · Tischtennis: Nach dem Rückzug der Bundesliga-Mannschaft und dem Abgang zahlreicher Spieler ordnen sich die Domstädter neu. Abteilungsleiter Wilfried Quosbarth hat sein Amt nach mehr als drei Jahrzehnten niedergelegt.

 Ein Bild, das in Zukunft an den Xantener Tischtennisplatten Vergangenheit sein wird: Der Niederländer Laurens Tromer (l.) verlässt den Verein zum holsteinischen SV Siek, Sascha Köstner (r.) wechselt nach Hessen zum TV Braunfels in die Oberliga.

Ein Bild, das in Zukunft an den Xantener Tischtennisplatten Vergangenheit sein wird: Der Niederländer Laurens Tromer (l.) verlässt den Verein zum holsteinischen SV Siek, Sascha Köstner (r.) wechselt nach Hessen zum TV Braunfels in die Oberliga.

Foto: Armin Fischer

Turbulente Wochen liegen hinter der Tischtennisabteilung des TuS Xanten. Nach dem Wegfall von Sponsorengeldern wendeten sich die Spieler der ersten Herrenmannschaft lukrativeren Angeboten zu. Der Niederländer Laurens Tromer wechselte zum ehemaligen holsteinischen Bundesligakonkurrenten SV Siek. Michael Servaty kehrt in seine Heimat zum Oberligisten TG Neuss zurück. Milosz Przybylik und Sascha Köstner, die lange das Trikot der Domstädter trugen, schlagen demnächst für den TV Braunfels aus Hessen und den sauerländischen TTC Altena auf.

Nach den Abgängen wurde in einer Abteilungsversammlung diskutiert, wie es für die erste Mannschaft weitergeht. Vier Spieler der Bezirksliga-Truppe, die sich mit dem Aufstieg für die Landesliga qualifiziert hatten, erklärten sich bereit, in der Dritten Liga aufzuschlagen. "Diese Überlegung wurde von der Versammlung durch Abstimmung abgelehnt", hieß es nun in einem Statement der Abteilungsleitung. Hohe Fahrt- und Schiedsrichterkosten sowie fehlende sportliche Erfolgsaussicht gehörten unter anderem zu den Gründen. "Die Entscheidung veranlasste die Spieler, dem Verein den Rücken zu kehren und somit nach dem Aufstieg nicht in der Landesliga zu spielen - aus welchen Gründen auch immer. Fehlende sportliche Perspektive kann es wohl nicht sein", äußerte sich der TuS in seiner Mitteilung weiter.

Michael Zeltsch und Patrick Kison spielen nun bei Union Wetten eine Klasse tiefer in der Bezirksliga. Gerhard Schnitzler (TTC Porz) und Frank Kelm (PSV Oberhausen) wollen es unterdessen noch einmal in der Regional- und NRW-Liga wissen. Taner Acikel geht zum TuS 08 Rheinberg, und Michael Brandt zu Weiß-Rot-Weiß Kleve. Ein schwieriges Jahr steht den Xantenern nun bevor. "Alles geht weiter. Die Saison 2015/2016 soll zur Konsolidierung der Tischtennis-Abteilung genutzt werden. Wir haben im nächsten Jahr alle Möglichkeiten und können eventuell schon zur Rückserie neue Spieler verpflichten", blickt Wilfried Quosbarth guten Mutes in die Zukunft.

Diese gestaltet er aber nicht mehr mit. Der Abteilungsleiter hat am Dienstagabend nach 34 Jahren Arbeit seinen Posten geräumt. "Es ist Zeit für einen Wechsel. Jüngere sollen nun ran. Vielleicht gibt es dadurch einen neuen Aufschwung", begründete Quosbarth seine Entscheidung zum Rückzug aus der Vereinsspitze. Er stehe der neu gebildeten Abteilungsleitungs-Gemeinschaft für den Übergang jedoch mit Rat und Tat zur Seite. Gudrun Rynders, Gabi Raumann und Fabian Welbers werden sich nun der neuen Herausforderung annehmen und die Planungen für die nächsten Jahre angehen.

Da die erste Herren-Mannschaft zurückgezogen wurde, steht sie als erster Absteiger fest. Im nächsten Jahr können die Domstädter also in der Regional-, Ober- oder NRW-Liga eine Mannschaft melden. Ludger Fischer, Wilfried Quosbarth, Martin Artz, Georg Hafermann, Tobias Maut und Christian Wolny bilden nach dem Sommer das Sextett für den Spielbetrieb der Zweitvertretung in der Landesliga. "Wir haben eine Nottruppe zusammengestellt und werden keine Chance haben, die neue Klasse zu halten. Immerhin haben wir gute Trainingspartner", zog Quosbarth das Positive aus der verzwickten Spielsituation.

Die dritte und vierte Mannschaft der TuS-Herren werden 2015/16 in der ersten und dritten Kreisklasse Niederrhein um Punkte spielen.

(sfk)
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