Lokalsport TuS 08 - ein heißer Aufstiegsanwärter

Rheinberg · Tischtennis: Die Rheinberger Herren sind Tabellenerster. Aber kann sich der Verein die Oberliga finanziell leisten?

 Ein starkes Doppel an der Platte: Kapitän Ermin Besic (beim Aufschlag) und Spitzenspieler Nikolai Solakov, der bislang alle Einzel gewann.

Ein starkes Doppel an der Platte: Kapitän Ermin Besic (beim Aufschlag) und Spitzenspieler Nikolai Solakov, der bislang alle Einzel gewann.

Foto: Armin Fischer

Markus Zur gehört zu den treusten Fans der ersten Herren-Mannschaft des TuS 08 Rheinberg. Natürlich war der Tischtennis-Abteilungsleiter auch in der Halle, als das Sextett jüngst im Spitzenspiel der NRW-Liga WRW Kleve mit 9:2 von der Platte fegte und die Tabellenführung festigte. "So langsam macht ihr mir Angst", kommentierte Zur die Leistung augenzwinkernd - wohlwissend, dass er sich demnächst mit seinen Vorstandskollegen und dem erfolgreichen Team zusammensetzen muss, um sich über den möglichen Aufstieg zu unterhalten. Denn der Sprung in die Oberliga West wäre nicht nur eine sportliche, sondern auch eine finanzielle Herausforderung für den TuS 08. Die aktuellen Sponsoren müssten tiefer in die Tasche greifen oder weitere Unterstützer her.

"Wir werden ganz genau abklopfen, ob es Sinn macht, das Risiko einzugehen. Denn der Schuss kann auch nach hinten losgehen", sagte der 40-jährige Kapitän Ermin Besic. Die Oberliga West ist dem Deutschen Tischtennis-Bund angegliedert, so dass der TuS 08 Verbandsabgaben zahlen müsste. Auch der Oberschiedsrichter kostet. Hinzu kommen die weiteren Anfahrtswege. Und wenn die Rheinberger nicht Kanonenfutter der Gegner sein wollen, muss mindestens ein neuer Spieler her. Über all das wird "in naher Zukunft" gesprochen, so Besic.

Es müsste schon einiges zusammenkommen, wenn die Rheinberger am Ende nicht ganz oben stehen sollten. Zu stark präsentiert sich die Mannschaft in der neuen NRW-Liga. Vom Minimalziel, möglichst viele Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln, hat sich das Sextett längst verabschiedet. "Natürlich wollen wir jetzt Meister werden", stellte Besic klar. Am 5. März wird wohl die Entscheidung fallen, wer die Spielzeit als Erster abschließt. Dann gastiert Union Velbert II in Rheinberg. Der ärgste Verfolger hat ebenfalls sechs Minuspunkte auf dem Konto. Der Erstplatzierte steigt direkt auf, der Zweite nimmt an einer Relegationsrunde teil. Dass der TuS 08 mit den Velbertern, die unbedingt aufsteigen wollen, mithalten kann, wurde im Hinspiel deutlich. Damals unterlagen die Rheinberger äußerst unglücklich mit 7:9. Besic ist überzeugt, dass es Union II mit den Heim-Zuschauern im Rücken "ganz, ganz" schwer haben wird, einen Punkt zu entführen.

"Wir sind stolz auf unseren Anhänger, die uns fantastisch unterstützen. Viele Gegner sind beeindruckt von unserer Kulisse", sagte Besic. Im Durchschnitt kommen 30 bis 50 Zuschauer. Und die bekamen einiges geboten. Die Rheinberger, die diesmal vom Verletzungspech verschon geblieben sind, sind richtig gut drauf. Allen voran Nikolai Solakov, der alle Einzel für sich entschied und bester Spieler der Liga ist. Damian Ciuberek, die Nummer Zwei, ist ebenfalls ein wichtiger Garant des Höhenflugs. Auch die Bilanz von Jens Menden, dessen Knie halten, kann sich sehen lassen.

Und obwohl noch geklärt werden muss, ob sich der TuS 08 den Aufstieg überhaupt leisten kann, machte Besic deutlich, dass der Tabellenführer bis zum letzten Ballwechsel am 23. April alles geben wird - so oder so. "Unsere Gegner brauchen sich keine Hoffnungen machen. Wir werden kein Spiel abschenken."

(RP)
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