Lokalsport SV Sonsbeck droht Saison der Tristesse

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Die Mannschaft von Trainer Thomas Geist enttäuschte gestern beim Tabellenführer 1. FC Kleve und kassierte eine 0:4-Abreibung. In der Offensive lief erneut nicht viel zusammen. Es fehlte an Ideen und Kreativität.

 Kapitän Jonas Vengels (rechts), hier im Zweikampf mit dem dritten Klever Torschützen Levon Kürkciyan, unterlag mit dem SVS mit 0:4.

Kapitän Jonas Vengels (rechts), hier im Zweikampf mit dem dritten Klever Torschützen Levon Kürkciyan, unterlag mit dem SVS mit 0:4.

Foto: Gottfried Evers

Spätestens jetzt muss sich der SV Sonsbeck eingestehen, dass es sich die Landesliga-Mannschaft nicht erlauben kann, Ansprüche zu stellen. Das hat gesessen: Auswärts beim 1. FC Kleve holte sich das Team von Trainer Thomas Geist eine bittere 0:4 (0:2)-Niederlage ab. Die Hausherren zeigten, wie Offensivfußball funktioniert, und behaupteten mit dem Derbyerfolg die Tabellenspitze. Tristesse herrscht dagegen bei den Gästen, die nach drei Partien ohne Niederlage gestern mit leeren Händen dastanden und mit 15 Punkten aus 13 Partien in der Tabelle nur knapp über den Abstiegsplätzen rangieren.

Der SVS, der wieder mir einer Fünferkette auflief, hatte die erste Chance der Partie, dann kam lange nichts mehr. Aydin Mehinovic steckte das Leder in der vierten Minuten auf Felix Terlinden durch, der aus elf Metern mit seinem Schuss an Schlussmann Sascha Horsmann scheitert. Anschließend ließ die Defensive des Spitzenreiters nicht mehr viel zu. Stattdessen wurde mehr und mehr die spielerische Klasse der Hausherren deutlich. Wenngleich es die Gäste ihnen schwer machten, einen Weg durch die massive Deckung zu finden. Die beiden Treffer vor dem Seitenwechsel fielen nach Standardsituationen. Ein Freistoß von Fabio Forster landete auf der Stirn von Mike Terfloth, der unbedrängt im Fünfmeterraum Jan-Paul Hahn anköpfte, von dem der Ball ins Netz sprang (22.). Das 2:0 erzielte Niklas Klein-Wiele per Freistoß (25.). Geist konnte mit den Offensivbemühungen nicht zufrieden sein und schickte Jonas Gerritzen und Jonas Kremer früh zum Warmmachen. Die Gäste agierten mutlos, ohne Akzente zu setzen. SVS-Keeper Michael Burda verhinderte in der 35. Minute den vorzeitigen Knockout, als er glänzend einen Kopfball von Pascal Hühner hielt.

Nach dem Seitenwechsel standen die Sonsbecker höher. Nach gut einer Stunde durften die Klever Anhänger zum dritten Mal jubeln. Nach einem Doppelpass mit Hühner im Sonsbecker Strafraum drosch Levon Kürkciyan den Ball unter die Latte (57.). Dann kamen Gerritzen und Kremer auf den Rasen (62.), doch weiterhin lief nach vorne nicht viel zusammen. Ein wirkliches Aufbäumen war nicht zu erkennen, im Mittelfeld fehlte ein Ideengeber. Mit einem verwandelten Elfmeter ging die Demütigung weiter. Kürkciyan entwischte Lukas Vengels, so dass sich der Kapitän im eigenen Strafraum nur noch mit einem Foul zu helfen wusste. Schiedsrichter Tim Flores Vengels beließ es bei einer gelben Karte, zeigte aber auf den Punkt. Hühner erhöhte auf 4:0 (73.). In der letzten Viertelstunde spielte der Spitzenreiter die Zeit runter. Dem SV Sonsbeck fehlten die Mittel, um das Ergebnis freundlicher zu gestalten.

Thomas Geist musste anerkennen, dass "der Sieg der Klever vollkommen in Ordnung" ging und seine Mannschaft eine "absolut verdiente Niederlage" kassierte. Mit dem Auftritt seiner Elf in der ersten Halbzeit war der SVS-Trainer noch halbwegs einverstanden, bemängelte aber das Defensivverhalten bei den zwei Gegentoren. Denn gerade vor den gefährlichen Standards habe er gewarnt. Nach dem Abpfiff trauerte Geist der vergebenen Möglichkeit von Terlinden hinterher. Mit einem frühen 1:0 wäre der Partie womöglich anders gelaufen. "Wir haben derzeit das Pech an den Füßen", so Geist

Es spricht für den schwachen Auftritt der Sonsbecker, wenn sich der gegnerische Trainer darüber wundert, wie einfach seine Mannschaft doch zu drei Punkten gekommen ist. FC-Coach Thomas von Kuczkowski hatte jedenfalls mit mehr Gegenwehr gerechnet.

(RP)
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