Lokalsport Nervenkitzel auf der Sonsbecker Sandbahn

Sonsbeck · Der Renntag des RV "Graf Haeseler" lockte wieder viele Zuschauer an. Namhafte Jockeys gehörten zum Teilnehmerfeld.

 Auf den Ausgang von vier Trabfrahren konnten die Zuschauer auf der Bahn im Winkelschen Busch wetten. Dieses Rennen gewann Markus Verhaelen mit Lucie.

Auf den Ausgang von vier Trabfrahren konnten die Zuschauer auf der Bahn im Winkelschen Busch wetten. Dieses Rennen gewann Markus Verhaelen mit Lucie.

Foto: Armin Fischer (2)

An Ostersonntag zieht's seit Jahrzehnten viele Freunde des Reitsports nicht nur aus der näheren Umgebung zum Sonsbecker Renntag. Der Vorstand des ausrichtenden RV "Graf Haeseler" ließ sich im Vorfeld von den Wetterprognosen nicht irritieren. "Keine Ausfälle, alle sind gestartet", verkündete Marian Janssen von der Meldestelle am Rand der Waldrennbahn im Winkelschen Busch. Auf dem Programm standen diesmal 13 Starts - Vollblutrennen, Trabfahren, Trabreiten und ein Pony-Rennen sowie Kaltblut-Fahren. Das Renn- und Wettfieber grassierte unter den Zuschauern.

 Moderatorin Andrea Franken im Gespräch mit Janine Beckmann. Heinz Conrad, der Ehrenvorsitzende des RV "Graf Haeseler", hört zu.

Moderatorin Andrea Franken im Gespräch mit Janine Beckmann. Heinz Conrad, der Ehrenvorsitzende des RV "Graf Haeseler", hört zu.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Auch wenn in den Tagen zuvor der Regen beim Vorstand des gastgebenden Vereins für Bedenken gesorgt hatte, an Ostersonntag zeigte sich bei überwiegend trockenem Wetter die Bahn in entsprechendem gutem Zustand. "Der Wettergott hat uns geholfen", sagte Thomas Scholten aus dem Organisationsteam. In der Vergangenheit war's immer mal wieder vorgekommen, dass der beliebte Sonsbecker Renntag abgesagt werden musste; entweder war der Boden wegen Frosts zu hart oder Regens zu weich. Für Scholten und Ulla Neu-Horenkamp aus der Vereinspitze avancierte die Großveranstaltung 2016 zum rundum gelungenen Renntag. "Da geht uns das Herz auf. Wir sind absolut zufrieden. Ein solches Pferdesportereignis ist mit ganz viel Arbeit verbunden, das nur im Team und mit Sponsoren realisierbar ist", meinten sie unisono. Erstmals gab's ein Ponyschaubild, "um bei den jüngsten Besuchern Interesse für den Pferdesport zu wecken", wusste Janssen zu berichten.

Auch Moderatorin Andrea Franken hatte ihre Premiere in Sonsbeck. Sie interviewte im Führring Jockeys und Pferdebesitzer, informierte übers Reglement und den Kontrollmodus mit Chip, Zielfoto sowie Videobeweis und erläuterte die Wettmöglichkeiten. Gespräche mit den Jockeys und ihre harte Arbeit mit den Pferden machten den Zuschauern deutlich, wie groß der Aufwand ist, um optimal vorbereitet in den Sattel zu steigen. "Solche Einblicke machen den Tag für die Zuschauer noch interessanter", sagte Rennkommentator Detlef Orth über den familiär geprägten Renntag mit leistungsstarken Jockeys und Pferden in Siegerlaune.

Matthias Broeckmann, der stellvertretende Sonsbecker Bürgermeister, schwelgte derweil in Erinnerungen: "Ich bin schon mit meinem Großvater hierhin gekommen." Wichtigste Utensilien der Zuschauer: Fernglas, Programmheft und Wettscheine. Für Nervenkitzel sorgten die Rennen, wie beispielsweise beim Preis vom Gestüt Ullenboomshof über 1700 Meter. Seiner Favoritenrolle wurde der sechsjährige Ronnie Rockcake unter Jockey Steffi Hofer gerecht, die direkt zu Beginn Fahrt machte. Auf die zweite Position schob sich Cevin Chan mit Bayswater. "Dafür stehen wir am Morgen auf", sagte Christian Freiherr von der Recke nach dem Sieg von Ronnie Rockcake, für den die Sonsbecker Sandbahn ideal schien.

Im sechsten wie zuvor im dritten Rennen zeigten sich Deutschlands erfolgreiche Jockeys in der Spitze: die Krefelderin Hofer und der aus dem Norden angereiste Chan, der als deutscher Hindernis-Championjockey der vergangenen sechs Jahre erstmals in Sonsbeck startete. Er holte im dritten Rennen mit Stafettino die Goldschleife. Im neunten Rennen mit vier Vollblütern siegte auf den letzten Metern Iman unter Jockey C. Henrique um eine halbe Länge, dicht gefolgt von Chan auf Koffie Lady. Das achte Rennen - Trabreiten über 1700 Meter - entschied die als "brandgefährlich" bezeichnete Ronja Walter auf Charom. Die Reiterin galt als Favoritin. Auch wenn das Publikum sich von den schnellen Derbys der "Großen" begeistern ließ, das Pony-Rennen war gleichermaßen anziehend.

Zurecht sprach Orth von den Rennmaschinen, die vor allem den Jockey-Nachwuchs mit rund 50 km/h auf die Rennbahn brachten. Sechs Pferde traten beim Pony-Derby an. Zu den Favoriten gehörten Montini im Sattel mit Emy Dos Santos sowie Miho (5) mit Loid Bekaert. Als 14-Jähriger hatte der Belgier 2015 den Junior-Cup Südwest bestimmt. Ostersonntag in Sonsbeck siegte Bekaert mit einer halben Länge Vorsprung, gefolgt vom neunjährigen Socks mit Xim De Landstheer.

(RP)
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