Lokalsport Sportvereine wehren sich gegen Sparpläne

Rheinberg · In Rheinberg kämpfen der SV Millingen, SV Orsoy und Concordia Ossenberg um ihre Anlagen.

 Die Stadt denkt laut darüber nach, die Zuschüsse für die Pflege der Ossenberger Anlage zu streichen.

Die Stadt denkt laut darüber nach, die Zuschüsse für die Pflege der Ossenberger Anlage zu streichen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Der Entwurf des Eckpunktepapiers der Verwaltung zur künftigen Entwicklung der Außensportanlagen in Rheinberg schlägt weiterhin hohe Wellen. Wie Ulrich Glanz (Vorsitzender SV Millingen), Rolf Rothgang (Vorsitzender SV Orsoy) und Dennis Tenge (Fußball-Abteilung Concordia Ossenberg) im RP-Gespräch sagten, ist die Sorge der Mitglieder größer denn je, dass die Plätze der drei Clubs in naher Zukunft verschwinden. "Wenn die Zuschüsse für die Pflege und Unterhaltung wegfallen, würde das die Sportvereine zugrunde richten", meinten Rothgang und Glanz unisono.

In dem Eckpunktepapier steht unter anderem, dass "mittelfristig" nur noch die Anlagen in Borth, Budberg sowie des TuS 08 gefördert und die anderen drei Plätze in Rheinberg nicht mehr von der Stadt unterhalten werden sollen. Tenge wundert sich über den Vorstoß der Verwaltung, weil das Kölner Gutachten besage, dass alle Großspielfelder auch in Zukunft benötigt werden: "Warum redet da kein Entscheidungsträger mehr drüber?" Der Ossenberger vermisst ein "tragfähiges Konzept" und kann die Strategie der Stadt nicht nachvollziehen. Tenge, Rothgang und Glanz verlangen mehr Transparenz. So versucht der SVO-Vorsitzende seit drei Jahren, von der Stadt eine Aufschlüsselung der Kosten für die Pflegearbeiten des Dienstleistungsbetriebs auf dem Platz zu bekommen - bislang vergeblich. Dem SVM werden im Jahr rund 24 000 Euro, den Orsoyern circa 23 000 Euro und der Concordia fast 7000 Euro berechnet. "Wir wissen aber nicht wofür", so Tenge. "Vielleicht sollen die Kosten ja sogar künstlich hochgehalten werden", vermutet Glanz, der überdies unzufrieden mit der Informationspolitik des Stadtsportverbandes (SSV) ist und den SV Millingen nicht gut vertreten sieht. "Der Stadtsportverband muss sich nochmals ganz deutlich gegen die Schließung der Anlagen positionieren." Rothgang weist darauf hin, dass für die zehn Fußball-Mannschaften des SVO in Budberg überhaupt kein Platz sei. Auch würde mit dem Aus der Orsoyer Anlage ein "Zentrum für Kinder und Jugendlichen" wegfallen. Bei einer Begehung vor einigen Monaten habe ein Experte des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes erst noch den Top-Zustand der Anlage gelobt.

Und Glanz bemerkte: "Neue Investitionen sind ohnehin weitaus teurer als die Instandhaltung der bestehenden Anlagen." So ist im Strategiepapier zu lesen, dass in Borth und an der Xantener Straße der Bau von Kunstrasen-Spielfeldern "präferiert wird". Sollte die Stadtspitze an ihren Plänen festhalten und die drei Vereine hängenlassen, würde sie sich "zum Totengräber des organisierten Sports in Rheinberg" machen, sagt Glanz.

(RP)
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