Lokalsport Moerser Adler brechen am Schluss ein

Moers/Neukirchen-Vluyn · Handball-Verbandsliga: Die HSG unterlag Königshof II mit 28:34. Neukirchen verlor auswärts und die Tabellenführung.

 Dominik Freche, hier bei einem Wurf von der Linksaußenposition, traf im Heimspiel gegen Adler Königshof II dreimal ins Schwarze, konnte die 28:34-Niederlage aber nicht verhindern.

Dominik Freche, hier bei einem Wurf von der Linksaußenposition, traf im Heimspiel gegen Adler Königshof II dreimal ins Schwarze, konnte die 28:34-Niederlage aber nicht verhindern.

Foto: Christoph Karl Banski

Die Moerser Adler HSG musste die erste Heimschlappe einstecken. Der Handball-Verbandsligist unterlag Adler Königshof II mit 28:34 (14:14). Die Partie nahm gleich richtig Fahrt auf. Das Tempo stand eindeutig im Vordergrund. Die Angriffe wurden nach ein, zwei Pässen mutig abgeschlossen. Und so wunderte es nicht, dass die Streuung ordentlich war. Gute, sehenswerte Abschlüsse gab's allerdings genau so häufig zu sehen wie technische Fehler oder unvorbereitete Würfe. Moers erspielte sich zunächst leichte Vorteile (5:3/8:6). Königshof allerdings blieb stets dran, kam noch besser ins Spiel, als die Deckung offensiv gegen HSG-Spielmacher Steffen Pitzen (19.) ausgerichtet wurde.

Die Hausherren agierten daraufhin ziemlich hektisch - zum Großteil brachten Einzelaktionen den Erfolg. Auch in der Moerser Deckung gab's Licht und Schatten: Die Spieler waren immer dann gut, wenn sie doppelten, verschoben, aggressiv miteinander kämpften. Wurde ein Spieler isoliert, so waren die Zweikampfwerte schlecht. Moers kam nach dem Pausentee motiviert zurück in die Halle. Die Einstellung stimmte. Es lief recht ordentlich - die Mannschaft erspielte sich bis zur 44. Minute eine 25:21-Führung. Dann aber reagierte Königshof, stellte seine Defensive auf eine 4:2-Deckung um - und Moers brach daraufhin zusammen. Zahlreiche HSG-Akteure stießen an ihre Grenzen. Ob in ihrer Individualität oder beim mangelhaften Umsetzen des vorgegebenen Plans - es lief alles aus dem Ruder. Die Adler präsentierten sich ideen- hilf- und kopflos. Königshof drehte in der Schlussviertelstunde den Spieß um, hatte einen 13:3-Lauf und nahm beide Punkte mit nach Hause.

"Es war sehr lange Zeit eine Begegnung auf Augenhöhe", ärgerte sich Trainer Stefan Hüfken. "Wir hatten auf die Umstellung keine Antwort, agierten im Angriff kopflos und haben in der Deckung nicht mehr zugepackt", resümierte er weiter.

Jetzt hat es auch den SV Neukirchen erwischt: Das Team unterlag im Spitzenspiel beim TV Oppum in einer torarmen Begegnung mit 16:17 (7:8). Die Blau-Gelben übergaben somit die Tabellenführung an die Krefelder. Neukirchen musste auf die beruflich verhinderten Daniel Peters und Karl Greven sowie den verletzten Torsten Miller verzichten. Der Begegnung fehlte der Glanz. Im Vordergrund stand vielmehr die kämpferische Ausrichtung - mit viel Einsatz, Herzblut, Motivation und Hektik. Aber Neukirchen konnte nie so richtig den Schwung aufnehmen. Zu den guten Abschnitten gesellten sich auch einige technische Mängel wie Fangfehler oder Schritte.

Aber viel schlimmer waren die personellen Sorgen: Christian Lange, zuletzt richtig gut drauf, schied schon nach zehn Minuten mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel aus. Jörg Förderer bekam nach gerade Mal 14 Minuten seine zweite Zeitstrafe verpasst, durfte fortan nur noch im Angriff ran. Dem Gast fehlten somit die Alternativen um neue, wichtige Impulse zu setzen oder mit Auswechslungen Spielern Auszeiten zu gönnen. Die Begegnung litt auch unter Torarmut, weil beide Deckungsreihen dominierten, beherzt zupackten und einen tollen Kampf ablieferten. Auch die beiden Torhüter Dominik Heesen (TVO) und Dominik Köller spielten stark.

Der SVN agierte in Durchgang zwei über einen längeren Zeitraum aufgrund fehlender Rückraum-Alternativen mit zwei Kreisläufern. Die Partie blieb bis zum Abpfiff spannend. Die Gäste haderten mehrfach mit strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. "Es war ein couragierter Auftritt meiner Mannschaft. Uns haben die personellen Alternativen gefehlt. Der Deckungsauftritt war sogar richtig super. Ein Punkt wäre verdient gewesen", sagte Trainer Björn Baar.

(RP)
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