Lokalsport Mit einem Jokertor zum Heimremis

Sonsbeck · Fußball-Landesliga: Unbändiger Wille verhalf dem SV Sonsbeck zum Punktgewinn gegen offensivstarke Sterkrader.

 Felix Terlinden (Mitte) holte in der 48. Minute den Strafstoß raus, den Florian Abel verschoss.

Felix Terlinden (Mitte) holte in der 48. Minute den Strafstoß raus, den Florian Abel verschoss.

Foto: Armin Fischer

Den richtigen Knopf drücken - das war gestern im Willy-Lemkens-Sportpark eine gute Entscheidung. Erst forderte der Stadionsprecher einen Helfer dazu auf, dann war's in der Halbzeitpause der Trainer des SV Sonsbeck, Sandro Scuderi, mit der gleichlautenden Ansage an seine Mannschaft. Und die Gastgeber-Elf hat's ebenso wie der "Stadionsprecher-Gehilfe" beherzigt. Jedenfalls erreichten die Hausherren gegen die SpVgg. Sterkrade-Nord ein leistungsgerechtes 1:1 (0:1). 250 Zuschauer erlebten eine packende Auseinandersetzung, die zu keiner Phase langweilig war. Der SV Sonsbeck rutschte zwar einen Rang in der Tabelle runter, bleibt aber auf Schlagdistanz zum Platz an der Sonne.

Die erste Halbzeit gehörte den Gästen aus Oberhausen. Dabei untermauerten die Nordler, warum ihr Angriff einer der besten der Liga ist. Der SVS, ausgestattet mit der besten Abwehr der Gruppe 2, wartete ab und verlegte sich aufs Kontern auf eigenem Platz. Einer dieser Spielzüge hätte fast zum 1:0 geführt, als Kai Schmidt nach einer halben Stunde allein vor dem Sterkrader Gehäuse auftauchte, doch der Ball nach dessen Heber knapp vorbei ging. Eigentlich zu einem aus Sonsbecker Sicht unglücklichen Zeitpunkt traf die geballte Offensive der Gäste. Nach einer genauen Flanke kam das Leder präzise vors Tor von Tim Weichelt. Tom Mattern flog über den Rasen, erwischte tatsächlich das Spielgerät optimal, und die Gäste führten mit 1:0 (43.). Ein Treffer, der allein schon das Eintrittsgeld wert war.

Aber ein Gegentor bringt die Sonsbecker Elf in dieser Saison nicht aus dem Tritt. Es gibt da noch den SVS der zweiten Halbzeit. Kaum drei Minuten waren gespielt, da wurde am Trikot von Felix Terlinden gezupft, und der umsichtige Schiedsrichter Dominick Meithner entschied auf Strafstoß. Doch Florian Abel schoss nicht genau genug, so dass der Ball die Beute von Sterkades Keeper Klingbeil wurde. Entmutigt waren die Sonsbecker aber nicht. Vielmehr drückten sie weiter und hatten dabei auch das Glück des Tüchtigen. In der 67. Minute nahm Scuderi Sebastian Leurs vom Feld und schickte Niklas Maas auf den Rasen. Kaum fünf Minuten später durften die SVS-Spieler und deren Anhang Maas als Torschützen feiern. Ein Diagonalpass erreichte den Stürmer. Eine gekonnte Ballannahme, eine schnelle Drehung und schon zappelte der Ball im Netz. Die Sonsbecker wollten jetzt mehr. Mit ihrem Einsatz und unbändigen Willen erspielten sie sich weitere Chancen. Während die Gäste offenbar mit dem Remis zufrieden waren und ihrem Motto, auf Zeit zu spielen, treu blieben.

Scuderi war nach den 90 Minuten mit dem Unentschieden einverstanden. "Wir haben gezeigt, dass wir mehr wollten als Sterkrade. Besonders in der zweiten Halbzeit, als unsere Gäste schon länger auf Zeit spielten und den Ball nur weghauten, waren wir am Zug. In der ersten Hälfte wollten wir erst mal sehen, wie die Offensive von Sterkrade funktioniert. Es war ein Spiel auf dem Niveau, so wie ich mir das vorstelle. Die Zuschauer, die gekommen sind, wurden jedenfalls nicht enttäuscht."

Es spielten: Weichelt; Schoofs, Hahn, Janßen (86. Vengels), Prause, Schneider, Kremer, Leurs (67. Maas), Abel, Terlinden, Schmidt (84. Fuchs).

(JS)
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