Lokalsport Turnverband droht das Aus

Kreis · Nachfolger für das Vorstandstrio um Marita Reiners-Faerber sind nicht in Sicht.

Der Turnverband Grafschaft Moers steht vor dem Aus. Am 18. Juni, 15 Uhr, begibt sich jedenfalls die Führungsspitze mit Marita Reiners-Faerber (1. Vorsitzende), Norbert Rüther (2. Vorsitzender) und Geschäftsführer Klaus Faerber im Vereinsheim des TV Utfort-Eick erneut auf die Suche nach Nachfolgern. Das machen die drei schon seit anderthalb Jahren. Bislang ohne Erfolg.

Faerber rechnet nicht damit, dass sich nun am Samstag jemand finden wird, der langfristig Verantwortung übernimmt. "Dann müssen wir den Verband auflösen", sagt er schweren Herzens. Das alles ist für ihn und seine Mitstreiter ein äußerst schmaler Grat. "Ich bin 58 Jahre alt, seit 1983 im Vorstand aktiv. Aber irgendwann muss Schluss sein." Seine Frau Marita Reiners-Faerber ist noch länger dabei, begann im Alter von sechs Jahren mit dem Turnen und war bereits als 14-Jährige als Übungsleiterin aktiv. Nun fühlen sich die drei alleingelassen. Aber nicht von den Mitgliedsvereinen, wenn's darum geht, Wettkämpfe in top Qualität oder andere Aktionen durchzuführen. "Die Veranstaltungsarbeit bei uns ist top", so Faerber.

"Auch unsere Lehrarbeit ist auf so einem hohen Niveau, dass Mitglieder anderer Verbände zu uns kommen - sogar aus anderen Sportarten." Und das Engagement aus den Mitgliedervereinen stellt der Geschäftsführer überhaupt nicht in Frage. "Problematisch wird's aber bei längerfristigen Vereinbarungen und Verpflichtungen." Eben wenn's darum geht, Verantwortung neben der Turnmatte, dem Reck und Barren zu übernehmen. Also um Funktionärs- und Vorstandstätigkeiten. Nun hatte sich der Moerser Turngau bereits vor einigen Jahren als Grafschafter Turnverband Moers einen neuen Namen gegeben und seine Fühler ausgestreckt, um sich besser aufstellen zu können. So wurden Kooperationen und engeres Zusammenarbeiten mit den Nachbar-Turnverbänden abgesprochen. Es kam aber nie zu einer Verschmelzung - zumindest in den administrativen Funktionen.

Folglich benötigt auch weiterhin jeder Verband seine eigene Vorstandsorganisation. Sollte nun der Grafschafter Turnverband Moers tatsächlich aus der Sportlandschaft am Niederrhein vollständig verschwinden, würde das einen immens langen Rattenschwanz hinter sich her ziehen. "Wir werden dann die Nachbarverbände ansprechen müssen, unsere Mitgliedsvereine aufzunehmen", hofft Klaus Faerber, dass es wenigstens bei den Clubs weitergehen wird.

(RP)
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