Lokalsport Schwere Unfälle überschatten Moto-Cross-Spektakel

Kamp-Lintfort · Auf dem Eyller Berg überschlugen sich zwei Quads. Auch beim Seitenwagen-Rennen kamen die Sanitäter zum Einsatz.

 Brett Wilkinson reiste aus Großbritannien an.

Brett Wilkinson reiste aus Großbritannien an.

Foto: Banski

Während Libor Podmol, Kevin Peterson und Alex Porsing das Glück durchaus immer etwas herausfordern, sind die Moto-Crosser bei ihren Rennen eigentlich stets nur sportlich unterwegs. Doch während die drei Freestyler trotz waghalsigster Sprünge ohne einen Sturz ihre erstklassige Einlage am Samstag vor dem "heißesten Tanz in den Mai" und am Sonntag vor dem Rennstart absolvierten, stand gestern die 65. Auflage des Internationalen ADAC-Moto-Cross auf dem Eyller Berg in Kamp-Lintfort unter keinem guten Stern. Bereits knapp 30 Meter nach dem ersten Start des Tages kam es zu einem Unfall.

Im ersten Kamp-Lintforter Lauf zur Internationalen-Deutschen-Quad-Meistschaft stießen nach dem breiten Startbereich im Nadelöhr vor der ersten Rechtskurve der Belgier Pieter Nouwen und der Däne Casper Holm zusammen. Beide Quads überschlugen sich, Nouwen blieb auf der Strecke liegen. Holm hingegen berappelte sich kurz, stieg wieder auf und nahm die Verfolgung auf. Immerhin hatte er auf dem zweiten Gesamtplatz liegend ja noch den DM-Sieg vor Augen. Allerdings verlor er bei dem Sturz knapp zwei Minuten, was beinahe eine Runde Rückstand auf der 1600 Meter langen Strecke bedeutete.

Für Nouwen sprinteten die Ersthelfer und Rettungssanitäter vom Deutschen Roten Kreuz quer über die Piste, Streckenposten sicherten mit gelben Flaggen die Unfallstelle ab, und die Zuschauer befürchteten Schlimmes. Denn der belgische Fahrer rührte sich nicht mehr, wurde unter größter Sorgfalt auf die Trage gelegt, von der Strecke getragen und zum Rettungswagen gebracht. Doch dort war für die Helfer Endstation. Denn Pieter Nouwen wollte partout nicht ins Krankenhaus gebracht werden, machte sich schließlich etwas angeschlagen auf den Heimweg.

Da hatte das österreichische Gespann Benjamin Weiss und Patrick Schneider in seinem ersten Lauf in Kamp-Lintfort noch mehr Pech. Im Kampf um die Internationale Deutsche Meisterschaft der Seitenwagen kam es auch dort zu einem Zusammenstoß. Doch diesmal mussten beide Beteiligten in die Unfallklinik (BGU) nach Duisburg-Bucholz gebracht werden. Einer der beiden hatte einen Kieferbruch erlitten. Das Rennen wurde in diesem Fall erst unter-, danach schließlich ganz abgebrochen. Und am Ende wurde es neu gestartet. So kam es, dass sich in diesem Jahr das Moto-Cross-Spektakel in Kamp-Lintfort zeitlich nach hinten verschoben hatte.

Doch die Quad-Meisterschaft war schließlich die erste Disziplin, die beide DM-Läufe beenden konnte. Weil der gesamtführende Joe Maessen aus den Niederlanden beide Läufe für sich entscheiden konnte und Holm Unfallpech hatte, baute Maessen seinen Vorsprung weiter aus.

Julian Haas aus Bingen wurde Zweiter, weil er den ersten Lauf als Dritter und den zweiten als Zweiter abschloss. Der Däne Alexander Norskov machte das andersherum, landete aber auf dem dritten Platz, weil Haas eben den einen Wimpernschlag im Gesamtklassement besser war. Jan Hoormann aus Geldern, der mit seinem neuen Quad unterwegs war, landete am Ende auf dem 13. Platz.

Rund 4000 Besucher säumten insgesamt die Strecke. Doch als die Freestyler nach ihrer spektakulären Show zur Autogrammstunde ins Festzelt geladen hatten, sah es so aus, als würden alle Moto-Cross-Fans die Unterschrift des Trios und wenn möglich auch noch ein Selfie mit den Fahrern machen wollen. Die Schlange jedenfalls reichte bis zum Ausgang. Und da warteten nicht nur die jungen Fans.

(RP)
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