Lokalsport Rassiges Topspiel mit acht Treffern

Budberg · Fußball-Kreisliga A: In einer ereignisreichen Partie trennten sich der SV Budberg und SV Orsoy mit 4:4.

 Budberger Torjubel mit Tim Pacynski, Jonas van den Brock und Jens Wardemann (von links).

Budberger Torjubel mit Tim Pacynski, Jonas van den Brock und Jens Wardemann (von links).

Foto: Armin Fischer

In Budberg lief gestern die Nachspielzeit. Sieben Tore hatten die Zuschauer im Topduell der Kreisliga A bereits bestaunen dürfen. Doch der Schlussakkord war noch nicht gespielt. Der gehört Erkan Ayna. Der Torjäger des SV Orsoy bewahrt in der dritten Minute der Nachspielzeit die Nerven und traf beim SV Budberg vom Elfmeterpunkt zum 4:4-Endstand.

Da war es gar nicht so leicht, nach dem Schlusspfiff ein umfassendes Fazit zu ziehen. Einen Versuch wagten dennoch beide Trainer und kamen dabei durchaus zu unterschiedlichen Ergebnissen. Patty Jetten, der Coach des gastgebenden Spitzenreiters, war trotz des späten Gegentores durchaus zufrieden mit dem Unentschieden, auch wenn er sich das Spiel "noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen" will. "Die Jungs waren in der Kabine natürlich enttäuscht. Aber ich habe ihnen gesagt, dass es dazu keinen Grund gibt. Wir sind jetzt, glaube ich, seit 18 Spielen ungeschlagen und haben gegen Orsoyern einen Punkt geholt, mit dem wir zufrieden sein können", resümierte Jetten, der vor dem Anpfiff zu einer Umstellung gezwungen worden war.

Kapitän Tim Beerenberg hatte sich beim Warmmachen eine Verletzung zugezogen. Auf der Gegenseite hatte Trainer Alessandro Vergaro auch Lob für seine Mannschaft parat, trauerte aber eher zwei verlorenen Punkten hinterher: "Hier wäre heute sicherlich mehr als das Unentschieden drin gewesen. Trotzdem kann ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat nach den Rückständen Charakter gezeigt und eine starke Moral bewiesen."

Die erste halbe Stunde gehörte den Gästen. Folgerichtig gelang Ayna nach 20 Minuten das 1:0. "Bis zum Gegentor haben wir Budberg dominiert und eigentlich nichts zugelassen", so Vergaro. Doch mit dem Ausgleichstreffer durch Benedikt Franke (31.) wendete sich das Blatt. Die Hausherren bekamen mehr Zugriff aufs Spiel und belohnten sich dafür noch vor der Pause mit der Führung durch Simon Kömpel (41.).

Als dann nach einer knappen Stunde Tim Pacynski nach einer Standardsituation zum 3:1 traf, schien der souveräne Tabellenführer erneut auf der Siegerstraße zu sein. Doch der SVO, der bis dahin den besseren Eindruck gemacht hatte, steckte nicht auf und kämpfte sich durch Treffer von Simon Seifer (70.) und Lars Dickmann (79.) zurück in die Partie.

Auf Budberger Seite war's in der 88. Minute erneut ein ruhender Ball, der zum Torerfolg führte. Jens Wardemann traf zum 4:3 und läutete damit die hektische Schlussphase ein. In der wurde Thomas Klüppel beim SVB zur tragischen Figur. Er verschuldete den Strafstoß und flog zudem noch mit der Ampelkarte vom Platz, nachdem er zuvor bereits Gelb für Ball wegschlagen gesehen hatte. Diese Szene nutzte Jetten als Anlass, auf einen positiven Nebeneffekt der Punkteteilung hinzuweisen: "Es gab schon Phasen, in denen wir Schwierigkeiten hatten oder sogar überfordert waren. Wir haben genug Stellschrauben, an denen wir noch arbeiten können." Lust, dieser Arbeit nachzukommen, hat Jetten jedenfalls. "Es macht unglaublich viel Spaß, mit dem Team zu arbeiten.", so der Coach, der sich diesmal vor allem über die starke Mentalität seiner Mannschaft freute und zudem auch darüber, dass "das Mannschaftliche nicht der herausragenden individuellen Klasse des Gegners" unterlegen gewesen sei.

Dies auch seiner Mannschaft deutlich zu machen, ist die Aufgabe für Jetten in den nächsten Tagen. Dann kann der Tabellenführer, der noch acht Punkte vor dem ersten Verfolger, Viktoria Alpen, liegt, auch weiterhin mit ganz breiter Brust durch die A-Liga gehen.

SV Budberg: Dohmen; Ricken, Wardemann, Klüppel, Temath, Twardzik (86. Twardzik), Pacynski, Franke, van den Brock (46. Grgic), Kömpel (71. Andriejewski), Severith.

SV Orsoy: Regner; Giorri, Dickann, Morawin, Sanverdi, Lekiqi, Akbudak (57. Köse), Stasiewicz, Seifer, Kiraz, Ayna.

(jhei)
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