Lokalsport Sportplatz-Alternative mit Naturrasen

Xanten · TuS Xanten: Spiel- und Freizeitfläche neben dem Wohnmobilpark soll Beleuchtung erhalten.

Beim TuS Xanten gibt's etliche Fußballer, die keine Lust mehr haben, auf dem in die Jahre gekommenen Ascheplatz zu spielen. Sie würden gerne auf einem Kunstrasen vor runde Leder treten. Der Vorsitzende Heinrich Gundlach kann den Wunsch nachvollziehen. Er hatte im April bei der Stadt einen Antrag eingereicht mit der Bitte, eine Umwandlung des Tennenplatzes in ein Spielfeld mit Kunst- oder Naturrasen zu unterstützen. Das Projekt ist nicht billig. Kalkuliert werden muss mit bis zu 600.000 Euro. Nach Gesprächen mit Fachleuten hat der Vereinschef aber umgedacht und eine kostengünstigere Alternative geprüft, damit im Winter nicht mehr so viele Trainingseinheiten ausfallen, weil der Ascheplatz nicht nutzbar ist.

Im Blickfeld des TuS-Vorstands ist das Rasenfeld auf der gegenüberliegenden Seite der Straße Fürstenberg neben dem Wohnmobilpark geraten. Auf der 100x100 Meter großen Spiel- und Freizeitfläche wird im Sommer trainiert. Spiele sind dort nicht möglich. Nun hat Gundlach die Idee, dort eine Beleuchtung bauen zu lassen, damit der Platz auch in der kalten Jahreszeit genutzt werden kann: "Das Spielfeld ist ideal. Die Rasentragfläche ist zehn Zentimeter dick. Darunter befindet sich eine Kies- und Sandschicht, weshalb dort nach Regenfällen kein Wasser steht."

Gerald Ludwig, der Fachmann aus Krefeld kümmert sich seit Jahren um die Plätze im Fürstenberg-Stadion, hatte den Vorsitzenden ermutigt, sich mit der Alternative zu beschäftigen. Gundlach wartet auf eine Kostenkalkulation der Firma Horlemann aus Uedem. Die grobe Schätzung lag bei rund 80.000 Euro. "Es wäre eine finanzierbare Lösung." Der Umbau des Tennenplatzes würde weitaus mehr Geld verschlingen. Zudem gibt's ein großes Problem, das auch dem Asche-Spielfeld zu schaffen macht - die Beschattung durch die Bäume am Schützenhaus. "Die Feuchtigkeit auf dieser Seite ist dreimal höher als zur Tribünenseite hin", so Gundlach. Die würde auch einem Naturrasen zu schaffen machen.

Die Pflege eines Kunstrasens wäre wegen der abfallenden Blätter sehr aufwendig. Auch wenn die Stadt 75 Prozent der Kosten für Umbaus aus der Sportpauschale übernähme, sei das für "uns kaum stemmbar", sagt der Vorsitzende. Er weist auf die Folgekosten hin. "Ein Kunstrasen beispielsweise hat nur eine Haltbarkeit von 15 Jahren. Und es ist zudem eine Illusion, das er immer bespielbar ist. Schon Temperaturen an der Frostgrenze können wegen der eingeschränkten Elastizität zu Schäden führen."

Und dann gibt's da ja noch die Leichtathleten, erinnert Gundlach. Die träumen schon seit langem von einer Kunststofflaufbahn. Dafür müssten circa 600.000 Euro in die Hand genommen werden. Gundlach: "Mit welchem Recht sollte man die Fußballer bevorzugen?" So sieht es danach aus, dass die Fußballer weiterhin auf Asche ihre Punktpartien austragen müssen, sofern der Rasen nicht bespielbar ist oder Flutlicht benötigt wird. Fachmann Ludwig wird sich aber weiterhin darum kümmern, dass auf dem Platz so lange wie möglich im Jahr Fußball gespielt werden kann.

(PUT)
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