Lokalsport TuS Lintfort feiert die Meisterschaft

Kamp-Lintfort · Frauen-Handball: Das Team ist nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. Der Aufstieg ist noch nicht in trockenen Tüchern.

 So sehen Sieger aus: Die Handballerinnen des TuS Lintfort schnappten sich den Westdeutschen Titel.

So sehen Sieger aus: Die Handballerinnen des TuS Lintfort schnappten sich den Westdeutschen Titel.

Foto: Verein

Losgelöst, freudig, entfesselt. Als Favorit eine lange Saison den Druck in Form eines Rucksackes mitgeschleppt, konnte jetzt die schwere Last nun endlich fallen. Der Schlusspfiff war kaum verstummt, als die Drittliga-Handballerinnen des TuS Lintfort in den Feiermodus umschalteten. Die Spielerinnen genossen sichtlich die Annehmlichkeiten, die ein Titel des Westdeutschen Meisters so mit sich bringt - mit Gänsehaut ähnlichen Gefühlen. Die Schützlinge um Trainerin Bettina Grenz-Klein schlugen zuvor in der Eyller-Sporthalle nach anständigen 60 Minuten SFN Vechta mit 29:26 (16:13).

Des einen Freud, war diesmal auch des anderen Leid. Während die TuS-Spielerinnen die Meisterschaft ausgiebig feierten, müssen die Gäste als frühzeitig feststehender Absteiger die 3. Liga wieder verlassen. Der TuS Lintfort darf den Fokus auf das Wesentliche, den Aufstieg in die 2. Bundesliga, aber nicht aus den Augen verlieren. Es gilt, sich bei nach wie vor möglichen Play-Off-Spielen die Kirsche auf der Sahnetorte abzuholen.

Vechta nahm von Beginn an Loes Vandewal und Naina Klein "kurz". Dieses Vorhaben ging aber in die Hose, so dass nur noch eine Sonderbewacherin für die Niederländerin übrigblieb. Lintfort erwischte einen Blitzstart mit einem Hattrick von Eva Legermann, der bis zum 5:0 ausgebaut wurde. Aber die Gäste schöpften in den folgenden Minuten an Selbstbewusstsein und traten mutiger in Erscheinung. Lintfort ließ vor allem die Konsequenz vermissen.

In der Defensive fehlte die Emotionalität. Der Verband agierte oftmals zu passiv, so dass Vechta seine Abläufe in aller Ruhe abspulen konnte oder genügend Zeit hatte, den Pass an den Kreis gut vorzubereiten. Die Partie nahm fortan bis zum Pausenpfiff einen ausgeglichenen Verlauf.

Vechta brachte ab der 18. Spielminute vermehrt die siebte Feldspielerin. Ein taktisches Mittel, dass nur bedingt stach. Den Spielerinnen unterliefen doch etliche Patzer, so dass Lintfort mehrmals ins leere Tor einnetzen konnte. Die Gastgeberinnen legten nach dem Seitenwechsel in puncto Engagement zu, nutzten vor allem die Fehler des Gegners bei der siebten Feldspielerin konsequent aus. Lintfort baute in relativ kurzer Zeit seinen Tore-Vorsprung deutlich aus. In der Schlussphase nahmen die Spielerinnen, wohl in Vorfreude auf die Feierlichkeiten, den Fuß vom Gaspedal. Die Konzentration wie der Spielfluss litten unter der nun dürftigen Einstellung - allein vier Siebenmeter wurden verworfen.

"Der Drops war in Hälfte zwei ziemlich schnell gelutscht", betonte Meister-Trainerin Bettina Grenz-Klein und schob hinterher: "Es war kein tolles Spiel, aber der Sieg war nie in Gefahr. Aber wir haben uns aufgrund von insgesamt vielen stabilen Leistungen verdientermaßen den Titel geholt. Ein Lob an die Mannschaft."

Tore: Legermann (7), Huijsmans (6), Lampetrz (4), Vandewal (3/2), Dings, Klein (je 3), Kuik (2), Bratzke.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort